Ägypten: Patriarch von Alexandria kommemoriert Patriarch Kirill nicht mehr
An ihrer Sitzung vom 22. bis 24. November hat die Hl. Synode des Griechisch-orthodoxen Patriarchats von Alexandria über das Afrikanische Exarchat der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) diskutiert und weitreichende Entscheidungen getroffen. Die ROK hatte das Exarchat im Dezember 2021 gegründet und seither breitet es sich in Afrika, dem kanonischen Territorium des Patriarchats von Alexandria, aus. Dutzende von lokalen Geistlichen haben sich dem Exarchat angeschlossen, ebenso ein Kloster, zudem arbeitet das Exarchat seine Strukturen aus, wobei es auch von Staaten auf dem Kontinent offiziell anerkannt wird.
Die Hl. Synode entschied unter anderem, dass Patriarch Theodoros von Alexandria bei Gottesdiensten künftig den russischen Patriarchen Kirill nicht mehr kommemorieren wird. Im Verlauf dieses Jahres habe Theodoros Patriarch Kirill mehrfach in Briefen dazu aufgerufen, das Exarchat aufzulösen, jedoch keine Antwort erhalten. Deshalb kündigte die Hl. Synode diesem nun die eucharistische Gemeinschaft auf. Kirill kommemoriert den Patriarchen von Alexandria schon seit Dezember 2019 nicht mehr, nachdem dieser die Orthodoxe Kirche der Ukraine anerkannt hatte, die die ROK als „schismatisch“ verurteilt.
Außerdem beschloss die Hl. Synode, Metropolit Leonid (Gorbatschov) von Klin, dem Oberhaupt des Exarchats, seine Priesterwürde abzuerkennen. Grund sei eine „Reihe von kanonischen Vergehen“, darunter das Eindringen in die Jurisdiktion der antiken Kirche. Zudem verurteilte sie die Verbreitung der Idee der „Russischen Welt“. Metropolit Leonid erklärte, die Entscheidung der Hl. Synode werde sich auf seine Arbeit überhaupt nicht auswirken. Ihn seines Amtes entheben, könne nur die Kirche, in der er diene. (NÖK)