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Bosnien-Herzegowina: Bischof von Mostar gegen Anerkennung von Međugorje

26. Juli 2018
Der Bischof von Mostar-Duvno, Ratko Perić, hält die Marienerscheinungen im herzegowinischen Wallfahrtsort Međugorje nach wie vor für unglaubwürdig. Auch die ersten Visionen, die die sechs Kinder 1981 gehabt haben sollen, sind seiner Meinung nach nicht authentisch. Dies erklärte Perić gegenüber Erzbischof Henryk Hoser, dem neu eingesetzten Apostolischen Visitator für das Pilgerwesen in Međugorje.

Hoser hat im Juli sein Amt als Sonderbeauftragter für Međugorje angetreten, er soll die dortige Pfarrei und die Pilger begleiten. Es handle sich um eine „ausschließlich pastorale Aufgabe in Fortsetzung der Mission als Sondergesandter des Hl. Stuhls“, hieß es bei der Ernennung im Mai. Im Februar 2017 hatte Papst Franziskus den ehemaligen Missionar und Mitarbeiter der Missionskongregation im Vatikan nach Međugorje entsandt, um die Seelsorgepraxis im Umfeld der angeblichen Marienerscheinungen zu untersuchen. Im Juni 2017 legte Hoser seinen Bericht vor. Auch diesmal enthält sein Mandat keine Beurteilung der Echtheit der Marienerscheinungen, sondern ausschließlich die Überprüfung des konzilsgemäßen Ablaufs der Pilgerseelsorge. Hoser leitete seit 2008 die Diözese Warschau-Praga, im Dezember 2017 trat er in den Ruhestand.

Von 2010 bis 2015 hatte eine vatikanische Kommission das Phänomen untersucht, ihre Ergebnisse sind nicht veröffentlicht. Angeblich hielten die Kommissionsmitglieder die ersten Erscheinungen für glaubwürdig, nicht aber die unzähligen folgenden Visionen. Papst Franziskus hat noch keine Entscheidung getroffen.

Jährlich besuchen rund 2,5 Mio. Gläubige aus aller Welt den Wallfahrtsort in der westlichen Herzegowina, obwohl die Marienerscheinungen in der katholischen Kirche umstritten sind und der Vatikan sie nicht anerkannt hat. Die Marienerscheinungen in Međugorje sollen am 24. Juni 1981 begonnen haben, als sechs Kinder berichteten, ihnen sei die Gottesmutter erschienen. Die inzwischen erwachsenen „Seherinnen“ und „Seher“ erhalten angeblich noch immer sehr häufig Botschaften der „Gospa“ (Herrin) zu kirchlichen und sonstigen Themen. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)