OWEP 3/2022: Zeitenwende in Europa
Das Ende der Nachkriegsordnung
Der russische Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 markiert einen tiefen Einschnitt in die europäische Geschichte. Auch wenn es für eine abschließende Deutung viel zu früh ist, kann man schon jetzt festhalten, dass damit auch große Herausforderungen für die Europäische Union verbunden sind.
RGOW 7/2022: Krieg gegen die Ukraine. Widerstand, Terror, Auswirkungen auf die Nachbarn
Der russische Krieg gegen die Ukraine macht keine Sommerpause. Russland verübt wieder vermehrt Luftangriffe auf ostukrainische Städte wie Charkiv, die Ukraine ruft ihre Bevölkerung im Süden zur Flucht auf, weil ukrainische Militäroffensiven zur Rückeroberung der besetzten Gebiete geplant sind. In den russisch besetzten Gebieten ist die Bevölkerung mit einer prekären Versorgungslage sowie Gewalt und Terror seitens der Besatzungsmacht konfrontiert. Gleichzeitig gibt es trotz des andauernden Krieges bereits nationale und internationale Bemühungen zur Strafverfolgung der von Russland begangenen Kriegsverbrechen.
Der seit acht Jahren andauernde Krieg verändert den öffentlichen Raum ("Dekommunisierung"), die Sprach- wie auch die religiöse Landschaft der Ukraine. Der Krieg wirkt sich auch auf andere postsowjetische Länder wie Estland, Armenien und Kasachstan aus.
RGOW 6/2022: Ökumene wohin? Auf dem Weg zur Vollversammlung des ÖRK
Die Frage nach dem "Wohin?", den Zielen und Wegen der Ökumene ist so alt wie die ökumenische Bewegung selbst. Gegenwärtig ist viel von einer "Krise der Ökumene" die Rede, doch zumindest in Europa haben sich konfessionelle Differenzen deutlich abgeschwächt. Allerdings sind neue Spaltungen, auch innerhalb der einzelnen Kirchen, insbesondere bei sozialethischen Fragen, unübersehber.
Die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe wird Themen wie die Verlagerung des Christentums in den globalen Süden, inter- und intrakonfessionelle Polarisierungen und Fragen der Klimagerechtigkeit behandeln. Zudem sorgt der russische Angriffskrieg in der Ukraine bereits im Vorfeld der Vollversammlung für Unruhe. Die Russische Orthodoxe Kirche, die den Krieg rechtfertigt, will mit einer Delegation an der Vollversammlung teilnehmen, während Kritiker:innen deutliche Zeichen gegenüber der Kirchenleitung der ROK sowie eine angemessene Vertretung der ukrainischen Kirchen in Karlsruhe fordern.
OWEP 2/2022: Sinnsuche im 21. Jahrhundert
Glaube und Zweifel
Was gibt dem Leben von Menschen Sinn? Diese Frage steht im Mittelpunkt des aktuellen Heftes der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven – eine Frage, auf die es viele Antworten gibt, nicht nur religiöse. Die Planungen zu diesem Heft wurden wie vieles andere in den letzten Monaten von den aktuellen Ereignissen in der Ukraine überholt. Glaube und sein Pendant Zweifel, Sinn und Sinnlosigkeit treffen Menschen in der Situation des Krieges noch viel stärker als in scheinbar „normalen“ Zeiten, was in den Texten mehr oder weniger deutlich wird. Endgültige Antworten will und kann das Heft nicht bieten, vielleicht aber doch Gedankenanstöße.
RGOW 4-5/2022: Erbschaften. 30 Jahre nach dem Zerfall Jugoslawiens
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist nicht der „erste Krieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg“. Krieg mit unzähligen Toten, Massakern und Millionen von Flüchtlingen gab es bereits in den 1990er Jahren in Europa im Zuge des Zerfalls von Jugoslawien. Trotz des gewaltsamen Zerfalls existiert auch 30 Jahre später ein gemeinsamer postjugoslawischer Kulturraum. Insbesondere in Kunst und Kultur lassen sich Gemeinsamkeiten finden. Das Beispiel des NGO-Netzwerkes REKOM zeigt die Bemühungen um eine transnationale Aufarbeitung der Jugoslawienkriege auf, bei der die individuellen Geschichten der Leidtragenden im Zentrum stehen.
Zudem beleuchten wir die politischen Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Wahlen in Serbien und Ungarn und die Zusammenarbeit der Russischen Orthodoxen Kirche mit Staat und Armee.
Monitor: "Verfolgte" Kirche in der Ukraine?
Kriegspropaganda, Kirchenkonflikt und globale Konsequenzen
von Regina Elsner
Monitor Religion und Politik
Konrad Adenauer Stiftung
April 2022
Das Argument Putins und der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK), dass in der Ukraine orthodoxe Gläubige geschützt werden müssen, ist nicht nur Teil der russischen Kriegspropaganda und instrumentalisiert die ukrainischen Gläubigen, es hat auch weitergehende Folgen im internationalen Einsatz für Religionsfreiheit.
RGOW 3/2022: Ukraine – ein Land im Krieg
Seit über einem Monat herrscht Krieg in Europa. Unter Bruch aller völkerrechtlichen Abkommen hat Vladimir Putin am 24. Februar einen Überfall auf die ganze Ukraine befohlen. Der russische Angriffskrieg hat die größte Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst.
Für viele im Westen kam der russische Großangriff überraschend, doch Petro Burkovskyi und Olexiy Haran erinnern daran, dass es in der jüngeren Vergangenheit nicht an Warnzeichen gefehlt hat und sich die Ukraine bereits seit 2014 im Krieg befindet. Der Krieg in der Ukraine hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Nachbarländer wie die Republik Moldau. In Russland hat auch die Russische Orthodoxe Kirche zur Militarisierung der russischen Gesellschaft beigetragen. In der Ukraine haben alle Kirchen und Religionsgemeinschaften den russischen Angriffskrieg scharf verurteilt und bemühen sich, die notleidende Bevölkerung zu unterstützen.
Polen-Analysen Nr. 291: Die Krise der katholischen Kirche
Die Polen-Analysen Nr. 291 vom 5. April beschäftigen sich mit der katholischen Kirche im Land, unter anderem der Erklärung der Bischöfe zu Geflüchteten in Polen.
Polen-Analysen Nr. 291
RGOW 2/2022: Neuaufstellung. Zentralasien nach dem Machtwechsel in Afghanistan
In Zentralasien werden die Karten neu gemischt. Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan, die Unruhen in Kasachstan sowie der Regimewechsel in Kirgistan - in der Region kündigen sich innen- wie außenpolitische Neuaufstellungen an, denn auch dort versucht Russland neben China seinen Einfluss wieder zu vergrößern. Die Anfang des Jahres ausgebrochenen Massenproteste im größten zentralasiatischen Land Kasachstan haben eine Region wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt, die zumeist im Windschatten internationaler Aufmerksamkeit liegt. Die Hintergründe sind zwar noch nicht geklärt, doch zeigen die Proteste, dass die Frustration der Bevölkerung über die autoritären Regime in der Region und die grassierende Korruption wächst.
Mit dem Rückzug der USA haben sich auch die geopolitischen Gewichte in der Region verschoben: Russland und China versuchen ihren Einfluss zu vergrößern – die offene Frage ist, ob die beiden Großmächte kooperieren oder neue Konfliktlagen entstehen.
OWEP 1/2022: Serbien: Ein Land in der Sackgasse?
Serbien hat – das muss man leider gleich zu Beginn festhalten – in Deutschland einen schlechten Ruf. Anders als etwa Kroatien und Slowenien, die viele Deutsche als Reiseziele kennen, wird mit der größte Nachfolgestaat Jugoslawiens bis heute vor allem mit den Kriegen der 1990er Jahre in Verbindung gebracht; wer noch weiter in die Geschichte zurück geht, stößt unweigerlich auf das Attentat von Sarajevo 1914 und den Beginn des Ersten Weltkriegs, was wiederum Serbien angelastet wird. Auch wenn viele Fakten stimmen, sollte man sich dennoch vor einseitigen Klischees hüten. Es ist sicher angebracht, genauer hinzusehen, und das möchte das vorliegende Heft „Serbien: Ein Land in der Sackgasse?“ versuchen.