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Tschechien: Kardinal Duka gestorben - Requiem am 15. November im Veitsdom

06. November 2025

Das Requiem und die Beisetzung von Kardinal Duka werden am 15. November um 11 Uhr im Veitsdom stattfinden, gab die Erzdiözese Prag bekannt. Zuvor wird der am 4. November verstorbene Kardinal vom 13. bis 14. November in der Allerheiligenkapelle auf dem Areal der Prager Burg aufgebahrt, damit die Gläubigen von ihm Abschied nehmen können.

Bereits seit dem 4. November liegt im Erzbischöflichen Palais auf dem Hradschin in Prag ein Kondolenzbuch aus. Als erster trug sich der amtierende Erzbischof Jan Graubner ein. Er habe noch am 1. November mit dem kurz zuvor aus dem Spital entlassenen Kardinal telefoniert, berichtete Graubner vor Medienvertretern. „Er war zu Hause und fast wieder in voller Kraft, mit neuer Lebenslust. Wir besprachen, was als Nächstes vorbereitet werden sollte.“ Bald darauf habe sich der gesundheitliche Zustand Dukas rasch wieder verschlechtert. Bei seinem Besuch im Krankenhaus am 3. November habe sich Duka bereits im künstlichen Tiefschlaf befunden.

Erzbischof Graubner würdigte die jahrelangen Bemühungen seines Vorgängers auf dem Prager Bischofsstuhl um den Wiederaufbau der Staat-Kirche-Beziehungen in Tschechien nach der kommunistischen Zeit und sagte, er sei Gott dankbar für das, was er im Land durch Kardinal Duka getan habe. Der Kardinal habe den Charakter eines Kämpfers gehabt und manchmal auch für Aufruhr gesorgt, bemerkte der Erzbischof laut der Nachrichtenagentur CTK. „Ich denke, es ist gut, wenn wir für Dinge einstehen können, auch auf die Gefahr hin, dass wir manchmal Fehler machen, dass es nicht klappt und wir danebenliegen“, sagte er.

Kirche und Gesellschaft in Tschechien verlören mit dem Tod von Kardinal Duka eine wichtige Persönlichkeit, erklärte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Josef Nuzík und würdigte den „außerordentlich weiten Blick“ des verstorbenen emeritierten Erzbischofs von Prag. „Während der kommunistischen Diktatur erfuhr er Verfolgung und Haft wegen seines Glaubens, und diese Erfahrung prägte ihn als einen eifrigen und sogar kämpferischen Geistlichen, der mutig für die Wahrheit einstand, aber gleichzeitig ein gutes und freundliches Herz besaß“, sagte der Erzbischof von Olomouc.

Auch die tschechische Staatsspitze kondolierte. Kardinal Duka habe Kirche und Gesellschaft „nachhaltig geprägt“, erklärte Staatspräsident Petr Pavel und verwies auf Dukas Ablehnung des Totalitarismus und seinen Beitrag zur Erneuerung der Kirche nach 1989. Der designierte Regierungschef Andrej Babiš würdigte Duka als eine große Persönlichkeit und als „Mann mit festem Glauben, der lange Jahre das geistliche und gesellschaftliche Leben unseres Landes mitgestaltet hat“. Er habe ihn sehr geschätzt und gerne seiner freundlichen Stimme zugehört, schrieb Babiš, bereits 2017 bis 2021 Ministerpräsident, auf der Plattform X. Der scheidende Regierungschef Petr Fiala unterstrich, er schätze Dukas Mut in der Zeit der Diktatur und „seine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung der Kirche in einer demokratischen Gesellschaft“.

Als einen „Verfechter des Glaubens, des Dialogs und der Hoffnung“ und „Brücke zwischen den Kirchen“, würdigte der Ökumenische Rat der Kirchen in Tschechien den verstorbenen Kardinal. Duka habe an zahlreichen ökumenischen Gottesdiensten teilgenommen und die gemeinsame Seelsorge der christlichen Kirchen in der tschechischen Armee, in Gefängnissen und im Gesundheitswesen unterstützt. Auch der Verband der Jüdischen Gemeinden sprach „tief empfundenes“ Beileid aus. Duka werde als „herausragende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und Zeuge des Glaubens in Zeiten des Totalitarismus in Erinnerung bleiben“. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)