Serbien: Patriarch Porfirije ruft zum Friedensgebet für die Ukraine auf
Patriarch Porfirije hat die Gläubigen aufgerufen, in diesen Tagen besonders für den Frieden in der Ukraine zu beten. In seiner Predigt in der Sveti Sava-Kathedrale am 6. März erklärte er, dass der Krieg in der Ukraine nicht nur Leiden und Teilungen „zwischen unseren Brüdern, den Russen und Ukrainern hervorbringt, sondern auch die ganze Welt und Europa mit Leiden und Teilungen bedroht“. Die Gläubigen sollten zu Gott beten, dass es so schnell wie möglich zu Friedensgesprächen statt Krieg komme, denn „der Frieden hat keinen Preis“.
Das Oberhaupt der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK) erinnerte dabei auch an die eigenen tragischen Kriegserfahrungen in den 1990er Jahren, die nicht verschwunden und weiterhin sehr lebendig seien. Die vom Krieg in der Ukraine für ganz Europa ausgehende Gefahr bedrohe daher auch die serbische Bevölkerung, die in Gebieten lebe, die „geteilt sind und noch immer unzureichend versöhnt sind.“ Patriarch Porfirije rief die Gläubigen auf, die Trauer in Mitleid und Solidarität mit den Leidenden umzuwandeln, mit denjenigen, „die jetzt ohne ihre Häuser sind und Zuflucht und Sicherheit suchen“. Die Flüchtlinge sollten nicht nur in die Häuser aufgenommen werden, sondern auch „in unsere Herzen und in unsere Liebe“.
Kritiker der Kirchenleitung der SOK werfen dieser indes vor, dass sie einen ähnlichen Schlingerkurs wie die serbische Regierung fahre und in einer falschen Neutralität den Aggressor nicht klar benenne. So hatte sich Präsident Aleksandar Vučić zwar zur territorialen Integrität der Ukraine bekannt, es aber vermieden, von einem russischen Angriff oder Invasion zu sprechen. Zudem sollen an der prorussischen Demonstration in der serbischen Hauptstadt Belgrad am 4. März, die den russischen Einmarsch in der Ukraine begrüßt hatte, auch rechtsgerichtete, sich als kirchennah verstehende Gruppen teilgenommen haben. (NÖK)
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