Nach der Eroberung Berg-Karabachs durch Aserbaidschan im September 2023 ist die armenische Bevölkerung fast vollständig geflohen. Das ökumenische Fachgespräch nimmt die Folgen dieser Flucht bzw. Vertreibung für die Bevölkerung und ihr Kulturerbe in den Blick. Aus friedensethischer Sicht stellen sich Fragen nach der Rolle der Religionen in diesem Konflikt.
Seit der Kapitulation der armenischen Führung in Berg-Karabach hat fast die gesamte Bevölkerung das Gebiet verlassen und ist nach Armenien geflohen. Harutyun Harutyunyan berichtet von seinen Eindrücken vor Ort, über die Situation der Flüchtlinge sowie über die veränderte außenpolitische Lage Armeniens.
HINTERGRUND
Ionut Biliuta zeigt die teils engen Verbindungen zwischen rechtsextremen politischen Kräften und Geistlichen in Rumänien sowie das historische faschistische Erbe in Teilen der Rumänischen Orthodoxen Kirche auf.
Der Patriarch und das kosmische Böse
2024 hat der russische Patriarch Kirill zwei Bücher – zu Patriotismus und Pädagogik – veröffentlicht. Alexander Soldatow hat sie begutachtet und für die Novaya Gazeta rezensiert; Dekóder hat die Rezension ins Deutsche übersetzt.
Das russische Regime propagiert seit Jahren "traditionelle" Werte, das neuste Feindbild ist die sog. Childfree-Propaganda. Andrei Kordochkin legt dar, wie sehr diese Ideologie der Realität im Land widerspricht, und analysiert ihren Nutzen.
Der Nationale Rat der Kirchen in Dänemark ist besorgt über die Haltung und das Vorgehen des ÖRK zum umstrittenen neuen Religionsgesetz in der Ukraine. Emil Hilton Saggau, sein Generalsekretär, schildert die Überlegungen und Position des Rats.
Um in einem Nachkriegsrussland ohne Putin wieder eine gesellschaftliche Rolle spielen zu können, wird die Russische Orthodoxe Kirche sich mit den Fehlern ihrer Vergangenheit auseinandersetzen müssen, erklärt Priester Andrei Kordochkin.
Martin Tamcke galt als einer der bekanntesten und wichtigsten Ostkirchenkundler der Gegenwart. Seine Kollegen von der Göttinger Universität – Jennifer Wasmuth und Martin Laube – erinnern an seine zahlreichen Leistungen.
An seiner Jahrestagung beschäftigte sich der Arbeitskreis mit dem Thema „Spaltungen als innerkirchliches Phänomen: Auf dem Weg zu einer Typologie“, wobei er sich mit ausgewählten Beispielen von Schismen beschäftigte.
Violence Against Women in the Orthodox Church
In der Orthodoxen Kirche fehlt es an Bewusstsein für Gewalterfahrungen von Frauen und Mädchen sowie an einem adäquaten Umgang damit. Abhilfe würde die Einführung des Frauendiakonats schaffen, findet Varvara Gulina.
DOSSIER
Der Krieg gegen die Ukraine und die Kirchen - 2. Kriegsjahr
Die Situation und das Handeln der Kirchen im zweiten Jahr des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Beiträge aus der Zeitschrift Religion & Gesellschaft in Ost und West zur Rolle der Russischen Orthodoxen Kirche beim Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Die Russische Orthodoxe Kirche und der Krieg gegen die Ukraine
PUBLIKATIONEN
Andriy Fert
Russia’s war against Ukraine has changed Ukraine’s religious landscape. Due to its ties to the Russian Orthodox Church, the Ukrainian Orthodox Church (UOC), once the biggest Christian denomination in the country, has faced declining membership, public scrutiny and restrictive government policies.
This report focuses on the perspectives of rank-and-file UOC members regarding public disapproval of their church. Based on qualitative interviews conducted with priests and parishioners in nine parishes in 2024, it provides insights into the mood within the UOC and its members’ (un)willingness to change their religious practices and affiliation against the backdrop of growing anti-Russian sentiment in Ukrainian society
Die katholischen Ostkirchen geraten eher selten in den Blick. Mit katholischen Ostkirchen sind Kirchen eigenen Rechts („sui iuris“) gemeint, die ostkirchlichen theologischen Traditionen und liturgischen Riten folgen, aber im Laufe der Geschichte eine „Union“ mit dem römischen Stuhl eingegangen sind. Im östlichen Europa lassen sich eine ganze Reihe dieser katholischen Ostkirchen an der Schnittstelle von östlichem und westlichen Christentum verorten.
Im 20. Jahrhundert haben diese Kirchen ein dramatisches Schicksal erlebt: Unter den sozialistischen Regimen waren sie Verfolgungen und Repressionen ausgesetzt, zumeist wurden sie sogar verboten und mit den orthodoxen Kirchen zwangsvereinigt. Erst mit dem politischen Umbruch 1989/90 konnten die griechisch-katholischen Kirchen wieder in die Öffentlichkeit zurückkehren. Ein besonderes Augenmerk gilt der zahlenmäßig größten katholischen Ostkirche, der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK), die sich wie alle Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Ukraine mit dem russischen Angriffskrieg konfrontiert sieht.
HINWEISE
The Sixteenth International Conference of the Ecclesiological Investigations International Research Network
17. - 20. September 2025
Thessaloniki
Eingabefrist für Papers: 1. März 2025