09. Mai 2017
Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof hat mehreren Kleinkirchen und Religionsgemeinschaften in Ungarn teils hohe Entschädigungszahlungen zugesprochen. Hintergrund ist ein Rechtsstreit über das 2012 in Kraft getretene ungarische Kirchengesetz, das vielen Religionsgemeinschaften den Kirchenstatus entzogen hatte (s. RGOW 9/2015, S. 7). Damit verloren die betroffenen Religionsgemeinschaften auch ihren Anspruch auf staatliche Förderung. Laut Straßburg muss Ungarn si...
09. Mai 2017
Für die Registrierung als staatlich anerkannte Kirche oder Religionsgemeinschaft sind seit dem 1. Januar 2017 in der Slowakischen Republik 50 000 statt wie bisher 20 000 Unterschriften volljähriger und dauerhaft im Land ansässiger Bürger erforderlich. Dies hat der slowakische Nationalrat am 30. November 2016 beschlossen. Auch zahlreiche Abgeordnete der Oppositionsparteien hatten für den Antrag der Slowakischen Nationalpartei (SNS) gestimmt. Begründet ...
In Vladivostok hat ein Friedensrichter angeordnet, 40 Bibeln aus dem örtlichen Büro der Heilsarmee zu vernichten. Die Bücher waren nicht entsprechend dem neuen Gesetz über missionarische Tätigkeiten, das Teil des Antiterrorgesetzes ist, mit dem Namen der Organisation versehen. Der Vertreter der Heilsarmee hatte sich vor Gericht schuldig bekannt, aber angegeben, die neue Regelung nicht gekannt zu haben. Das Gericht verurteilte am 20. Dezember 2016 die Heilsarmee zu einer Buße von 3...
09. Mai 2017
Das ukrainische Kulturministerium wirft Geistlichen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Moskauer Patriarchat (UOK–MP) „anti-ukrainische“ Handlungen in der Ostukraine und auf der Krim vor. In seiner Erklärung führte das Kulturministerium mehrere Beispiele für eine „anti-ukrainische, separatistische und anderen Kirchen gegenüber intolerante Haltung“ von Vertretern der UOK–MP an. So habe der Sekretär der Eparchie von Simferopol ...
09. Mai 2017
Die geplante Übergabe der Isaakskathedrale in St. Petersburg, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt und heute in erster Linie als Museum dient, an die Russische Orthodoxe Kirche (ROK) stößt auf verbreitete Kritik. Der Gouverneur von St. Petersburg, Georgij Poltavtschenko, hatte angeordnet, die größte Kirche St. Petersburgs der ROK für 49 Jahre zur kostenlosen Nutzung zu überlassen, nachdem im Dezember 2016 der russische Patriarch Kirill einen solchen Antrag gestellt hatte. Bis spätestens in z...
09. Mai 2017
Papst Franziskus hat den polnischen Erzbischof von Warschau-Praga, Henryk Hoser, zum Sondergesandten für Međugorje ernannt, um mehr über das dortige Pilgerwesen zu erfahren. Hoser soll die pastorale Situation und die Bedürfnisse der Pilger untersuchen und daraus Empfehlungen für die Zukunft erarbeiten. Die Mission wird laut Vatikan „ausschließlich pastoralen Charakter“ haben. Das Phänomen der Privatoffenbarungen und die Rolle der inzwischen erwachsenen Seherinnen und Seher, die angeblich mi...
09. Mai 2017
Nach öffentlichen Beschwerden hat die Warschauer Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen das Allgemeine Theater (Teatr Powszechny) in Warschau eingeleitet. Ermittelt wird wegen des Vorwurfs der Verletzung religiöser Gefühle und eines angeblichen Mordaufrufs im Theaterstück „Der Fluch“, das der kroatische Regisseur Oliver Frlijć in Anlehnung an das gleichnamige Stück von 1899 des polnischen Regisseurs Stanisław Wyspiański zurzeit in Warschau auf...
09. Mai 2017
Der Hl. Synod der Russischen Orthodoxen Kirche hat an seiner Sitzung am 9. März den Beschluss gefasst, mehrere große Heilige aus der Zeit der „ungeteilten Kirche“, also vor dem Schisma von 1054, in ihren liturgischen Kalender aufzunehmen. Das Moskauer Patriarchat hofft, dass das offizielle Gedenken der westlichen Heiligen den orthodoxen Christen die Einheit der christlichen Tradition während des ersten Jahrtausends bewusst machen wird.
09. Mai 2017
Obwohl bisher nur ein Trailer veröffentlicht worden ist, sorgt der Film „Matilda“ des russischen Regisseurs Aleksej Utschitel´ für Aufregung und Proteste in orthodoxen Kreisen in Russland. Im Film geht es um den russischen Thronfolger Nikolaj und dessen Affäre mit der Primaballerina Matilda Kschesinskaja. Der spätere Zar Nikolaj II. wurde mit seiner Familie 1918 von den Bolschewiken erschossen und im Jahr 2000 von der Russischen Orthodoxen Kirche als Leidendulder heiliggesprochen.