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Tschechien: Theologie-Dekan der Prager Karlsuniversität gibt Rücktritt bekannt

14. Dezember 2023

Der Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Prager Karlsuniversität, Vojtěch Novotný, hat angekündigt, seine Funktion spätestens auf Ende April 2024 abzulegen. Als Grund gibt Novotný (51) ausschließlich gesundheitliche Gründe an. Als Bedingung führt er in seinem Brief an die Rektorin der Universität, Milena Králíčková, an, dass bis spätestens zum 1. Mai 2024 „vom Akademischen Senat der Fakultät für die Funktion des Dekans ein Kandidat gewählt und von der katholischen Kirche bestätigt ist“.

Keinesfalls erkenne er mit seinem Rücktritt „die Zweifel an den von ihm oder seinen engsten Mitarbeitern in den letzten Monaten getroffenen Entscheidungen und Handlungen an“. Die im Sommer und Herbst 2023 verfügten Maßnahmen seien „rationell, gerecht, sozial besonnen und legitim“; sie hätten den „objektiven Bedürfnissen der Fakultät und dem Ruf der Selbstverwaltungsorgane der Universität entsprochen, eine effiziente Wirtschaftsgebarung herbeizuführen“. Das „mittels der Medien und sozialen Netze ermöglichte nachfolgende Verhalten eines Teils der Angestellten und Studenten“, sei „unangemessen, ja mitunter unmoralisch“.

Im Oktober hatte der Akademische Senat der Katholisch-Theologischen Fakultät einen Antrag auf Abberufung Novotnýs als unzulässig abgewiesen – von elf Anwesenden stimmten je fünf für und fünf gegen die Zulässigkeit, eine Stimme enthielt sich. Strittig waren unter anderem die vom Dekan verfügte Liquidierung einiger Fachbereiche und die Belastung anderer. Das größte Aufsehen erregte die Entlassung des kirchenkritischen Kirchen- und Sozialhistorikers Tomáš Petráček (51), dessen Arbeitsverhältnis mit 31. Oktober aufgelöst wurde.

Der Prager Erzbischof Jan Graubner, der für die Fakultät kirchlicherseits die letzte Verantwortung trägt, hat in einer Rede am 3. Oktober den in den Zeitungen kolportierten Verdacht Petráčeks zurückgewiesen, einige Bischöfe hätten auf die Leitung der Fakultät Druck ausgeübt, ihn hinauszuwerfen. „Soweit ich weiß, ist das eine Lüge“, so Graubner. Er wisse von keinem Bischof, der auf den Hinauswurf gedrängt habe; er selbst sei es „definitiv nicht gewesen“. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)