Ukraine: Erzbischof von Zypern setzt Vermittlungsbemühungen fort
Das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche von Zypern, Erzbischof Chrysostomos II., hat den serbischen Patriarchen Irinej getroffen, um seine Vermittlungsbemühungen zur Lösung der Ukraine-Frage weiterzuführen. Am 17. Mai traf er zudem führende Vertreter des serbischen Episkopats, die anlässlich einer Bischofsversammlung in der serbischen Hauptstadt Belgrad weilten. Es wurden keine Details des Treffens und der Gespräche bekannt, die Bischofsversammlung wiederholte jedoch in einem Kommuniqué ihre Position, dass sie nur die kanonische Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) unter der Leitung von Metropolit Onufrij (Beresovskij) anerkenne.
Die Kirche von Zypern selbst hatte am 18. Februar in einer Sitzung der Hl. Synode festgehalten, dass die ukrainische Kirche das Recht habe, die Autokephalie zu verlangen, es Konstantinopel aber nicht gelungen sei, das innerukrainische Schisma zu überwinden. Die Kirche von Zypern gehört zu den Befürwortern einer Synaxis, an der die orthodoxen Lokalkirchen gemeinsam eine Lösung finden sollten. Angeblich möchte der Erzbischof von Zypern den Moskauer Patriarchen Kirill, dem die UOK untersteht, überzeugen, an einer solchen Synaxis die Verleihung der Autokephalie an die UOK vorzuschlagen. Im April hatte Chrysostomos die Oberhäupter der orthodoxen Kirchen von Alexandrien, Antiochien und Jerusalem nach Zypern eingeladen und mit ihnen unter anderem über die kirchliche Situation in der Ukraine gesprochen. Dabei hatte er sie auch über sein Vorhaben informiert, sich als Vermittler zu engagieren.
Am 20. Mai traf der zypriotische Erzbischof auf Patriarch Neofit und andere Hierarchen der Bulgarischen Orthodoxen Kirche. Diese hat noch keine offizielle Position zur Ukraine geäußert. Tags darauf fand in Athen ein Treffen mit Erzbischof Hieronymos von Griechenland statt, dessen Kirche ebenfalls keine offizielle Position zur Ukraine bezogen hat. Dabei sagte Chrysostomos, es müsse alles dafür getan werden, um ein Schisma in der Orthodoxie zu verhindern. Bei diesen Bemühungen müsse das Interesse der Kirche im Zentrum stehen, nicht persönliche Interessen oder das Ansehen einzelner Personen. In einem Interview mit romfea.gr erklärte er, das Problem müsse mit allen orthodoxen Oberhäuptern besprochen werden. Es sei richtig, dass keines von ihnen nach der Verleihung des Autokephalie-Tomos an die neu gegründete Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) Partei für den Moskauer Patriarchen oder den Ökumenischen Patriarchen ergriffen habe. Denn das würde zwangsläufig zu einem orthodoxen Schisma führen.
Der Kiewer Metropolit Onufrij unternahm unterdessen eine Pilgerreise nach Jerusalem, wo er mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Theophilos II., zusammentraf. Dieser hatte zu Ostern ausdrücklich jede Konzelebration mit Bischöfen oder Priestern der OKU im Heiligen Land verboten. (NÖK)
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