Ukraine: Ukrainische Orthodoxe Kirche kritisiert Konstantinopel
Die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) hat das Ökumenische Patriarchat erneut dazu aufgerufen, seinen Fehler in der ukrainischen Kirchenfrage zu korrigieren. Der Hl. Synod der dem Moskauer Patriarchat unterstehenden UOK veröffentlichte am 3. April ein Statement, in dem die Verleihung der Autokephalie an die neu gegründete Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) als „Fehler“ bezeichnet wird. Der Hl. Synod forderte die ukrainischen Behörden auf, sich nicht weiter in kirchliche Fragen einzumischen.
Keine der Lokalkirche habe die OKU anerkannt, viele hätten sich ablehnend geäußert. Die historischen und kanonischen Argumente Konstantinopels bezeichnete die UOK als „unbegründet, künstlich, weithergeholt, den Kanones entgegengesetzt“. Die Autokephalie habe großen Schaden angerichtet, „Gewalt, Diskriminierung und Verletzung der Rechte von Gläubigen der UOK“ seien von internationalen Menschenrechtsorganisationen bereits festgestellt worden.
Unterstützung erhielt die UOK von ihrer Mutterkirche, der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK), deren Hl. Synod sich an seiner Sitzung am nächsten Tag ihrem Statement anschloss. Außerdem wurde betont, dass die ROK den „Mut und Standhaftigkeit“ der Geistlichen und Gläubigen der UOK in der schwierigen Situation „sehr wertschätzt“. Die Polnische Orthodoxe Kirche stellte ebenfalls ihre Position klar, indem sie darauf verwies, dass die Autokephalie nicht einer „Gruppe von Schismatikern“ verliehen werden könne. Sie setzte sich für die Autokephalie der ukrainischen Orthodoxie ein, aber für die UOK, nicht die OKU.
Während die ROK und die UOK immer wieder Übergriffe auf Gemeinden der UOK, den gewaltsamen Verlust von Kirchengebäuden sowie den erzwungenen Übertritt zur OKU beklagen und dazu auch eine interaktive Karte veröffentlicht haben, verweist die OKU auf die zahlreichen Gemeinden, die sich ihr freiwillig angeschlossen hätten. Dazu gibt es ebenfalls Karten online, einerseits vom Informationsportal Risu, andererseits vom Ukrainian Research Institute der Universität Harvard. Beide sprechen von über 500 Gemeinden der UOK, die sich seit dem 17. Dezember der neu gegründeten OKU angeschlossen haben. (NÖK)
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