Tschechien: Kirche gratuliert neugewähltem Präsidenten Pavel
Die katholische Kirche in Tschechien hat dem neugewählten Staatspräsidenten Petr Pavel (61) zu seinem Wahlsieg gratuliert. In einer kurzen Erklärung dankte der Bischofskonferenz-Vorsitzende und Prager Erzbischof Jan Graubner allen, die bei dem Urnengang ihre Stimme abgegeben und damit „ihr Interesse an unserer gemeinsamen Zukunft bekundet haben“. Er bete „für den neuen Präsidenten und das ganze Land, damit wir auf die Fürsprache des heiligen Wenzel hin in Frieden zu leben vermögen und uns gemeinsam um das Wohl unserer Heimat bemühen“, sagte Graubner.
Nach dem vorläufigen Endergebnis setzte sich Pavel in der Stichwahl mit mehr als 58 Prozent der Stimmen deutlich gegen Ex-Premier Andrej Babiš durch. Der ehemalige Generalstabschef der tschechischen Streitkräfte tritt damit am 9. März die Nachfolge von Präsidenten Miloš Zeman (78) an.
In einer Befragung des ökumenischen Internetportals christnet.eu hatte Pavel im Wahlkampf erklärt, er sei kein Mitglied einer Kirche oder Religionsgemeinschaft. So wie seine Eltern glaube er nicht an Gott, seine beiden Großmütter seien jedoch tiefgläubig gewesen, seien regelmäßig in die Kirche gegangen und hätten „nach den Zehn Geboten gelebt“. Er habe bei ihnen alle Ferien verbracht und sie häufig in die Kirche begleitet. Im Alter von zwei Jahren sei er auch getauft worden.
Das Wichtigste, was er in Bezug auf den Glauben mitgenommen habe, sei die „Toleranz gegenüber Menschen anderer Ansicht oder anderen Glaubens, soweit sie nicht extreme Positionen vertreten und zumindest einen grundsätzlichen guten Willen zur wechselseitigen Verständigung haben“, fügte Pavel hinzu. Die Hauptaufgabe der christlichen Kirchen in der demokratischen Gesellschaft sehe er darin, dass sie „helfen, Werte zu bilden und zu erhalten".
Zum klaren Sieg Pavels in der Stichwahl dürften auch die Liberale Danuše Nerudová und Senator Pavel Fischer (57) beigetragen haben. Sie hatten im ersten Wahlgang den dritten bzw. vierten Platz erreicht und riefen beide vor dem zweiten Wahlgang zur Stimmabgabe für Pavel auf. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)