Kroatien: Erzbischof Eterović zum Verhältnis von Kirche und Staat
25. Januar 2018
Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović, hat Vorwürfe zurückgewiesen, dass die katholische Kirche in Kroatien privilegiert sei. Diese Kritik ist in Kroatien immer wieder zu hören und bezieht sich vor allem auf die finanzielle Unterstützung, die die Kirche vom Staat erhält. In einem Interview mit der Kirchenzeitung „Glas Koncila“ („Stimme des Konzils“) erklärte Eterović, es handle sich nicht um ein Privileg, sondern um ein Abkommen zwischen der Kirche und dem Staat.
Die Vereinbarungen zwischen dem Hl. Stuhl und der Republik Kroatien regelten die Kompetenzen der beiden Parteien und definierten ihre Zusammenarbeit, sagte der Erzbischof weiter. Indirekt sei die katholische Kirche ein Wegbereiter für andere Glaubensgemeinschaften gewesen, die später analoge Übereinkommen mit dem Staat geschlossen hätten. Kroatien „hat außer der katholischen Kirche noch mit zwölf Glaubensgemeinschaften Abkommen“, die ebenfalls finanzielle Unterstützung erhielten. 2012 habe der Staat 300 Mio. Kuna (rund 40 Mio. Euro) für die katholische Kirche bereitgestellt, für die anderen religiösen Organisationen 20 Mio. Kuna. Davon habe die Serbische Orthodoxe Kirche etwas weniger als 10 Mio. Kuna (ca. 1,3 Mio. Euro) erhalten und die muslimische Gemeinschaft etwas weniger als 3 Mio. Kuna (400‘000 Euro).
Eterović wies zudem darauf hin, dass nicht nur religiöse Gemeinschaften, sondern auch NGOs staatliche Gelder erhielten. So hätten 2012 45‘100 NGOs zusammen rund 1,7 Mia. Kuna (230 Mio. Euro) erhalten. Außerdem erhalte die Kirche nicht nur wegen ihrer „wichtigen gesellschaftlichen, kulturellen und kirchlichen Tätigkeit“ staatliche Gelder, sondern auch als Entschädigung für verstaatlichte Güter, die der Staat nicht zurückgeben könne. Dieses Verhältnis sei auch keine Folge einer kommunistischen Mentalität, sondern entspreche den Verträgen des Hl. Stuhls mit zahlreichen anderen Staaten, insbesondere in Europa.
Eterović war auf Einladung des kroatischen diplomatischen Clubs anlässlich des 26. Jahrestags der internationalen Anerkennung der Republik Kroatien in sein Heimatland gereist. Er hielt dabei einen Vortrag zum Thema „Kirche und Staat“ und traf auch die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović. Im Interview erinnerte er auch daran, dass der Hl. Stuhl bei der Anerkennung des unabhängigen Kroatien eine wichtige Rolle gespielt hatte. (NÖK)
Die Vereinbarungen zwischen dem Hl. Stuhl und der Republik Kroatien regelten die Kompetenzen der beiden Parteien und definierten ihre Zusammenarbeit, sagte der Erzbischof weiter. Indirekt sei die katholische Kirche ein Wegbereiter für andere Glaubensgemeinschaften gewesen, die später analoge Übereinkommen mit dem Staat geschlossen hätten. Kroatien „hat außer der katholischen Kirche noch mit zwölf Glaubensgemeinschaften Abkommen“, die ebenfalls finanzielle Unterstützung erhielten. 2012 habe der Staat 300 Mio. Kuna (rund 40 Mio. Euro) für die katholische Kirche bereitgestellt, für die anderen religiösen Organisationen 20 Mio. Kuna. Davon habe die Serbische Orthodoxe Kirche etwas weniger als 10 Mio. Kuna (ca. 1,3 Mio. Euro) erhalten und die muslimische Gemeinschaft etwas weniger als 3 Mio. Kuna (400‘000 Euro).
Eterović wies zudem darauf hin, dass nicht nur religiöse Gemeinschaften, sondern auch NGOs staatliche Gelder erhielten. So hätten 2012 45‘100 NGOs zusammen rund 1,7 Mia. Kuna (230 Mio. Euro) erhalten. Außerdem erhalte die Kirche nicht nur wegen ihrer „wichtigen gesellschaftlichen, kulturellen und kirchlichen Tätigkeit“ staatliche Gelder, sondern auch als Entschädigung für verstaatlichte Güter, die der Staat nicht zurückgeben könne. Dieses Verhältnis sei auch keine Folge einer kommunistischen Mentalität, sondern entspreche den Verträgen des Hl. Stuhls mit zahlreichen anderen Staaten, insbesondere in Europa.
Eterović war auf Einladung des kroatischen diplomatischen Clubs anlässlich des 26. Jahrestags der internationalen Anerkennung der Republik Kroatien in sein Heimatland gereist. Er hielt dabei einen Vortrag zum Thema „Kirche und Staat“ und traf auch die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović. Im Interview erinnerte er auch daran, dass der Hl. Stuhl bei der Anerkennung des unabhängigen Kroatien eine wichtige Rolle gespielt hatte. (NÖK)