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Kroatien: Wiederaufbau des Zagreber Doms schreitet voran

25. Juli 2024

Die Restaurierung des beim verheerendem Erdbeben 2020 stark beschädigten Zagreber Doms schreitet voran. Die ersten Gottesdienste seien zu Weihnachten zu erwarten, hieß es aus den Kreisen der Verantwortlichen für den Wiederaufbau in Kroatien. Der Rektor der Zagreber Universität und Bauexperte Stjepan Lakušić betonte laut der Nachrichtenagentur IKA, die Bausubstanz des Gotteshauses sei nun völlig gesichert. Von daher sei zu hoffen, dass man noch dieses Jahr einen Weihnachtsgottesdienst im Dom feiern könne.

Die Arbeiten zur vollen Wiederherstellung des Doms werden wohl noch Jahre dauern. Das ursprünglich vorromanische Bauwerk, dem später barocke Elemente hinzugefügt wurden, war schon bei einem Erdbeben im Jahr 1880 so stark beschädigt worden, dass an seiner Stelle ein Neubau im neugotischen Stil errichtet wurde. Beim letzten Erdbeben im März 2020 entstanden so starke Schäden am ganzen Bau, dass ein gründlicher Wiederaufbau notwendig war. Unter anderem wurde das Hauptschiff beschädigt und die herabfallenden Teile der Turmspitze zogen auch das Dach in Mitleidenschaft. Schließlich mussten beide Turmspitzen abgenommen und die gesamte Bausubstanz praktisch erneuert werden.

In der Zwischenzeit wurde darüber spekuliert, inwieweit das Gotteshaus überhaupt in der ursprünglichen Form wiederherzustellen sei. Die Verantwortlichen in der Diözese für den Wiederaufbau sahen sich gezwungen, einen umfassenden Bericht zu veröffentlichen, in dem Gerüchte beseitigt wurden, es fehle unter anderem am passenden Stein, da die ursprünglichen Steinbrüche nicht mehr in Betrieb seien.

Wie der Bauingenieur Lakušić erklärte, wurden bislang die Mauern des Doms und das Dach vollständig gesichert. Inzwischen wurden die einzelnen Steinblöcke von der Fassade und den Türmen gescannt und nach diesen Vorgaben werden neue erstellt. Die Türme bekommen außerdem einen Stahlkern, der im Falle erneuter Erdbewegungen die Bausubstanz kompakt hält.

Die Gerüste im Inneren des Gotteshauses werden nun im Laufe des Jahres allmählich entfernt, so dass die Besucher bald wieder den Dom von innen besichtigen können. Lakušić äußerte die Absicht, den Dom bis zu Weihnachten bereit für Gottesdienste zu machen und im Laufe des nächsten Jahres den ganzen Innenraum für die Benutzung freizugeben. Die Renovierung der Türme und der Außenfassade wird wohl noch eine Weile in Anspruch nehmen, der Zeitpunkt der völligen Fertigstellung ist noch nicht abzusehen.

Unterdessen haben auch die Renovierungsarbeiten am Dom von Poega im Nordosten Kroatiens begonnen, der ebenfalls beim gleichen Erdbeben Schäden erlitt. Der spätbarocke Bau weist Risse auf, die nun repariert und dessen Bausubstanz gegen neue Erdbeben gesichert werden soll. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)