OWEP 4/2019: Ukraine – Fünf Jahre nach dem Majdan
Vor gut fünf Jahren gingen Bilder von Straßenkämpfen inmitten der ukrainischen Hauptstadt Kiew um die Welt. In der so genannten „Revolution der Würde“ brach sich der Unmut gegen die russlandfreundliche Politik des damaligen Präsidenten Janukowitsch Bahn. Seither hat sich manches im Land getan, aber wirklich zur Ruhe gekommen ist es bis heute nicht. Auch wenn fünf Jahre nur einen kurzen Zeitraum in der Weltgeschichte umfassen, ist es daher sinnvoll, eine kleine Bilanz zu ziehen: Wo steht die Ukraine, wohin wird sie sich entwickeln? Antworten auf diese Fragen versucht das aktuelle Heft der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP).
Eröffnet wird das Heft durch einen Beitrag der in Regensburg und München lehrenden Historikerin Prof. Dr. Katrin Boeckh mit einem Überblick über die politische und gesellschaftliche Entwicklung der Ukraine seit der Unabhängigkeit des Landes 1991. Deutlich wird dabei, dass die Wurzeln vieler ungelöster Konflikte in Gesellschaft und Kirche weit in die Vergangenheit zurückreichen. Weitgehend verdrängt in Westeuropa, in der Ukraine jedoch präsent ist der militärische Konflikt mit Russland im Osten des Landes. Markante Worte dazu findet Oksana Syroiid, ehemalige Vizepräsidentin des ukrainischen Parlaments, in einem Interview, das Prof. Dr. Michael Albus, OWEP-Chefredakteur, mit ihr im August 2018 geführt hat.
In kirchlicher Hinsicht war 2019 ein turbulentes Jahr. Mit der Gründung einer neuen orthodoxen Gemeinschaft, der „Orthodoxen Kirche der Ukraine“, sollte eigentlich die Spaltung der orthodoxen Christen überwunden und gewissermaßen eine „Nationalkirche“ geschaffen werden. Leider ist das Gegenteil eingetreten: Die innerorthodoxen Konflikte haben sich vertieft und zudem die weltweite orthodoxe Christenheit in eine Krise gestürzt. Vorgeschichte, Verlauf und Folgen der Ereignisse werden in vier Texten dargestellt: Prof. Dr. Thomas Bremer, Mitglied der OWEP-Redaktion, bietet einen Gesamtüberblick über die Geschehnisse. Lidija Losowa und Darja Morosowa, Mitarbeiterinnen des Verlags „Duh i litera“ in Kiew, schildern das Zusammenleben der Gläubigen im Alltag und zeigen damit, dass es durchaus Kontakte zwischen Mitgliedern der verschiedenen Kirchen gibt. Anatolii Babynskyi, Doktorand an der Ukrainischen Katholischen Universität, z. Zt. in Toronto, bietet einen Blick auf die Vorgänge aus griechisch-katholischer Sicht. Prof. Dr. Andrij Baumeister, Lehrstuhlinhaber für Philosophie an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew, analysiert die Einflussnahme der Politik bei den Vorgängen zur Entstehung der neuen Kirche.
Nach den Beiträgen zu Politik, Gesellschaft und Kirche bietet das Heft eine Reportage und mehrere Interviews, die Prof. Dr. Michael Albus während einer Reise in die Ukraine im August 2019 geführt hat. Am Beginn steht ein Gespräch mit dem Militärseelsorger Andrij Selinskyj SJ, der Leserinnen und Leser unmittelbar in das Kriegsgeschehen in der Ostukraine führt und mit eindringlichen Worten auf die seelischen Folgen von Gewalt hinweist. In einer längeren Reportage gibt Prof. Dr. Michael Albus dann seine Eindrücke über das Land im Sommer 2019 wider: Vieles ist unklar und offen; ob der neue Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Versprechen halten wird, muss abgewartet werden. Die Stimmung schwankt, wie aus zahlreichen Gesprächen erkennbar, zwischen Hoffnung und Skepsis. Im Kontext der Reportage wird die Tätigkeit der griechisch-katholischen Caritas für „Menschen am Rande“ geschildert; zu Wort kommt dabei auch eine Mitarbeiterin, die sich für Opfer von Menschenhandel einsetzt. Zum Themenfeld „Migration und Binnenmigration“ äußert sich Pablo Mateu, Leiter der Vertretung des Hohen Flüchtlingskommissars der UN für Flüchtlingsfragen (UNHCR). Ein ausführliches Gespräch zwischen Michael Albus und Andrij Waskowycz, dem Präsidenten der griechisch-katholischen Caritas der Ukraine, über die Perspektiven der Ukraine und ein Interview mit Valentyn Bebik, der in der Ostukraine bei der Wiederherstellung einer funktionierenden Wasserversorgung tätig ist, runden das Heft ab.
Der Printausgabe des Heftes liegt auch das Gesamtjahresverzeichnis für 2019 bei.
Ein Ausblick auf Heft 1/2020, das im kommenden Februar erscheinen wird: Als weiteres Heft der kleinen kulturhistorischen Reihe wird sich das Heft mit Klöstern in Mittel- und Osteuropa befassen. Neben einem Einführungsbeitrag über das monastische Leben in ost- und westkirchlicher Tradition werden einige bedeutende Beispiele vorgestellt, darunter u. a. Pannonhalma in Ungarn, Rila in Bulgarien und Sergijew Posad in Russland.
Das ausführliche Inhaltsverzeichnis und ein Beitrag im Volltext finden sich unter www.owep.de. Das Heft kann für € 6,50 (zzgl. Versandkosten) unter www.owep.de bestellt werden.
Eröffnet wird das Heft durch einen Beitrag der in Regensburg und München lehrenden Historikerin Prof. Dr. Katrin Boeckh mit einem Überblick über die politische und gesellschaftliche Entwicklung der Ukraine seit der Unabhängigkeit des Landes 1991. Deutlich wird dabei, dass die Wurzeln vieler ungelöster Konflikte in Gesellschaft und Kirche weit in die Vergangenheit zurückreichen. Weitgehend verdrängt in Westeuropa, in der Ukraine jedoch präsent ist der militärische Konflikt mit Russland im Osten des Landes. Markante Worte dazu findet Oksana Syroiid, ehemalige Vizepräsidentin des ukrainischen Parlaments, in einem Interview, das Prof. Dr. Michael Albus, OWEP-Chefredakteur, mit ihr im August 2018 geführt hat.
In kirchlicher Hinsicht war 2019 ein turbulentes Jahr. Mit der Gründung einer neuen orthodoxen Gemeinschaft, der „Orthodoxen Kirche der Ukraine“, sollte eigentlich die Spaltung der orthodoxen Christen überwunden und gewissermaßen eine „Nationalkirche“ geschaffen werden. Leider ist das Gegenteil eingetreten: Die innerorthodoxen Konflikte haben sich vertieft und zudem die weltweite orthodoxe Christenheit in eine Krise gestürzt. Vorgeschichte, Verlauf und Folgen der Ereignisse werden in vier Texten dargestellt: Prof. Dr. Thomas Bremer, Mitglied der OWEP-Redaktion, bietet einen Gesamtüberblick über die Geschehnisse. Lidija Losowa und Darja Morosowa, Mitarbeiterinnen des Verlags „Duh i litera“ in Kiew, schildern das Zusammenleben der Gläubigen im Alltag und zeigen damit, dass es durchaus Kontakte zwischen Mitgliedern der verschiedenen Kirchen gibt. Anatolii Babynskyi, Doktorand an der Ukrainischen Katholischen Universität, z. Zt. in Toronto, bietet einen Blick auf die Vorgänge aus griechisch-katholischer Sicht. Prof. Dr. Andrij Baumeister, Lehrstuhlinhaber für Philosophie an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew, analysiert die Einflussnahme der Politik bei den Vorgängen zur Entstehung der neuen Kirche.
Nach den Beiträgen zu Politik, Gesellschaft und Kirche bietet das Heft eine Reportage und mehrere Interviews, die Prof. Dr. Michael Albus während einer Reise in die Ukraine im August 2019 geführt hat. Am Beginn steht ein Gespräch mit dem Militärseelsorger Andrij Selinskyj SJ, der Leserinnen und Leser unmittelbar in das Kriegsgeschehen in der Ostukraine führt und mit eindringlichen Worten auf die seelischen Folgen von Gewalt hinweist. In einer längeren Reportage gibt Prof. Dr. Michael Albus dann seine Eindrücke über das Land im Sommer 2019 wider: Vieles ist unklar und offen; ob der neue Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Versprechen halten wird, muss abgewartet werden. Die Stimmung schwankt, wie aus zahlreichen Gesprächen erkennbar, zwischen Hoffnung und Skepsis. Im Kontext der Reportage wird die Tätigkeit der griechisch-katholischen Caritas für „Menschen am Rande“ geschildert; zu Wort kommt dabei auch eine Mitarbeiterin, die sich für Opfer von Menschenhandel einsetzt. Zum Themenfeld „Migration und Binnenmigration“ äußert sich Pablo Mateu, Leiter der Vertretung des Hohen Flüchtlingskommissars der UN für Flüchtlingsfragen (UNHCR). Ein ausführliches Gespräch zwischen Michael Albus und Andrij Waskowycz, dem Präsidenten der griechisch-katholischen Caritas der Ukraine, über die Perspektiven der Ukraine und ein Interview mit Valentyn Bebik, der in der Ostukraine bei der Wiederherstellung einer funktionierenden Wasserversorgung tätig ist, runden das Heft ab.
Der Printausgabe des Heftes liegt auch das Gesamtjahresverzeichnis für 2019 bei.
Ein Ausblick auf Heft 1/2020, das im kommenden Februar erscheinen wird: Als weiteres Heft der kleinen kulturhistorischen Reihe wird sich das Heft mit Klöstern in Mittel- und Osteuropa befassen. Neben einem Einführungsbeitrag über das monastische Leben in ost- und westkirchlicher Tradition werden einige bedeutende Beispiele vorgestellt, darunter u. a. Pannonhalma in Ungarn, Rila in Bulgarien und Sergijew Posad in Russland.
Das ausführliche Inhaltsverzeichnis und ein Beitrag im Volltext finden sich unter www.owep.de. Das Heft kann für € 6,50 (zzgl. Versandkosten) unter www.owep.de bestellt werden.