Tschechien: Neuer Bischof von Brno will Synodalität in Diözese ausbauen
Die südmährische Diözese Brno nimmt auch unter ihrem neuen Diözesanbischof Pavel Konzbul (57) die Anregungen des von Papst Franziskus angestoßenen Synodalen Vorgangs für die Kirche auf und sieht zudem hinsichtlich der geistlichen Berufungen zuversichtlich in die Zukunft. Am 19./20. November kamen im Bischöflichen Gymnasium in Brno mehr als 120 Moderatoren der Pfarrgruppen sowie weitere Personen zusammen, die in Brno in die diözesane Phase der Weltsynode eingebunden waren, berichtete das Onlineportal Cirkev.cz. Konzbul entwarf dabei auch eine Vision für die Ausrichtung des kirchlichen Lebens in der ganzen Diözese.
Konkret nannte Konzbul, der seit Ende Juni als Bischof von Brno amtiert, zuvor aber bereits seit 2016 Weihbischof und seit 2019 Generalvikar war, den Plan zur Errichtung eines diözesanen Pastoralrats sowie Statuten für Pastoralräte in den Pfarren und Supervision zur Unterstützung für die Pfarren. Bei der folgenden Diskussion im Plenum sei erkennbar gewesen, wie allen „das Leben und die Gestalt der Kirche am Herzen liegt und dass sie an der Auffindung des Wegs in die Zukunft beteiligt sein wollen“, berichtete Cirkev.cz.
Nach einem Vortrag über die synodale Praxis zur Zeit der Apostel sowie in der West- und Ostkirche tauschten sich die Teilnehmer in Gruppen über Fragen zum praktischen Verständnis der Synodalität in Pfarren und Diözese aus. Häufigstes Thema bei der anschließenden Präsentation im gemeinsamen Forum war der Wunsch nach Fortsetzung der Begegnungen sowohl auf pfarrlicher als auch auf diözesaner Ebene. Offen angesprochen wurden die „Schwierigkeiten beim gemeinsamen Zuhören und Verstehen“. Als „brennend“ sei die Notwendigkeit einer „Unterstützung und Bildung im Bereich des geistlichen Wachstums, in der Kommunikation und der Beherrschung von Konflikten“ vorgebracht worden.
Generell habe sich in den Gruppen herausgestellt, dass die Pfarren den synodalen Prozess „nicht als abgeschlossen, sondern als Aufruf zu weiteren praktischen Schritten auffassen, die bereits schrittweise realisiert werden“. Bischof Konzbul versicherte den Teilnehmern, sie auf diesem Weg zu begleiten.
Am Christkönigssonntag (20. November) wurde in den Kirchen der Diözese ein Hirtenbrief Konzbuls zum Thema „Geistliche Berufungen“ verlesen. Derzeit bereiteten sich fünf Theologen auf das Priestertum vor und drei bereiteten sich im Theologischen Konvikt auf diese Ausbildung vor. Hinzu kämen elf Kandidaten für den Ständigen Diakonat, die er „zusammen mit ihren Familien als große Hoffnung“ betrachte, hielt der Bischof in dem Schreiben fest. In der Diözese seien „jene nötig, die nicht der Kleinmütigkeit verfallen, dass das Licht am Ende des Tunnels von den Reflektoren des entgegenkommenden Zuges stammt“, sondern die „überzeugt sind, dass es um das Hoffnungslicht Christi geht, und die auch danach handeln“. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)