Ukraine: Gericht auf Krim ordnet Abriss von OKU-Kirche an
Ein Gericht auf der Krim hat die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) aufgefordert, ihre Kapelle in Jevpatorija abzureißen. Begründet wird der Entscheid damit, dass es keine gültige Baugenehmigung für die Kapelle gegeben habe, die 2014 gebaut wurde. Damals gehörte die Kapelle der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Kiewer Patriarchat, die Ende 2018 in der OKU aufging. Das Urteil kann innerhalb eines Monats angefochten werden.
Auf Facebook kritisierte das Oberhaupt der OKU, Metropolit Epifanij (Dumenko), dass auf der von Russland annektierten Krim das Recht auf Religionsfreiheit „grob verletzt“ werde. Er rief die russischen Behörden auf, nicht länger gegen menschliche und göttliche Gesetze zu verstoßen. Kurz darauf veröffentlichte der Hl. Synod der OKU eine Erklärung, in der er den Präsidenten der Ukraine, das Kabinett und juristische Organe der Ukraine dazu aufforderte, das Vorgehen der Behörden auf der Krim zu verurteilen und mögliche Maßnahmen, darunter diplomatische Schritte, zu ergreifen. Die internationale Gemeinschaft, demokratische Staaten und internationale Organisationen, namentlich die UNO und die OSZE, riefen die OKU-Bischöfe auf, Maßnahmen zu treffen, um Russland dazu zu bewegen, die Religions- und Gewissensfreiheit auf der Krim zu respektieren.
Im September war bereits eine Kirchgemeinde der OKU in Simferopol aus ihrem Kirchgebäude ausgewiesen worden. Die Auseinandersetzung dauert schon länger, bereits Anfang 2019 hatten die Behörden der Krim die Gemeinde aufgefordert, die Kirche zu räumen. Der örtliche Erzbischof, Kliment (Kuschtsch), hatte daraufhin bei einer Pressekonferenz die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Im Oktober hatte Epifanij beklagt, dass die OKU in den besetzten Gebieten der Ukraine verfolgt und vertrieben werde. (NÖK)