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Nachrichtendienst östliche Kirchen

Fünf Jahre nach den Massenprotesten gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen in Belarus blicken Natallia Vasilevich und Ingo Petz auf die Ereignisse zurück und schildern kirchliche und gesellschaftliche Entwicklungen seither.

Die Ukrainische Orthodoxe Kirche steht unter großem Druck und leidet an einem schlechten Image. Andriy Fert stellt die Ergebnisse seiner Studie vor, die die Stimmung, Meinungen und Befürchtungen ihrer Mitglieder untersuchte.

News

18. Dezember 2025
An der Konferenz „Resisting Empire, Promoting Peace“ haben die Teilnehmenden die Ideologie der „Russischen Welt“ und deren religiöse Begründung durch die Russische Orthodoxe Kirche (ROK) kritisiert. Die Konferenz fand vom 1. bis 3. Dezember 2025 in Helsinki statt, organisiert wurde sie von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Lutherischen Kirche Finnlands und der Orthodoxen Kirche Finnlands. Das Statement spiegelt laut den Organisatoren die zentralen…
18. Dezember 2025
Das Präsidium des Weltkonzils des Russischen Volks hat die Einzigartigkeit Russlands betont und die Rolle der Religion hervorgehoben. Trotz aller Umstände sei die Orthodoxie immer eine inhärente Stütze der Zivilisation Russlands und die Grundlage der spirituellen Qualitäten seines „vielgliedrigen Volks“ gewesen und werde das auch bleiben. Auf der Sitzung des Präsidiums am 15. Dezember wurde das Fazit der Vollversammlung des Weltkonzils, die am 18. und 19. November 2025 stattgefunden hatte, bekr…
18. Dezember 2025
Anlässlich des siebten Jahrestags des Vereinigungskonzils, an dem am 15. Dezember 2018 die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) gegründet wurde, hat ihr Oberhaupt Metropolit Epifanij (Dumenko) die Einheit der ukrainischen Orthodoxie gerühmt. Das Konzil habe die „künstliche Isolation der ukrainischen Orthodoxie und ihre inneren Spaltungen“ überwunden und die drei getrennten Teile in einer kanonischen Struktur – der OKU – zusammengeführt. Dabei sei die OKU nichts Neues, sondern eine „logische Weite…
18. Dezember 2025
Das Präsidium der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) hat sich besorgt zum Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen in den EU-Mitgliedstaaten geäußert. Das Urteil stelle einen bedenklichen Eingriff in den „Kernbereich nationaler Zuständigkeiten“ beim Familienrecht dar. Es führe „zu einer Angleichung der eherechtlichen Wirkungen, obwohl die Union kein Mandat zur Harmonisierung des Familienrechts hat“. Die COMECE warnte…
18. Dezember 2025
Das Sechste Appellationsgericht in Kyjiw hat die Verhandlung über eine mögliche Auflösung der Metropolie Kyjiw der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) erneut verschoben. Die Verhandlung war auf den 11. Dezember angesetzt gewesen. Grund für die erneute Verschiebung sind laut dem Anwalt der UOK, Erzpriester Mykyta Tschekman, fehlende Unterlagen, da sie in einem anderen Gerichtsverfahren benötigt werden. Deshalb wurde die Verhandlung auf unbestimmte Zeit vertagt, solang die Unterlagen nicht zurüc…
18. Dezember 2025
In Armenien eskaliert die seit Mai andauernde schwere Konfrontation zwischen der Regierung und der Armenischen Apostolischen Kirche weiter. Die Behörden des Kaukasusstaats nahmen am 5. Dezember den Kanzler der Kirche, Erzbischof Arschak Chatschatrjan, fest. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Geistlichen örtlichen Medienberichten zufolge ein Drogenvergehen vor. Tags darauf verhängte ein Gericht in Jerewan eine vorerst zweimonatige Untersuchungshaft. Der Anwalt des Erzbischofs nannte die Anschuldig…

HINTERGRUND

In Aleksei Volchkovs Gemeinde nehmen ukrainische, russische, belarussische und andere Gläubige gemeinsam am Gottesdienst teil. In seinem Essay reflektiert er, wie Liturgie denen dienen kann, die traumatisiert und vom Krieg betroffen sind. 

In den USA hat ein Artikel der New York Times über Männlichkeit in der Orthodoxie in orthodoxen Kreisen großes Echo ausgelöst. George Demacopoulos erklärt, inwiefern dieses Männlichkeitsbild nicht zutrifft und für die Kirche problematisch ist.

Vor 60 Jahren schrieben Polens Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder. Der Brief offenbart bis heute Deutschlands blinde Flecken im Umgang mit Versöhnung, kommentiert Dorian Winter.

Die diesjährige Tagung des Gemeinsamen orthodox-katholischen Arbeitskreises Sankt Irenäus fand in Athen unter dem Generalthema „Schismen zwischen Ost und West: historische, systematische und kanonistische Ansätze” statt.

Die Verhandlung über ein mögliches Verbot der Ukrainischen Orthodoxen Kirche ist erneut vertagt worden, doch der Druck auf die Kirche hält an. Thomas Bremer schildert die aktuelle Lage der Kirche und ihre Perspektiven. 

Bei einer Kirche in der Nähe von Moskau wurde ein Denkmal für im Ukraine-Krieg Gefallene enthüllt und vom lokalen Bischof geweiht. Sergei Chapnin kritisiert die Verdrehung des christlichen Verständnisses von Leiden und Tod sowie den Dienst für die Kriegspropaganda. 

In Nyborg haben Kirchenvertreter aus verschiedenen europäischen Ländern auf Einladung der KEK über die Rolle und Aufgabe der Kirchen in dem neuen geopolitischen Umfeld gesprochen, das mit Russlands Krieg gegen die Ukraine entstanden ist.

Vladimir Putins Treffen mit Erzbischof Alexij von Alaska hat die Orthodoxe Kirche in Amerika beunruhigt. Das Treffen wurde als Kreml-Propaganda kritisiert, die die moralische Integrität der Kirche gefährdet, wie Sergei Chapnin schreibt. 

DOSSIER

Gesammelte NÖK-Meldungen über die Situation und das Handeln der Kirchen im dritten Jahr des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

pdfDer Krieg gegen die Ukraine und die Kirchen - 3. Kriegsjahr

Die Situation und das Handeln der Kirchen im zweiten Jahr des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

pdfDer Krieg gegen die Ukraine und die Kirchen - 2. Kriegsjahr

PUBLIKATIONEN

Coverbild: RGOW 12/2025: Aus dem Gleichgewicht. Demografischer Wandel und Alterung im östlichen Europa

Sinkende Geburtenraten, eine zunehmende Alterung der Bevölkerung und eine damit einhergehende Altersarmut sowie die Abwanderung von jungen Menschen – das sind nur einige Aspekte einer demografischen Entwicklung, mit denen die Gesellschaften im östlichen Europa konfrontiert sind. In vielen Ländern in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa schrumpft die Bevölkerung, und immer weniger junge Menschen stehen immer mehr Personen im Rentenalter gegenüber. 

Besonders betroffen ist die Ukraine, deren Bevölkerungsentwicklung schon vor Beginn des russischen Angriffskriegs Anlass zur Sorge gab. Der Krieg bringt das Land nun an den Rand einer demografischen Katastrophe. Aber auch Russland kämpft mit sinkenden Geburtenraten, einer alternden Bevölkerung und hohen Sterblichkeitsraten. In Ungarn versucht die Regierung den Bevölkerungsrückgang mit finanziellen Anreizen für Familien aufzuhalten. Ihre pronatalistische Politik ist jedoch exklusiv und hat rassistische Untertöne. In Serbien ist aufgrund der schnell alternden Bevölkerung die Finanzierung des Rentensystems nur mithilfe tiefer Altersrenten, auf die nicht alle Anspruch haben, gewährleistet. 

Coverbild: Buchbesprechungen

Fünf Buchbesprechungen zu:

Liliya Berezhnaya (ed.): Icons In-Between
Oleh Shepetiak: Byzantinische Liturgie
Ksenia Luchenko: Mit guten Absichten [russ. Благими намерениями]
Sebastian Rimestad, Emil Hilton Saggau (eds.): Fault Lines in the Orthodox World
Karin Roginer Hofmeister: Remembering Suffering and Resistance

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