Ukraine: Metropolit Epifanij und Großerzbischof Svjatoslav besprechen Fragen der Zusammenarbeit
Das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU), Metropolit Epifanij (Dumenko), und das Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK), Großerzbischof Svjatoslav Schevtschuk, haben am 14. Januar Fragen der zwischenkirchlichen und interkonfessionellen Zusammenarbeit in Epifanijs Residenz besprochen. Dabei ging es unter anderem um die Zusammenarbeit im Ukrainischen Rat der Kirchen und religiösen Organisationen sowie um eine Wiederaufnahme der Arbeit der „Studiengruppe der Kyjiwer Kirche“. Sie sprachen auch über Epifanijs Besuch im Vatikan und Svjatoslavs Besuch in Konstantinopel.
Im Dezember 2024 hatte Großerzbischof Svjatoslav in einem Interview bereits erklärt, dass sich die UGKK um einen „bilateralen Dialog“ mit der OKU bemühe. Seine Kirche wünsche sehr, dass dieser Dialog beginne, deshalb sei sie nach der Gründung der OKU und der Verleihung des Tomos die erste gewesen, die ihr die „Hand gereicht hat“. Zwischen der römisch-katholischen Kirche und der Orthodoxen Kirche existiere schon seit langem die gemeinsame orthodox-katholische Kommission, die sich mit der Verständigung in dogmatischen, kanonischen und anderen Fragen beschäftige. Aber viele dieser Einigungen seien in der Ukraine unbekannt, merkte Svjatoslav an. Er zeigte jedoch auch Verständnis dafür, dass für die OKU die „Vereinigung der Orthodoxen in der Ukraine“ prioritär sein könnte. Wichtig sei auch, dass die vom Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel anerkannte OKU schrittweise von allen anderen orthodoxen Lokalkirchen anerkannt würde. Bisher haben dies nur die Griechische Orthodoxe Kirche, das Patriarchat von Alexandria und die Orthodoxe Kirche von Zypern getan.
Im Oktober 2024 war Großerzbischof Svjatoslav für eine offizielle Visite nach Istanbul gereist. Dort besprach er mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios Fragen des ökumenischen Dialogs und der Zusammenarbeit. Ein sichtbares Zeichen des ökumenischen Dialogs in der Ukraine war die erstmalige gemeinsame Aufnahme eines Weihnachtslieds von Seminaristen der UGKK und OKU am 24. Dezember 2024. Ende 2022 wollten die beiden Kirchen eine gemeinsame Arbeitsgruppe einrichten, um eine Kalenderreform zu erarbeiten. Kurz darauf wechselte die UGKK zum Neujulianischen Kalender. 2023 beschloss auch die OKU den Wechsel zum Neujulianischen Kalender. (NÖK)