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Serbien: Patriarch kritisiert geplante UN-Resolution zu Srebrenica

16. Mai 2024

In seiner Osterbotschaft hat der serbische Patriarch Porfirije den Entwurf einer UN-Resolution zum Genozid in Srebrenica 1995 kritisiert. Die Initianten versuchten das serbische Volk als Täter darzustellen und würden Gräueltaten an den Serben außer Acht lassen. Er erhebe seine Stimme energisch und verweise auf die „absolute Unwahrheit und den Versuch eines beispiellosen Geschichtsrevisionismus, mit dem danach getrachtet wird, mit einer einfachen Umkehrung das serbische Volk, Opfer vielfacher Genozide und ethnischer Säuberungen, zum Verursacher eines Genozids zu erklären“.

Porfirije beteuerte, die Gräueltaten im bosnischen Srebrenica, wo im Juli 1995 mehr als 8000 bosniakische Männer und Jungen von Militärkräften der bosnischen Serben umgebracht wurden, nicht kleinreden zu wollen. Aber als orthodoxer Serbe könne er die „Gräueltaten am serbischen Volk in der Umgebung Srebrenicas nicht verschweigen“. Diese würden jedoch von den Initianten der Resolution nicht berücksichtigt, sie beschränkten das „Recht auf Opfer und Schmerz“ auf eine Gruppe. Die Serbische Orthodoxe Kirche hingegen anerkenne alle unschuldigen Opfer, ob sie muslimisch, kroatisch oder serbisch seien.

Der Resolutionsentwurf schlägt den 11. Juli als internationalen Gedenktag für den Genozid von Srebrenica vor. Das serbische Volk oder eine kollektive Verantwortung werden im finalen Vorschlag, der am 2. Mai 2024 an den Generalsekretär und allen ständigen Missionen bei der UNO verschickt wurde, nicht erwähnt. Unter anderem fordert die Resolution, dass ohne Vorbehalte jede Verleugnung des Genozids verurteilt wird. (NÖK)