RGOW 5/2023: Schwierige Nachbarschaften. Russland, Südkaukasus und Zentralasien
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine strahlt auch in den postsowjetischen Raum aus, denn der Südkaukasus und Zentralasien sind durch vielfältige wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Verflechtungen mit Russland verbunden. Zudem sind die Länder der Region seit dem 24. Februar und insbesondere seit der Teilmobilmachung in Russland im September 2022 das Ziel vieler russischer Emigrant:innen geworden, wobei Georgien und Kasachstan die Spitzenplätze belegen.
Im Windschatten des Kriegs gegen die Ukraine schwelt zudem ein anderer Konflikt weiter: Berg-Karabach kommt seit der letzten großen Eskalation im September 2020 zwischen Armenien und Aserbaidschan nicht zur Ruhe. Trotz Gesprächen zwischen Armenien und Aserbaidschan kommt es immer wieder zu Zwischenfällen mit Toten, außerdem blockiert Aserbaidschan seit Dezember 2022 den Latschin-Korridor, was die schon zuvor besorgniserregende humanitäre Lage in Berg-Karabach noch verschlimmert hat.
OWEP 2/2023: Der Preis der Freizügigkeit
Die Gründe, warum Menschen ihr Heimatland verlassen, um in einem anderen Land zu arbeiten, könnten unterschiedlicher nicht sein. Die einen wollen ins Ausland, weil sie Karrierechancen sehen. Andere müssen fort, weil die Bedingungen in der Heimat sie zum Verlassen zwingen. Wieder andere wollen zwar ihr Land nicht verlassen, können sich aber das Bleiben nicht leisten.
Gerade das immer noch vorhandene Wohlstandsgefälle in Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einer verstärkten Arbeitsmigration geführt, vor allem in Richtung Westen. Der Krieg in der Ukraine hat diese Bewegung weiter verstärkt, weil die Angst um das Überleben Millionen von Ukrainern ins Ausland getrieben hat, wo sie sich ein neues Leben aufbauen müssen.
In dieser Ausgabe wollen wir die verschiedenen Facetten der Arbeitsmigration in Mittel-, Ost- und Südosteuropa, ihre Ursachen und Folgen beispielhaft aufzeigen.
RGOW 4/2023: Spurensuche. Russlands Weg in den Krieg
In dieser Ausgabe machen wir uns auf Spurensuche zu Russlands Weg in den Krieg. Es gibt verschiedene, jedoch einander ergänzende Erklärungsansätze, die sich mit dem russischen Regierungssystem als Elitenkartell oder Mafia-Staat, der revisionistischen Außenpolitik und dem Großmachtstreben auseinandersetzen.
Der Glanz der goldenen Kuppeln der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau vermag nicht über die Kriegsrhetorik von Patriarch Kirill hinwegzutäuschen: Der Rolle der Russischen Orthodoxen Kirche in der Zeit vor und im gegenwärtigen Krieg sind drei Beiträge gewidmet: zur Kollaboration der Kirchenleitung mit der Staatsmacht, zur kirchlichen Geschichtspolitik und über die Optionen von andersdenkenden, den Krieg verurteilenden Gläubigen und Geistlichen. Dass die russische Gesellschaft immer wieder auch freiheitsliebende und widerständische Kräfte hervorgebracht hat, zeigen zwei Beiträge zur Ideengeschichte und zum aktuellen feministischen Widerstand in Russland.
Website und Bericht: Religion on Fire
Wort und Antwort 1/2023: Nette Nachbarn. Das andere Polen
Die Abendmahlslehre in der orthodoxen Theologie und bei Martin Luther
RGOW 3/2023: Erschüttert. Kirchliche Friedensethik und Ökumene
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die europäische Friedens- und Sicherheitsordnung in ihren Grundfesten erschüttert und auch die friedensethischen Positionierungen der Kirchen ins Wanken gebracht. Gestritten wird innerkirchlich über das Verständnis des Leitbegriffs „Gerechter Friede“, über die ethisch gebotene Art der Unterstützung der Ukraine sowie um die potenziellen Folgen dieses Handelns.
Als Friedensprojekt par excellence versteht sich die ökumenische Bewegung. Deren institutionelle Verkörperung, der Ökumenische Rat der Kirchen, wurde 1948 auch als Antwort auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs gegründet. Die theologische Rechtfertigung des russischen Angriffskrieges durch das Moskauer Patriarchat hat daher auch die Ökumene in die Krise gestürzt. Wie konnte es dazu kommen? Eigene Fehleinschätzungen zu benennen und neue Wege des ökumenischen Dialogs zu suchen, schulden die Kirchen nicht zuletzt dem tagtäglichen Zeugnis der Ukrainerinnen und Ukrainer.
OWEP 1/2023: Digitalisierung in Mittel-, Ost- und Südosteuropa
Die Digitalisierung durchzieht alle Lebensbereiche und führt zu umfassenden Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei erleben sie zahlreiche Menschen als faszinierend und beängstigend zugleich. Viele Dinge im Alltag werden durch die digitalen Möglichkeiten künftig einfacher, wenn es um behördliche Dienste oder um die Gestaltung des Arbeitsplatzes geht. Auf der anderen Seite droht uns die Kontrolle über die persönlichen Daten verloren zu gehen. Neben der Gefahr, zum gläsernen Menschen zu werden, wächst die Sorge vor digitaler Überwachung, vor „Fake-News“, digitaler Desinformation sowie vor Shit-Storms und Cyber-Angriffen.
Wie erleben die Menschen in Mittel, Ost und Südosteuropa die digitale Transformation? Mit unserem Heft wollen wir hierzu einen Einblick gewähren.
RGOW 1-2/2023: Widerstand und Gefährdung
Gesellschaft und Kultur in der Ukraine
Ein Jahr nach dem Beginn des russischen Großangriffs auf die Ukraine beleuchten wir, wie sich die ukrainische Gesellschaft durch den Krieg verändert hat, woher sie die Kraft des Widerstands nimmt und welche Rolle dabei der Kunst zukommt. Der Krieg und die riesigen Fluchtbewegungen verändern die gesellschaftliche Zusammensetzung merklich und tragen zu einem Wandel der Geschlechterrollen bei. Zudem haben die Kampfhandlungen massive Folgen für die Umwelt. Auch in der Religionspolitik der Regierung kam es zu einer Wende. Im kulturellen Leben hinterlässt der Krieg ebenfalls Spuren, so in der bildenden Kunst, der Musik, der Wandmalerei und der (sakralen) Architektur. Dabei findet insgesamt eine Emanzipations- und Abgrenzungsbewegung gegenüber der russischen Kultur statt, zugleich ist das Interesse an ukrainischer Kultur international deutlich gewachsen.
Datenbank: Territoriality of the Georgian Orthodox Church
Territoriality of the Georgian Orthodox Church is Indigo’s project led by Dr. Tornike Metreveli (PhD in Sociology). The project was created in 2021 with financial support from the University of St. Gallen. This database describes churches and monasteries in the country’s territory, lists the immovable property owned by the Orthodox Christian Church of Georgia, and thematically categorizes the epistles of the Catholicos-Patriarch of Georgia. Given the limited access to information, the data do not cover the occupied territories of Abkhazia and South Ossetia.
Territoriality of the Georgian Orthodox Church