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Ungarn: Konferenz und Initiativen zu "Synodalität auf Ungarisch" gestartet

12. März 2025

Der Weg hin zu einer synodaleren Kirche braucht auch das „Lernen durch Handeln“: Darauf hat die Theologin und Ordensfrau Nathalie Becquart aus der Spitze des Synodensekretariats im Vatikan bei einer Konferenz in Budapest hingewiesen. Um Synodalität als „geistliche Erneuerung und strukturelle Reform“ der Kirche zu verstehen, müsse man aktiv daran teilnehmen. Die synodale Kirche „hört zu, basiert auf Beziehungen, trifft keine einsamen Entscheidungen und ist durch Transparenz und Rechenschaftspflicht gekennzeichnet“, sagte Becquart laut Meldung des Nachrichtenportals Magyar Kurir. Sie stärke zudem die Rolle der Ortskirchen, die Position von Frauen und betone etwa auch die Bedeutung von Ausbildung und ökumenischem Dialog.

Die vatikanische Synodenexpertin war Grundsatzrednerin der Konferenz mit dem Titel „Synodalität auf Ungarisch“ an der Sapientia-Hochschule in Budapest. Das von der Hochschule, dem Think-Tank „Church2030“, dem Synodenforum Megújul.hu und dem Online-Magazin Szemlélek getragene Symposion wurde unter Schirmherrschaft der Kardinäle Péter Erdő (Budapest) und László Német (Belgrad) veranstaltet. Mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Diözesen, Ordensgemeinschaften und Bewegungen tauschten sich über die Ergebnisse der Weltsynode und Wege zur Umsetzung von Synodalität in der Kirche in Ungarn aus.

Synodalität als grundlegender Aspekt der Kirche sei gekennzeichnet durch „Demut, Offenheit für das Zuhören, ehrlichen Dialog“, sagte der Papstgesandte in Ungarn, Nuntius Michael Banach. Klara Csiszár, Pastoraltheologin und Vizerektorin der Katholischen Privatuniversität (KU) Linz, hob hervor, dass die synodale Kirche eine Möglichkeit zur Partizipation bietet, indem sie „auf die Zeichen der Zeit achtet und darauf reagiert“. Synoden verbänden Tradition, Lehramt und die Zeichen der Zeit und eröffneten so eine pastoraltheologische Perspektive. Zudem böten sie eine spezifische Form der kritischen Selbstreflexion, indem sie Transparenz und Rechenschaftspflicht in den Mittelpunkt stellen.

Neben weiteren Impulsen des Bischofs von Kaposvár, László Varga, und des Theologen Tibor Görföl befassten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen mit der konkreten Praxis der Synodalität. Vorgestellt wurde auch das Online-Portal Megujul.hu, das die Umsetzung von Synodalität in der ungarischen Kirche unterstützen soll.

Zeitgleich mit der Konferenz startete Megujul.hu am 1. März eine Umfrage, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach ihrer Meinung zum Zustand der ungarischen katholischen Kirche und zu den Bereichen gefragt wurden, in denen die katholische Gemeinschaft in Ungarn einer Erneuerung bedarf. Die Umfrage wird durch eine Plakatkampagne unterstützt, mit der die Organisatoren im ganzen Land auf die Initiative aufmerksam machen. Die Plakate behandeln Themen wie Frauen, geschiedene und wiederverheiratete Katholiken und das Verhältnis zwischen Kirche und Politik. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)