Rumänien: Papst Franziskus lobt Vielfalt
Auf seiner dreitägigen Reise nach Rumänien hat Papst Franziskus immer wieder die ethnische, religiöse und kulturelle Vielfalt des Landes gerühmt und zu deren Bewahrung und Pflege aufgerufen. Zugleich warb er für Gemeinschaft und gute Beziehungen untereinander. Die Berücksichtigung der Vielfältigkeit Rumäniens äußerte sich auch in der Auswahl der Reiseziele und in den Treffen mit verschiedenen Gemeinschaften.
Besonders lobte Franziskus den rumänischen Patriarchen Daniel, den er bei der Pressekonferenz auf der Rückreise als „großen Patriarchen“ und „großen Gelehrten“ bezeichnete. Am ersten Tag seines Besuchs trafen sich die beiden Kirchenoberhäupter im Patriarchenpalast zu einem privaten Gespräch. Dort traf Franziskus auch mit den Mitgliedern des Hl. Synods der Rumänischen Orthodoxen Kirche zusammen. Danach suchten sie gemeinsam die neue orthodoxe Kathedrale im Zentrum Bukarests auf, um zu beten. Patriarch Daniel dankte dem Papst für die Unterstützung der rumänischen Orthodoxen in Italien und im übrigen Europa, denen die katholische Kirche zahlreiche Gebetsräume zur Verfügung stellt.
Papst Franziskus würdigte aber auch die griechisch-katholische Kirche des Landes. Beim Gottesdienst in der transsilvanischen Kleinstadt Blaj rühmte er die Gläubigen für ihre Glaubensfestigkeit und Ausdauer. Dabei sprach er auch sieben Märtyrerbischöfe der kommunistischen Zeit selig. In diesem Zusammenhang warnte er vor neuen negativen Ideologien, die die Menschen von ihren kulturellen und religiösen Traditionen trennten. Zudem besuchte er den römisch-katholischen Marienwallfahrtsort Şumuleu Ciuc (Csíksomlyó), der vor allem für die ungarische Minderheit wichtig ist. Seit dem 15. Jahrhundert wird die Stätte von ungarischen Pilgern aufgesucht, was während der kommunistischen Zeit verboten war. Seit 1990 wurde der Ort wiederbelebt und wird vor allem von Ungarn aus Rumänien und Ungarn aufgesucht. Auch hier betonte Papst Franziskus das Verbindende und bezeichnete den Ort als „Symbol des Dialogs, der Einheit und der Brüderlichkeit“.
Eine weitere rumänische Minderheit, mit der ein Treffen stattfand, sind die Roma. Im Romaviertel von Blaj entschuldigte sich Franziskus für historisches Unrecht, das ihnen angetan worden sei. Auch Katholiken seien für das große Leid der Volksgruppe mitverantwortlich, deshalb bat er im Namen der Kirche um Vergebung für Diskriminierung, Misshandlung und abschätzige Behandlung. Die Roma rief er auf, Ängste hinter sich zu lassen und nach Brüderlichkeit zu suchen. Positive Entwicklungen aus diesem Ereignis hält der Medienverantwortliche der Bischofskonferenz in Rumänien, Claudiu Pop, für möglich, die Teilnehmer seien sehr ergriffen gewesen. Insgesamt zieht er gegenüber vaticannews.va eine positive Bilanz des Papstbesuchs, er sei eine „große Freude“ für die Menschen gewesen. (NÖK; mit Material von Kathpress)
Papst Franziskus' historischer Besuch in Rumänien aus ungarischer Sicht
Auf seiner Reise nach Rumänien besuchte Papst Franziskus auch Csíksomlyó, einen Marienwallfahrtsort, zu dem vor allem ungarische Katholiken pilgern. Katalin Bartucz erläutert, welche Bedeutung der Pilgerort sowie der Papstbesuch für die rumänischen Ungarn haben.
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