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Makedonien: Einigung im Namensstreit als Chance für die Orthodoxe Kirche?

07. Februar 2019

Die Bulgarische Orthodoxe Kirche (BOK) beabsichtigt, sich weiter mit der Angelegenheit der Makedonischen Orthodoxen Kirche zu beschäftigen, sobald der Prozess der Umbenennung des Landes abgeschlossen ist. Der definitiven Klärung des neuen Namens werde „sicherlich die Kirchenfrage folgen“, erklärte der bulgarische Patriarch Neofit gegenüber Journalisten.

Die von der Weltorthodoxie nicht anerkannte Makedonische Orthodoxe Kirche (MOK) hatte 2017 die BOK darum gebeten, ihre „Mutterkirche“ zu werden und sich für ihre Angelegenheiten einzusetzen. Der Hl. Synod der BOK ging auf die Bitte ein und bildete ein Komitee, das mit den anderen orthodoxen Kirchen über den Status der MOK verhandeln sollte. Mehrere orthodoxe Kirchen, darunter die Serbische Orthodoxe Kirche (SOK), von der sich die MOK 1967 losgesagt hatte, kritisierten jedoch den Schritt der BOK.
Seinen neuen Namen – Nord-Makedonien – verdankt Makedonien dem Prespa-Abkommen von Juni 2018, das den Weg zu einer Lösung des fast drei Jahrzehnte währenden Namensstreit mit Griechenland freimachte. Am 25. Januar stimmte griechische Parlament mit einer knappen Mehrheit von 153 zu 146 Stimmen dem Abkommen zu. Die Einigung in der Namensfrage soll den Weg Nord-Makedoniens in Richtung EU und NATO freimachen, den Griechenland bisher blockiert hatte.
Für die Beilegung des Namensstreits gab es Lob von der EU und der NATO. Der EU-Ratspräsident Donald Tusk twitterte, die beiden Ministerpräsidenten Zoran Zaev und Alexis Tsipras hätten eine „mission impossible“ geschafft. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hält die Entscheidung für einen „wichtigen Beitrag zu Stabilität und Wohlstand der ganzen Region“. Er freue sich auf den Beitritt der künftigen Republik Nord-Makedonien zur NATO, schrieb er auf Twitter.
Eine Gratulation erhielt auch die MOK und zwar vom Metropoliten der ebenfalls gesamtorthodox nicht anerkannten Montenegrinischen Orthodoxen Kirche, die sich 1993 von der SOK abgespalten hat. Seine Kirche freue sich über den Erfolg Makedoniens und gratuliere zur Lösung der Namensfrage, sagte Metropolit Mihailo. Damit sei ein Hindernis für die Autokephalie der MOK beseitigt worden. Er freue sich auf den künftigen Tomos des Ökumenischen Patriarchats in Konstantinopel über die Autokephalie der MOK. Konstantinopel hat allerdings die Zuständigkeit der SOK für Makedonien bekräftigt und bisher gibt es keine Anzeichen dafür, dass das Ökumenische Patriarchat in Makedonien einzugreifen gedenkt. (NÖK)

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