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Nordmakedonien: Ministerpräsident Zaev sucht Dialog mit serbischem Patriarchen

25. März 2021

Der nordmakedonische Ministerpräsident Zoran Zaev hat an den neuen serbischen Patriarchen Porfirije appelliert, einen „Teil seiner Zeit und Aufmerksamkeit“ auf die Lösung der makedonischen Kirchenfrage zu richten. In einem Interview mit dem Fernsehsender N1 berichtete Zaev, er habe Patriarch Porfirije in einem Brief zur Wahl gratuliert und ihm viel Erfolg bei seiner neuen Aufgabe gewünscht. Er habe ihn um die „Bereitschaft gebeten“, eine Lösung des Kirchenstreits zu suchen. Er glaube, dass „wir orthodoxe Völker sind, Brudervölker und dass wir eine Lösung finden können“. Zwar räumte er ein, er habe sich zuvor an den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios gewandt, damit dieser die Frage kläre. Aber jetzt sehe er vorherrschend die „Hoffnung und Lösung gerade in einem Dialog zwischen der Makedonischen Orthodoxen Kirche (MOK) und der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK), alles mit dem letztlichen Ziel der Anerkennung der Autokephalie der MOK“.

Die MOK, der die meisten orthodoxen Gläubigen in Nordmakedonien angehören, hatte sich 1967 einseitig von der SOK für unabhängig erklärt, wird aber von den anderen orthodoxen Kirchen nicht als kanonisch anerkannt. Daneben existiert aber auch noch das Orthodoxe Erzbistum von Ohrid unter der Leitung von Metropolit Jovan (Vraniškovski), das der SOK untersteht.

Auch Zaev wies in dem Interview darauf hin, dass die SOK in Nordmakedonien weiterhin bestehe und funktioniere und es „viele orthodoxe Bürger gibt, die in serbische Kirchen gehen“. Er betonte die Bereitschaft des Staates, in jedem Fall die Glaubenszugehörigkeit der Bürger*innen zu respektieren. Ebenso müsse die Säkularität des Staates respektiert werden, Politiker „können lediglich die Bedingungen schaffen, dass unsere Kirchen reden und ihre Leiter eine Lösung finden“.

Anfang 2020 hatten Zaev und der damalige Ministerpräsident Oliver Spasovski den Ökumenischen Patriarchen in Istanbul besucht, um über die Lage der MOK zu sprechen. Im September 2020 baten schließlich Ministerpräsident Zaev und Präsident Stevo Pendarkovski den Patriarchen in Briefen um die Anerkennung der Autokephalie der MOK. Nachdem Patriarch Bartholomaios im April 2018 die Zuständigkeit Konstantinopels in der nordmakedonischen Kirchenfrage betont hatte, versicherte er jedoch immer wieder, der MOK nicht die Autokephalie gewähren zu wollen. Die Bischofsversammlung der SOK hatte sich ihrerseits 2019 dafür ausgesprochen, den Dialog mit der MOK weiterzuführen. (NÖK)

 

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