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Slowakei: Papst würdigt neuen slowakischen Seligen Janko Havlík

26. September 2024

Papst Franziskus hat den Ende Oktober seliggesprochenen slowakischen Märtyrer Ján „Janko“ Havlík (1928–1965) gewürdigt. „Möge seine Beharrlichkeit, den Glauben an Christus zu bezeugen, eine Ermutigung für diejenigen sein, die auch heute noch unter solchen Prüfungen leiden“, sagte das Kirchenoberhaupt beim sonntäglichen Angelusgebet auf dem Petersplatz. Der Novize und Missionar aus dem Lazaristenorden, der während des KP-Regimes in der damaligen Tschechoslowakei jahrelang in Haft und einem Arbeitslager war, war am 31. August bei einem großen Gottesdienst mit mehr als 10‘000 Gläubigen im slowakischen Wallfahrtsort Šaštín selig gesprochen worden.

Kardinal Marcello Semeraro, Präfekt des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, vertrat den Papst bei der Feier in Šaštín, an der unter anderem der Erzbischof Stanislav Zvolenský von Bratislava und mehr als 30 weitere Bischöfe sowie hunderte Geistliche teilnahmen. Semeraro nannte Havlík dabei einen „Mann der Hoffnung“ von dessen Berufung ein Zeichen für alle Leidenden und Verlassenen ausgehe. „Die Liebe Christi ist die Stärke, die uns die Schwäche überwinden lässt, die Energie, die uns die Angst überwinden lässt, das Licht, das uns die Dunkelheit überwinden lässt“, sagte Semeraro in seiner Predigt.

Janko Havlík war als 15-Jähriger in die Missionskongregation des heiligen Vinzenz von Paul, die Lazaristen, eingetreten. Nach der Matura 1949 und schon nach der Machtergreifung der Kommunisten begann er sein Theologiestudium im Untergrund. Ein Jahr darauf flogen die geheimen Vorlesungen auf, die Havlík gemeinsam mit anderen jungen Männern in Nitra besuchte. Der junge Lazarist wurde wegen Hochverrats zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt und musste Zwangsarbeit in einer Mine leisten. 1959 wurde der Ordensmann abermals verurteilt, weil er im Gefängnis und in Arbeitslagern Gottesdienste und Vorträge gehalten hatte, in denen er sich kritisch über das Regime geäußert hatte.

Aus Haft, Folter und Zwangsarbeit kam Havlík erst 1962 frei; dem damals erst 34-Jährigen wurde eine Invalidenpension gewährt. Seine letzten drei Lebensjahre verbrachte er bei seiner Familie und im Spital. Am 27. Dezember 1965 wurde er leblos auf einer Straße in Skalica aufgefunden. Aus dem Gefängnis hatte er einst seiner Mutter geschrieben: „Wir wollten Opfer am Altar bringen, jetzt werden wir anstelle der Hostien unser Leiden und unsere Leben erheben.“ (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)