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Nach der Eroberung Berg-Karabachs durch Aserbaidschan im September 2023 ist die armenische Bevölkerung fast vollständig geflohen. Das ökumenische Fachgespräch nimmt die Folgen dieser Flucht bzw. Vertreibung für die Bevölkerung und ihr Kulturerbe in den Blick. Aus friedensethischer Sicht stellen sich Fragen nach der Rolle der Religionen in diesem Konflikt.

Seit der Kapitulation der armenischen Führung in Berg-Karabach hat fast die gesamte Bevölkerung das Gebiet verlassen und ist nach Armenien geflohen. Harutyun Harutyunyan berichtet von seinen Eindrücken vor Ort, über die Situation der Flüchtlinge sowie über die veränderte außenpolitische Lage Armeniens.

19. Dezember 2024
Das rumänische Patriarchat hat sich entschieden von Aussagen von Erzbischof Teodosie (Petrescu) von Tomis distanziert. Dieser hatte bei den rumänischen Präsidentschaftswahlen den rechtsextremen Kandidaten Cǎlin Georgescu unterstützt. In einem Interview hatte Teodosie seine Unterstützung damit begründet, dass er Georgescu mehr für einen „Mann Gottes als einen Politiker“ halte. Dieser sei tief gläubig, Enkel eines Priesters, verteidige christliche Werte und sorge sich aufrichtig um das alltägli...
19. Dezember 2024
Die orthodoxe Theologin Tamara Grdzelidze hat in einem offenen Brief das Patriarchat von Georgien dazu aufgerufen, sich angesichts der anhaltenden Proteste auf die Seite der Bevölkerung zu stellen. Die Gläubigen seien einzelnen Priestern und Hierarchen dankbar, die die Verfolgung der Demonstrierenden, die verhaftet, geschlagen und erniedrigt würden, verurteilten. Aber die Kirche als Ganzes sei auch gefragt – lediglich „Sorge“ zu äußern, reiche nicht. Anstatt von der Kanzel aus uneindeutige Bo...
19. Dezember 2024
Der montenegrinische Ministerpräsident Milojko Spajić hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche auszubauen. An einem Treffen mit dem neuen Bischof von Kotor, Mladen Vukšić, beteuerte er, dieser werde in seiner Arbeit maximale Unterstützung haben. Zudem könne er darauf zählen, dass sich die Exekutive kooperativ zeigen werde, um echte partnerschaftliche Beziehungen zu schaffen. Montenegro wolle „endlich den Prozess der Rückgabe von Eigentumsrechten und anderen Ver...
19. Dezember 2024
Papst Franziskus hat am 13. Dezember das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU), Metropolit Epifanij (Dumenko), im Vatikan empfangen. Dies war zwar nicht das erste Zusammentreffen der beiden Kirchenführer, da Metropolit Epifanij den Papst bereits im Januar 2023 als Mitglied einer Delegation des Allukrainischen Rats der Kirchen und religiösen Organisationen in Rom getroffen hatte, doch war dies das erste bilaterale Treffen. Während ukrainische kirchliche Medien das Treffen daher aus...
19. Dezember 2024
Das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU), Metropolit Epifanij (Dumenko), hat einmal mehr betont, er sei zu einem Dialog mit der konkurrierenden Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) bereit. Für das Fehlen eines solchen Dialogs machte er die Gegenseite, insbesondere Metropolit Onufrij (Berezovskij), das Oberhaupt der UOK, verantwortlich. Dies war eine der Kernbotschaften seines Vortrags an der von der Konferenz der Europäischen Kirchen (KEK) und dem Polnischen Ökumenischen Rat orga...
19. Dezember 2024
Die Aktivistengruppe Mir vsem hat einen Aufruf zu einem Waffenstillstand in der Ukraine während der Weihnachtsfeiertage veröffentlicht. In einem offenen Brief vom 4. Dezember 2024 bittet die Gruppe „alle Seiten des Konflikts“ und alle, denen es möglich sei, ihn wenigstens für ein paar Tage zu stoppen und dem „gequälten Land“ eine Pause zu geben. Diese soll die zwei Wochen vom Weihnachtsfest nach dem Gregorianischen Kalender bis zu Weihnachten nach dem Julianischen Kalender umfassen. In der Ze...

HINTERGRUND

Ionut Biliuta zeigt die teils engen Verbindungen zwischen rechtsextremen politischen Kräften und Geistlichen in Rumänien sowie das historische faschistische Erbe in Teilen der Rumänischen Orthodoxen Kirche auf.

2024 hat der russische Patriarch Kirill zwei Bücher – zu Patriotismus und Pädagogik – veröffentlicht. Alexander Soldatow hat sie begutachtet und für die Novaya Gazeta rezensiert; Dekóder hat die Rezension ins Deutsche übersetzt.

Das russische Regime propagiert seit Jahren "traditionelle" Werte, das neuste Feindbild ist die sog. Childfree-Propaganda. Andrei Kordochkin legt dar, wie sehr diese Ideologie der Realität im Land widerspricht, und analysiert ihren Nutzen.

Der Nationale Rat der Kirchen in Dänemark ist besorgt über die Haltung und das Vorgehen des ÖRK zum umstrittenen neuen Religionsgesetz in der Ukraine. Emil Hilton Saggau, sein Generalsekretär, schildert die Überlegungen und Position des Rats.

Um in einem Nachkriegsrussland ohne Putin wieder eine gesellschaftliche Rolle spielen zu können, wird die Russische Orthodoxe Kirche sich mit den Fehlern ihrer Vergangenheit auseinandersetzen müssen, erklärt Priester Andrei Kordochkin.

Martin Tamcke galt als einer der bekanntesten und wichtigsten Ostkirchenkundler der Gegenwart. Seine Kollegen von der Göttinger Universität – Jennifer Wasmuth und Martin Laube – erinnern an seine zahlreichen Leistungen.

An seiner Jahrestagung beschäftigte sich der Arbeitskreis mit dem Thema „Spaltungen als innerkirchliches Phänomen: Auf dem Weg zu einer Typologie“, wobei er sich mit ausgewählten Beispielen von Schismen beschäftigte.

In der Orthodoxen Kirche fehlt es an Bewusstsein für Gewalterfahrungen von Frauen und Mädchen sowie an einem adäquaten Umgang damit. Abhilfe würde die Einführung des Frauendiakonats schaffen, findet Varvara Gulina.

DOSSIER

Die Situation und das Handeln der Kirchen im zweiten Jahr des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

pdfDer Krieg gegen die Ukraine und die Kirchen - 2. Kriegsjahr

Beiträge aus der Zeitschrift Religion & Gesellschaft in Ost und West zur Rolle der Russischen Orthodoxen Kirche beim Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die Russische Orthodoxe Kirche und der Krieg gegen die Ukraine

PUBLIKATIONEN

Andriy Fert

Russia’s war against Ukraine has changed Ukraine’s religious landscape. Due to its ties to the Russian Orthodox Church, the Ukrainian Orthodox Church (UOC), once the biggest Christian denomination in the country, has faced declining membership, public scrutiny and restrictive government policies.

This report focuses on the perspectives of rank-and-file UOC members regarding public disapproval of their church. Based on qualitative interviews conducted with priests and parishioners in nine parishes in 2024, it provides insights into the mood within the UOC and its members’ (un)willingness to change their religious practices and affiliation against the backdrop of growing anti-Russian sentiment in Ukrainian society

Die katholischen Ostkirchen geraten eher selten in den Blick. Mit katholischen Ostkirchen sind Kirchen eigenen Rechts („sui iuris“) gemeint, die ostkirchlichen theologischen Traditionen und liturgischen Riten folgen, aber im Laufe der Geschichte eine „Union“ mit dem römischen Stuhl eingegangen sind. Im östlichen Europa lassen sich eine ganze Reihe dieser katholischen Ostkirchen an der Schnittstelle von östlichem und westlichen Christentum verorten.

Im 20. Jahrhundert haben diese Kirchen ein dramatisches Schicksal erlebt: Unter den sozialistischen Regimen waren sie Verfolgungen und Repressionen ausgesetzt, zumeist wurden sie sogar verboten und mit den orthodoxen Kirchen zwangsvereinigt. Erst mit dem politischen Umbruch 1989/90 konnten die griechisch-katholischen Kirchen wieder in die Öffentlichkeit zurückkehren. Ein besonderes Augenmerk gilt der zahlenmäßig größten katholischen Ostkirche, der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK), die sich wie alle Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Ukraine mit dem russischen Angriffskrieg konfrontiert sieht.

HINWEISE

The Sixteenth International Conference of the Ecclesiological Investigations International Research Network

17. - 20. September 2025
Thessaloniki

Eingabefrist für Papers: 1. März 2025

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