RGOW 4-5/2021: Belarus: Historische und kulturelle Erkundungen
Seit Beginn der Wahlkampagne zur Präsidentschaftswahl in Belarus im vergangenen August 2020 sind zehntausende Belarusinnen und Belarusen Opfer von Gewalt und Repression geworden, weil sie an friedlichen Demonstrationen gegen die Wahlfälschungen teilgenommen haben. Präsident Lukaschenka setzt für seinen Machterhalt auf seinen Sicherheitsapparat.
In dieser Ausgabe bieten wir vertiefte Einblicke in Geschichte und Kultur des Landes an der „Grenzzone der Imperien“. Die komplexe Religionsgeschichte erklärt, weshalb Religion bei der Herausbildung einer kollektiven belarusischen Identität keine starke Rolle spielt (vgl. RGOW 12/2020). Zu dieser Identität trug eher die Geschichte der Belarusischen Sowjetrepublik im 20. Jahrhundert bei. Heute bedrohen die Repressionen das kreative belarusische Kunst-, Musik- und Literaturschaffen.
Abstracts aller Texte, ein Beitrag im Volltext und Hinweise zur Bestellung unter: www.g2w.eu
INHALT
IM FOKUS
Jens Siegert
Navalnyj und wie weiter?
BELARUS
Alfons Brüning
Nicht das Ende Europas – Zur Religionsgeschichte von Belarus
Thomas M. Bohn
Von Hiesigen zu Sowjetmenschen – Belarus im 20. Jahrhundert
Maryia Rohava
Politische Krise und vertagte Verfassungsreform in Belarus
Nelly Bekus
Religion für die Nation? Kirchen und Staat in Belarus
Kristiina Silvan
Jugendpolitik in Lukaschenkas Belarus
Nina Weller
Die belarusische Literatur zwischen Aufbruch und Repression
Vitali Alekseenok
Zwischen Aktivismus und Repression: Kunstszene in Belarus
BUCHBESPRECHUNGEN
Thomas M. Bohn, Marion Rutz (Hg.)
Belarus-Reisen
Andreas Rostek et. al. (Hg.)
Belarus! Das weibliche Gesicht der Revolution
Melanie Arndt
Tschernobylkinder
Tatsiana Astrouskaya
Cultural Dissent in Soviet Belarus (1968–1988)