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USA: Dimitrios bleibt im Amt und US-Diaspora bei Konstantinopel

12. Juli 2018
Vom 1. bis 5. Juli fand die 44. Klerus-Volks-Versammlung der amerikanischen Erzdiözese des Ökumenischen Patriarchats statt. Angesichts der vorausgegangenen Differenzen zwischen Patriarch Bartholomaios I. und Erzbischof Dimitrios Trakatellis war diese Art griechisch-orthodoxe US-Synode mit Spannung erwartet worden. Der über 90-jährige Oberhirte hatte seinen vom Kirchenzentrum im Phanar geforderten Rücktritt verweigert. Dazu waren Stimmen laut geworden, die kirchliche Unabhängigkeit (Autokephalie) der etwa einer halben Million Gläubigen Konstantinopels in den USA forderten.

Vor den 1'200 Teilnehmern der Klerus-Volks-Versammlung in Boston zeigten sich Dimitrios und zwei von Bartholomaios entsandte Legaten jedoch versöhnlich. Heftige Auseinandersetzungen gab es nur um die allgemein angeschlagenen Finanzen der Erzdiözese und besonders um eine künftige Sicherstellung der Altersversorgung des Klerus. Trakatellis wurde aber im Amt belassen und entwarf in einer zweistündigen Rede sein Programm für eine pastorale, administrative und finanzielle Reorganisation der griechisch-orthodoxen Diaspora. Er wies abschließend auf "die Liebe, Fürsorge und den Segen" des Ökumenischen Patriarchen für die US-Orthodoxie hin. Damit dürfte auch die Gefahr ihrer Abspaltung von Konstantinopel überwunden sein.

Allerdings verurteilte der Chefdelegierte von Bartholomaios, Metropolit Apostolos Daiilidis von Derkoi, bei seiner Verabschiedung erneut alle Autokephaliebestrebungen in der nordamerikanischen Diaspora und deren ausgebliebene Zurückweisung durch Erzbischof Dimitrios. Dieser entschuldigte sich daraufhin mit seiner „Schwerhörigkeit“. (© 2016 KNA. Alle Rechte vorbehalten.)