Ukraine: Metropolit Epifanij lobt Einheit anlässlich des Jahrestags der Gründung der OKU
Anlässlich des siebten Jahrestags des Vereinigungskonzils, an dem am 15. Dezember 2018 die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) gegründet wurde, hat ihr Oberhaupt Metropolit Epifanij (Dumenko) die Einheit der ukrainischen Orthodoxie gerühmt. Das Konzil habe die „künstliche Isolation der ukrainischen Orthodoxie und ihre inneren Spaltungen“ überwunden und die drei getrennten Teile in einer kanonischen Struktur – der OKU – zusammengeführt. Dabei sei die OKU nichts Neues, sondern eine „logische Weiterführung der mehr als tausendjährigen Geschichte“ der Orthodoxie in der Ukraine und die Fortsetzung der Arbeit der Vorfahren, schrieb Epifanij auf Facebook.
In den letzten sieben Jahren habe die OKU „viele ernste Herausforderungen und Prüfungen“ überwunden und führe jetzt den „Kampf unter den Bedingungen eines umfassenden Kriegs“ weiter. Aber die OKU stehe „fest auf ihrem unzerstörbaren Fundament“ und sei einer der „Eckpfeiler“ des unabhängigen Staats, eine zuverlässige Unterstützung für ihre Gläubigen und einer der „Schlüsselfaktoren“ für den Widerstand gegen den russischen Angriff. Ohne die historische Vereinigung wäre die Ukraine viel schwächer, unterstrich Metropolit Epifanij. Dank der Einheit und ihrer Stärkung und Bestätigung „haben wir die Fähigkeit, gegen die Besatzer zu kämpfen und unsere Landsleute im Kampf um die Freiheit und Unabhängigkeit zu inspirieren, sowie eine hohe moralische Autorität und Respekt von internationalen Partnern in der ganzen Welt“.
Anlässlich des Jubiläums richteten die Geistlichen von OKU-Gemeinden, die bis zur Vereinigung zur Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) gehört hatten, einen Aufruf an die Bischöfe, Geistlichen und Gläubigen der UOK. Sie riefen sie dazu auf, „den entschlossenen und aktuellen Schritt zur einigen Lokalkirche“ zu machen und das Moskauer Patriarchat zu verlassen. Die UOK, deren Geistliche und Bischöfe sich großmehrheitlich nicht der OKU angeschlossen haben, hatte sich im Mai 2022 vom Moskauer Patriarchat unabhängig erklärt. Von der ukrainischen Öffentlichkeit wird sie dennoch meist als Teil des Moskauer Patriarchats wahrgenommen und mit Misstrauen behandelt. Unter den Umständen des russischen Angriffskriegs seien jegliche „spirituellen oder institutionellen Verbindungen mit dem Aggressor-Land nicht nur ein kanonisches Problem, sondern auch eine seelsorgerische und nationale Tragödie“, heißt es in dem Aufruf.
Es gebe aktuell nur eine „legitime“ Kirche in der Ukraine – die OKU. Sie zu ignorieren, vertiefe nur die Spaltungen in der Ukraine und nütze dem Gegner. Die „kanonische Korrektur und Distanzierung“ von der genozidalen Ideologie dürfe nicht aufgeschoben werden und keine Rechtfertigungen für die eigene Untätigkeit gesucht werden. Jeder „Tag, der in Spaltung und Verzögerung vergeht, ist eine Verlängerung der spirituellen Isolation und schadet der Einheit unseres Volks“, schreiben die Geistlichen weiter. Deshalb riefen sie die Anhänger der UOK auf, sich der OKU anzuschließen; dies sei der „einzige Weg zum spirituellen Sieg und zur Ganzheit unseres Volks“. (NÖK)

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