Nordmakedonien: Weitere Lokalkirchen anerkennen Makedonische Orthodoxe Kirche
Drei weitere orthodoxe Kirchen haben die Makedonische Orthodoxe Kirche–Erzbistum Ohrid (MOK–EO) anerkannt. So haben die Rumänische Orthodoxe Kirche (RumOK) sowie die Orthodoxe Kirche der Tschechischen Länder und der Slowakei die Autokephalie der MOK–EO anerkannt, während die Georgische Orthodoxe Kirche (GOK) eucharistische Gemeinschaft mit ihr aufgenommen hat. Im Juni hatte die Serbische Orthodoxe Kirche (SOK) der MOK–EO auf deren Wunsch die Autokephalie verliehen und damit einen jahrzehntelangen Streit beigelegt.
An seiner Sitzung vom 9. Februar hat der Hl. Synod der RumOK die Autokephalie der MOK-EO unter dem Namen „Erzdiözese von Ohrid und Nordmakedonien mit Sitz in Skopje“ anerkannt. Dabei hat er die Entscheidung des Ökumenischen Patriarchats, die eucharistische Gemeinschaft mit der MOK–EO wiederherzustellen und der SOK die Regelung ihrer administrativer Fragen zu überlassen, berücksichtigt, wie es in einer Erklärung zum Beschluss des Hl. Synods heißt. Darin legte der Hl. Synod auch seine Ansicht zur Verleihung der Autokephalie allgemein dar: Der Hl. Synod der jeweiligen Mutterkirche könne einer Tochterkirche mit einem Tomos die Autokephalie gewähren. Die Anerkennung der Autokephalie falle der Gesamtorthodoxie zu, alle Vorsteher der orthodoxen Lokalkirchen müssten einen entsprechenden Tomos unterzeichnen. Daher erwartet die RumOK vom Ökumenischen Patriarchat in Konstantinopel, dass es Konsultationen und die Erarbeitung eines finalen Tomos aufnehme, um die panorthodoxe Zustimmung zur Autokephalie der MOK–EO auszudrücken.
Am 7. Februar anerkannte auch der Hl. Synod der orthodoxen Kirche der Tschechischen Länder und der Slowakei unter dem Vorsitz ihres Oberhaupts Metropolit Rastislav die Autokephalie der MOK–EO. Er nahm die Beschlüsse des Ökumenischen Patriarchats und der SOK zur Kenntnis und übernahm sie „mit Dank an Gott für die Beseitigung des langjährigen Schismas“. Zuvor hatte schon Erzbischof Juraj (Stránský) von Michalovce und Košice mit drei makedonischen Hierarchen an einem Gottesdienst in Novi Sad in Serbien konzelebriert.
Der Hl. Synod der GOK anerkannte an seiner Sitzung am 14. Februar zwar nicht die Autokephalie der MOK–EO, entschied aber, eucharistische Gemeinschaft mit ihr aufzunehmen. Der Leiter des Außenamts der GOK hatte in einem Bericht das Vorgehen des Ökumenischen Patriarchats und der SOK vorgestellt und darauf verwiesen, dass bereits mehrere orthodoxe Lokalkirchen die MOK–EO anerkannt haben. Tatsächlich haben bisher die orthodoxen Kirchen von Russland, Polen, Bulgarien und der Ukraine (Ukrainische Orthodoxe Kirche) ihre Autokephalie anerkannt. Die Griechische Orthodoxe Kirche lehnt die Autokephalie ab, weil sie zu deren Verleihung lediglich das Ökumenische Patriarchat berechtigt sieht, akzeptiert die MOK–EO aber als kanonisch. Das Patriarchat von Antiochien betrachtet sie ebenfalls als kanonisch und hat die eucharistische Gemeinschaft mit ihr aufgenommen, wartet aber auf einen panorthodoxen Entscheid zu ihrem Status und Namen. Geistliche des Patriarchats von Jerusalem und der Orthodox Church in America haben mit nordmakedonischen Geistlichen konzelebriert, ihre Hl. Synode haben sich jedoch noch nicht offiziell mit der Frage befasst.
Der Hl. Synod der MAK–EO begrüßte an seiner Sitzung am 21. Februar die Entscheidungen der Lokalkirchen zur Anerkennung der Autokephalie oder Aufnahme der eucharistischen Gemeinschaft. Zudem erklärte der Hl. Synod, die MOK–EO sei die „Hüterin ihres Statuts und ihrer Normen, die sich auf ihren statuarischen Namen MOK–EO und ihren autokephalen Status beziehen, und ist geleitet von den heiligen Kanones, Dogmen, heiligen Schriften und der heiligen Tradition“. Das Oberhaupt und die Bischöfe der Kirche „hüten und erhalten diese kategorisch und geben sie nicht auf“. Damit hat die MOK–EO deutlich gemacht, dass sie an ihrem Namen und Status festhalten will, auch wenn es dagegen Widerstand aus den griechischsprachigen Kirchen gibt. (NÖK)
Die Bemühungen der Makedonischen Orthodoxen Kirche um ihre Anerkennung in der Weltorthodoxie seit 2017. (aktualisiert Mai 2024)
Kirchenstreit Nordmakedonien
Weiterlesen
Bei seinem Besuch in Nordmakedonien hat sich Papst Franziskus nicht mit Vertretern der Orthodoxie getroffen. Das liegt vor allem daran, dass die Makedonische Orthodoxe Kirche in der Weltorthodoxie nicht anerkannt ist, wie Stefan Kube erklärt.
Weiterlesen
Nach jahrelangem Stillstand bei den Verhandlungen im griechisch-makedonischen Namensstreit kommt es nun zu Fortschritten. Vasilios N. Makrides erklärt, warum die Orthodoxe Kirche von Griechenland skeptisch auf diese Annäherung reagiert.
Weiterlesen
Die Bulgarische Orthodoxe Kirche (BOK) hat entschieden, sich für die Belange der Makedonischen Orthodoxen Kirche einzusetzen. Der Theologe Vladislav Atanassov beleuchtet die schwierige Entscheidung des Hl. Synods der BOK.
Weiterlesen