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RGOW 11/2018: Herausforderungen an die Orthodoxie

Eine der größten aktuellen Herausforderungen für die orthodoxen Kirchen sind die verschiedenen Spaltungen innerhalb der Orthodoxie. Das prominenteste Beispiel ist die ukrainische Orthodoxie, in der seit den frühen 1990er Jahren mehrere orthodoxe Kirchen nebeneinander existieren. Die jüngsten Bemühungen um eine vereinte autokephale Kirche scheinen vielversprechend, verschärfen jedoch zugleich die Spannungen zwischen verschiedenen Lokalkirchen, insbesondere zwischen den Patriarchaten von Moskau und Konstantinopel. Ebenso lang andauernd, wenn auch weniger akut ist die Debatte um die parallelen Kirchenstrukturen in der Republik Moldau. In Bulgarien hingegen konnte die orthodoxe Kirche mit ihrer Beteiligung an der Diskussion um die Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt ihren größten gesellschaftlichen Erfolg der letzten Jahre erzielen. Theologische Ausbildung, geistliche Begleitung sowie Flucht und menschliche Sicherheit sind weitere Themen, die die orthodoxen Kirchen beschäftigen.

Ukraine-Analysen Nr. 207: Neue Spannungen in den ukrainisch-russischen Beziehungen

Die aktuellen Ukraine-Analysen Nr. 207 vom 26. Oktober 2018 beschäftigen sich mit den Spannungen zwischen der Ukraine und Russland und gehen dabei unter anderem auf die Autokephalie-Frage als Element des Strebens nach Unabhängigkeit von Russland ein.


Ukraine-Analysen Nr. 207




RGOW 10/2018: Ökumene 2.0 - zwischen Ökumene und Anti-Ökumene

Der vor 70 Jahren gegründete Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat seit 1948 zu einer beispiellosen Annäherung der Kirchen und zum gemeinsamen kirchlichen Handeln für Menschen in Not beigetragen. Andererseits sprechen heute selbst ökumenisch Engagierte offen von einer Krise der Ökumene. Insbesondere in der orthodoxen Welt gibt es lautstarke Stimmen, die der ökumenischen Bewegung kritisch bis fundamental ablehnend gegenüber stehen. 

Vor diesem Hintergrund nehmen wir in dieser Ausgabe pro- und anti-ökumenische Strömungen in den orthodoxen Kirchen in den Blick. Im Mittelpunkt steht die kritische Diskussion des von Andrey Shishkov vorgeschlagenen Konzepts einer „Ökumene 2.0“, die neben der „klassischen“ Ökumene, wie vom ÖRK praktiziert, auch konservative christliche Allianzen zum Schutz traditioneller Werte berücksichtigt, womit der Gedanke der Ökumene auch im orthodoxen Umfeld anschlussfähig bleibe.

RGOW 9/2018: Das Ende der Imperien und die neue Staatenwelt

Das Jahr 1918 markierte eine Zeitenwende: Die drei großen Reiche der Romanovs, Habsburger und Osmanen zerfielen, während das Deutsche Reich vom Kaiserreich zur Republik wurde. Die größten territorialen Veränderungen ereigneten sich in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa, wo zehn neue Staaten entstanden: Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, die Tschechoslowakei, Österreich, Ungarn, Jugoslawien und die Türkei.

In dieser Ausgabe nehmen wir – die Schweizerische Osteuropabibliothek und die Zeitschrift RGOW – das Epochenjahr 1918 und dessen bis heute spürbare Folgen für das östliche Europa in den Blick, wobei wir uns auf ausgewählte Staaten Ostmittel- und Südosteuropas beschränken. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden nicht nur die Landkarte Europas neu gezeichnet, sondern auch politische Systeme verändert und gesellschaftliche Wandlungsprozesse beschleunigt.

Zeitschrift: Journal of Orthodox Christian Studies

Das Orthodox Christian Studies Center der Fordham University hat eine neue Zeitschrift lanciert:

Das "Journal of Orthodox Christian Studies"

Herausgeber
George E. Demacopoulos, Fordham University
Vera Shevzov, Smith College

erscheint zwei Mal pro Jahr bei Johns Hopkins University Press


OWEP 3/2018: Europa und der Islam

Es gibt keine andere Religionsgemeinschaft, über die so viele Vorurteile bestehen wie über den Islam. Das ist durch die politischen und militärischen Ereignisse der letzten Jahre noch verstärkt worden. Eine vereinfachende Sichtweise ist schnell bereit, dem Islam die Schuld für viele Probleme dieser Welt zuzuschreiben, ohne die notwendigen Differenzierungen vorzunehmen. Bei genauer Betrachtung aber zeigt sich Erstaunliches: Nicht nur die enge und oft fruchtbare Verwobenheit des Islam mit der europäischen Geschichte wird dann sichtbar, sondern auch die vielfältige Gestalt dieser Religionsgemeinschaft selbst. Insbesondere die schwierigen Entwicklungen im Islam, die stark zu der genannten einseitigen Wahrnehmung beigetragen haben, sind häufig erst in der Moderne entstanden, und zwar nicht selten unter dem Einfluss westlichen Denkens.



RGOW 7-8/2018: Prager Frühling - Russland

Desillusioniert vom stalinistischen Terror, doch ermutigt durch einen gesellschaftlichen Modernisierungsschub nahm in der Tschechoslowakei vor 50 Jahren der Prager Frühling seinen Lauf. Den „Reformkommunisten“ unter der Regierung von Alexander Dubček ging es um mehr politische und wirtschaftliche Freiheit, sie strebten nach einem „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“. Jan Pauer ordnet in seinem Beitrag den Prager Frühling historisch als Versuch einer alternativen Moderne ein. Ladislav Beneš nimmt das damalige Handeln der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in den Blick.

In Russland ist die Russische Orthodoxe Kirche seit 1989 wieder zu einer mächtigen gesellschaftlichen Akteurin geworden. Welchen Beitrag hat sie zur Erinnerung an die Russische Revolution vor 100 Jahren geleistet? Und welchen Einfluss übt sie auf die Gesetzgebung im Bereich von Jugendjustiz und sog. "Elternrechten" aus? Zudem nimmt Luba von Hauff den gestiegenen Einfluss Chinas in Ostmittel- und Südosteuropa in den Blick und setzt sich mit den damit verbundenen Zielsetzungen Chinas auseinander.

Arbeitspapier: Die Europäische Außen- und Sicherheitspolitik und der Russland-Ukraine-Konflikt

Ein Arbeitspapier der Arbeitsgruppe Gerechter Friede
der Deutschen Kommission Justitia et Pax









RGOW 6/2018: Georgien - 10 Jahre nach dem Augustkrieg

Georgien begeht 2018 gleich zwei Jubiläen: den 100. Jahrestag der Unabhängigkeit der Demokratischen Republik Georgien im Mai und im August jährt sich der Krieg mit Russland um das abtrünnige georgische Gebiet Südossetien zum zehnten Mal. Aus diesem Anlass beschäftigen wir uns mit der aktuellen Lage in Georgien: Wie gestalten sich die Beziehungen zum mächtigen Nachbarn Russland zehn Jahre nach dem Augustkrieg? Wie hat sich die Innenpolitik in den letzten Jahren entwickelt? Und wo steht das Land außenpolitisch? Zudem erhalten wir Einblick in die religiöse Landschaft Georgiens.

Der zentrale externe Akteur in Georgien ist nach wie vor Russland, dessen (Neu-)Positionierung in der internationalen Ordnung wir ebenfalls in den Blick nehmen. In der direkten Nachbarschaft Georgiens ist es infolge von Massenprotesten im Frühling 2018 zu einem friedlichen Machtwechsel gekommen: aus der sog. Samtenen Revolution entsteht in Armenien möglicherweise eine zukunftsfähige neue politische Bewegung.

Report: Religion and Violence in Russia

Religious violence is surely as old as both faith and fighting themselves. In the Russian Federation, as elsewhere in the world, religious teachings and philosophies are used both to justify and combat violence. But what forms does this take, and with what implications for Russian society, Russian policy, and Russia's future? This volume examines the many ways in which religion and violence intersect in Russia, and offers recommendations for both policymakers and scholars as they chart paths forward. Presenting the results of original research by collaborative teams of Russian and western authors, it takes on topics from violent radical Islamic jihadism to religious propaganda employed by violent right-wing groups; from repression of religious communities to conflict within religious confessions. In each case, it offers not only new analysis, but prospective policy solutions to make Russia and Russians of all religions (and no religion) safer and more secure.