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Ukraine: Staatlicher Weihnachtsfeiertag auf 25. Dezember verlegt

27. Juli 2023

Das ukrainische Parlament hat entschieden, Weihnachten in der Ukraine künftig nur noch am 25. Dezember zu feiern, der 7. Januar ist kein offizieller Feiertag mehr. Bei allen drei Abstimmungen am 14. Juli war eine große Mehrheit von über 220 Abgeordnete für den Wechsel, nur zwei bis drei waren dagegen, während rund 70 Abgeordnete ihre Stimme nicht abgaben. Ebenso werden der Tag der ukrainischen Staatlichkeit vom 28. Juli auf den 15. Juli und der Tag der Verteidiger und Verteidigerinnen der Ukraine vom 14. Oktober auf den 1. Oktober vorverlegt. Damit werden die drei Feiertage nun entsprechend dem neuen Kalender begangen.

Die Änderungen treten am 1. September in Kraft. Das heißt, der Tag der ukrainischen Staatlichkeit wird in diesem Jahr noch am alten Datum, dem 28. Juli gefeiert. Der Tag der Verteidiger und Verteidigerinnen wird bereits am neuen Datum begangen. Den Antrag für die Gesetzesänderung hatte der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyj am 28. Juni in die Verchovna Rada eingebracht. In den Erläuterungen dazu hieß es, der Ukraine sei lange die russische Ideologie aufgezwungen worden, darunter auch die Befolgung des Julianischen Kalenders. Zudem feiere die Mehrheit der christlichen Welt Weihnachten am 25. Dezember und auch die meisten orthodoxen Kirchen folgten dem Neujulianischen Kalender, entsprechend dem Weihnachten ebenfalls auf den 25. Dezember fällt. Auch die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) wolle sich ab dem 1. September 2023 nach dem Neujulianischen Kalender richten. Ziel der Gesetzesanpassung sei eine Absage an das russische Erbe.

Die OKU hatte an ihrer Bischofsversammlung am 24. Mai 2023 entschieden, zum Neujulianischen Kalender überzugehen. Schon 2022 hatte sie es ihren Gemeinden freigestellt, am 25. Dezember eine zusätzliche Weihnachtsfeier durchzuführen, da dies den Bedürfnissen und der Nachfrage der Gläubigen entspreche. Die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche (UGKK) hatte schon im Februar 2023 an ihrer Bischofsversammlung beschlossen, zum Neujulianischen Kalender zu wechseln. Die Entscheidung wurde mit den zahlreichen Anfragen von Gläubigen und großer Zustimmung in Umfragen sowie Konsultationen mit Geistlichen begründet. Sowohl die OKU als auch die UGKK wollen bewegliche Feiertage wie Ostern weiterhin entsprechend dem alten Julianischen Kalender begehen.

Der 25. Dezember ist in der Ukraine seit 2017 offiziell ein arbeitsfreier Feiertag, er wurde damals zusätzlich zum orthodoxen Weihnachtsdatum eingeführt. Auch damals war eine große Mehrheit der Parlamentarier für die Gesetzesänderung und begründete dies mit einem Beitrag zur besseren Verständigung zwischen Christen innerhalb und außerhalb der Ukraine. Damit sollte auch den vielen Ukrainerinnen und Ukrainern, die im westlichen Ausland arbeiten, das Feiern mit ihren Familien in der Ukraine erleichtert werden. (NÖK)