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Vatikan: Ungarns Präsidentin Novák beim Papst

26. August 2022

Die neue ungarische Staatspräsidentin Katalin Novák ist von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden. Es war die erste Privataudienz für die 44-Jährige, die im Mai ihr Amt als Staatsoberhaupt angetreten hatte. Nach der Begegnung mit Franziskus traf Novák auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem päpstlichen Außenbeauftragten Paul Gallagher zusammen. Bei den „herzlichen“ Gesprächen im Staatssekretariat wurde laut Vatikan-Kommuniqué nach einem Rückblick auf den Budapest-Besuch des Papstes im September 2021 die Wertschätzung für die guten bilateralen Beziehungen zum Ausdruck gebracht. Inhaltlich standen demnach „Themen von gemeinsamem Interesse“, wie Familie, die Förderung der Kultur des Lebens oder die Situation der Christen im Nahen Osten im Fokus. Auch über den Krieg in der Ukraine und das Engagement für den Frieden wurde gesprochen.

Als Geschenk übergab Novák dem Papst eine von einer der ungarischen Künstlerin Anna Botyánszki entworfene und vom Budapester Erzbischof Kardinal Peter Erdő gesegnete Priesterstola. Die letzten Stiche der Stickarbeit habe sie nach den Vorgaben der Künstlerin selbst gesetzt, berichtete die Staatspräsidentin in einem Tweet.

Novák ist die erste Frau im ungarischen Präsidentenamt. Der Besuch im Vatikan war ihre neunte offizielle Auslandsreise seit ihrem Amtsantritt im Frühjahr. Zuvor war sie im von der Regierungspartei Fidesz dominierten Parlament mit Zweidrittel-Mehrheit gewählt worden. Am Beginn ihrer Präsidentschaft hatte bekräftigte Novák unter anderem ein Eintreten für „eine auf dem Christentum basierende Werteordnung“.

Bis zu ihrer Nominierung für das Präsidentenamt war Novák Familienministerin gewesen und eine der vier Vizevorsitzenden von Fidesz. Die Mutter dreier Kinder ist bekennende Calvinistin und zählte in den vergangenen Jahren zum engsten Beraterkreis von Ministerpräsident Viktor Orbán.

Orbán selbst war im April von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden. Die Atmosphäre schien damals auf Aufnahmen – trotz der inhaltlichen Differenzen etwa beim Thema Migration – gelöst. Zuvor hatten die beiden sich im September 2021 bei der Budapestreise des Papstes unterhalten. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit traf der Papst damals mit Orbán, Vize-Regierungschef Zsolt Semjén und dem damaligen Staatspräsidenten János Áder zu einem Privatgespräch zusammen. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)