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USA: Auszeichnung für Metropolit Epifanij und Treffen mit US-Außenminister Pompeo

14. November 2019

Das Oberhaupt der neuen Orthodoxen Kirche der Ukraine, Metropolit Epifanij (Dumenko) ist in New York mit dem renommierten Athenagoras-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet worden. Verliehen wird der nach Patriarch Athenagoras (1948–1972) benannte Preis von den Mitgliedern des amerikanischen orthodoxen St. Andreas-Ordens. Der Exarch des Ökumenischen Patriarchats, Erzbischof Elpidophoros (Lambriniadis) von Amerika, begründete die Preisvergabe an Metropolit Epifanij, dass dieser ein „standhafter Verteidiger der religiösen Freiheit des Ökumenischen Patriarchats“ gewesen sei, auch als die „Vorrechte des Patriarchats in Frage gestellt und zurückgewiesen wurden“.

In seiner Dankesrede bei der Preisverleihung am 19. Oktober hob Metropolit Epifanij hervor, dass er die Auszeichnung stellvertretend für die „Verwirklichung der Arbeit von hunderttausenden, gar Millionen von ukrainisch-orthodoxen Gläubigen im Mutterland und in der Diaspora“ zur Gründung der lokalen Ukrainischen Orthodoxen Kirche entgegennehme. Mit Bezug auf Timothy Snyders Buch „Bloodlands“ erinnerte er an die Leidensgeschichte der Ukrainer und daran, dass der Kampf für Freiheit und Wahrheit mit der Botschaft Jesu Christi von der Befreiung vom Bösen und der Nächstenliebe verbunden sei. Die Verleihung des Tomos an die OKU sei vor diesem Hintergrund ein „unschätzbarer Akt solcher wahren Liebe“ seitens des Ökumenischen Patriarchen gewesen.

Am Ende seiner Rede ging Epifanij auch auf Martin Luther King und dessen Rede „Ich habe einen Traum“ ein: Vor einem Jahrzehnt hätte man nur träumen können, was nun Wirklichkeit geworden sei: die Überwindung der Kirchenspaltungen unter den Ukrainern, der Tomos über die Autokephalie der ukrainischen Kirche und die eucharistische Gemeinschaft mit den Schwesterkirchen. In Parallele zu Martin Luther Kings Rede formulierte der Metropolit auch seinen persönlichen Traum: einen Traum von dem Tag, wenn alle lokalen Kirchen dem kanonischen Beschluss des Ökumenischen Patriarchats folgen und die OKU als ihre Schwesterkirche anerkennen; einen Traum von einem panorthodoxen Konzil in Konstantinopel; einen Traum, dass das Heilige und Große Konzil der Orthodoxen Kirche von Kreta fortgesetzt wird und solche Konzilien ein wesentlicher Bestandteil des kirchlichen Lebens werden. All dies erscheine heute als ein Traum, „aber der Traum unseres Volkes nach einer autokephalen lokalen Kirche wurde wahr. Von daher können wir wissen, dass der Traum einer Erneuerung der Einheit von der Fülle der Orthodoxie auch wahr werden kann.“

Nach der Preisübergabe traf Metropolit Epifanij am 23. Oktober mit US-Außenminister Mike Pompeo in Washington zusammen. Letzterer schrieb nach der Begegnung mit Epifanij auf Twitter: „Ihre Verteidigung der Religionsfreiheit ist lobenswert, und ich bin froh, dass Sie mit dem Athenagoras-Menschenrechtspreis ausgezeichnet wurden. Glückwünsche – ganz verdient!“ Epifanij seinerseits dankte Pompeo für die langjährige Solidarität und Unterstützung der USA, die für die „Stärkung der Unabhängigkeit der Ukraine von außerordentlicher Bedeutung“ sei.

Die Begegnung Epifanijs mit Pompeo sorgte noch zusätzlich für Aufmerksamkeit, weil ein Treffen des Außenministers mit Metropolit Ilarion (Alfejev), dem Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, am Vortag kurzfristig abgesagt wurde. Metropolit Ilarion machte dafür Personen und Strukturen verantwortlich, die sicherstellen wollen, dass „der Außenminister und generell die amerikanische Führung immer nur eine Seite hören und keine Gelegenheit haben, die andere zu hören.“ (NÖK)