Außenminister von Russland und Vatikan sprechen über Ukrainekrieg
Die Außenbeauftragten des Vatikans und Russlands haben am 4. April miteinander über die Lage in der Ukraine gesprochen. In dem Telefonat zwischen Erzbischof Paul Richard Gallagher und dem russischen Außenminister Sergej Lavrov sei es um den Krieg und Initiativen zur Beendigung der Militäraktionen gegangen, teilte der Vatikan anschließend mit.
Dabei wurde die Bereitschaft des Hl. Stuhls bekräftigt, seine humanitären Bemühungen für einen Gefangenenaustausch fortzusetzen. Zudem seien neben der weltpolitischen Lage Fragen des religiösen Lebens und insbesondere die Situation der katholischen Kirche in der Russischen Föderation erörtert worden, so der Vatikan.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 betet der Papst für die „gequälte“ Ukraine. Zugleich setzt sich der Vatikan für den Gefangenenaustausch, die Rückführung von verschleppten ukrainischen Kindern sowie die friedliche Beendigung des Krieges ein. Ebenso gibt es humanitäre Initiativen etwa mit der Lieferung von medizinischem Material. Zugleich hält der Hl. Stuhl den diplomatischen Kontakt zu Russland aufrecht. Zuletzt im Oktober 2024 hatte Lavrov den päpstlichen Sondergesandten Kardinal Matteo Zuppi in Moskau empfangen.
Am 4. März hatte Lavrov mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin telefoniert; das Gespräch wurde vom Vatikan am 8. März bestätigt. Kurz zuvor hatte das russische Außenministerium mitgeteilt, dass es zu einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Hl. Stuhl im „Interesse des Friedens in der Ukraine“ bereit sei. Der für den Vatikan zuständige Abteilungsleiter des Ministeriums, Artjom Studennikov, sagte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti, Moskau sei offen für eine „Fortsetzung des konstruktiven Dialogs“. Er lobte zugleich, dass der Vatikan von Anfang an eine „ausgewogene und neutrale Position“ zum Ukraine-Krieg eingenommen habe. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)