Belarus: Zwei weitere Telegram-Kanäle als extremistisch eingestuft
In Belarus ist der Telegram-Kanal der Gruppe „Christen gegen den Krieg“ als extremistisch eingestuft worden. Die Gruppe stellt auf ihrer Website und in den sozialen Medien Materialien zu den Kirchen und Russlands Krieg gegen die Ukraine bereit. Dabei veröffentlicht sie Positionen von Kirchenvertretern für und gegen den Krieg, sammelt Informationen über Personen, die wegen ihrer Antikriegshaltung verfolgt werden, und führt Listen mit Kriegsopfern. Auf Telegram warnten die „Christen gegen den Krieg“ ihre Abonnentinnen und Abonnenten in Belarus, dass sie von den Behörden für das Abonnieren des Kanals verfolgt werden können und deshalb Vorsichtsmaßnahmen ergreifen sollten.
Auch der Telegram-Kanal der belarussischen Theologin Natallia Vasilevich wurde vom gleichen Gericht als extremistisch eingestuft. Auch sie warnte ihre Leserschaft in Belarus vor den möglichen Konsequenzen und empfahl ihnen, ihrem Kanal nicht länger zu folgen sowie Links oder Screenshots aus ihren Nachrichten sowie Reaktionen auf ihre Telegram-Posts zu löschen. Vasilevich ist Mitglied der Gruppe „Christliche Vision für Belarus“, die sich im Zug der Massenproteste gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen 2020 in Belarus gründete. „Christen gegen den Krieg“ ist ein gemeinsames Projekt der Gruppe Christliche Vision und ukrainischer Christen und Kirchen sowie russischer Antikriegsaktivist:innen.
Bereits im Oktober 2023 wurde der Telegram-Kanal der „Belarussischen orthodoxen Gemeinde in Vilnius“ als extremistisch eingestuft. Anfang Dezember wurde die Liste extremistischer Materialien des belarussischen Informationsministeriums erneut erweitert. Die Gruppe Christliche Vision führt eine Liste mit religiösen Medien, Gruppen und Einzelpersonen, die unter dem Vorwand des Extremismus verfolgt werden. (NÖK)

In der Belarusischen Orthodoxen Kirche gibt es verschiedene Positionen zum russischen Angriffskrieg. Während sich die Leitung bedeckt hält, verurteilen einzelne Geistliche und Laien den Krieg, das Kloster der Hl. Elisabeth in Minsk hingegen unterstützt den Krieg aktiv.
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Erzbischof Artemij, von 1996 bis 2021 Leiter der Eparchie Hrodna und am 22. April 2023 verstorben, war der einzige Bischof in Belarus, der offen das Regime und den russischen Krieg gegen die Ukraine kritisierte. An seinen unerschütterlichen Glauben an die Freiheit und seine Aufrichtigkeit erinnert Georgy Roy.
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Das Monitoring trägt Fälle von Verfolgung auf religiöser Grundlage in Belarus im Kontext der gefälschten Präsidentenwahlen 2020 zusammen. Berücksichtigt sind auch Sanktionen innerhalb religiöser Gemeinschaften sowie die politische Verfolgung religiöser Personen.
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Seit Beginn der politischen Krise in Belarus im August 2020 sind engagierte katholische Gläubige und Geistliche immer wieder Repressionen ausgesetzt. Natallia Vasilevich dokumentiert die staatlichen Maßnahmen gegen Gemeinden und Einzelpersonen.
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Bei den Protesten gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen in Belarus spielten auch die christlichen Kirchen des Landes eine Rolle. Paula Borowska interpretiert ihre Teilnahme als talaka, eine traditionelle Form von freiwilliger Unterstützung in Belarus.
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Vor einem Jahr begannen in Belarus die Massenproteste gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen und den autoritären Langzeitherrscher Alexander Lukaschenka. Alena Alshanskaya ordnet die jüngsten Entwicklungen und die aktuelle Haltung der Kirchen ein.
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In einem Brief an Papst Franziskus schildert die Frau des politischen Aktivisten Paval Sieviaryniec dessen Haft, die schon mehr als ein Jahr andauert, und bittet den Papst, für Belarus und die dortige Demokratiebewegung zu beten.
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Der Oppostionspolitiker Pavel Sevjarynez hat Metropolit Veniamin von der Belarusischen Orthodoxen Kirche um Unterstützung gebeten, weil die Staatsanwaltschaft die weiß-rot-weiße Flagge als extremistisch einstufen will. Hier der Briefwechsel und die Hintergründe dazu.
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Die Umfage des Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) vom Dezember zeigt die Haltung von Belarus*innen zwischen 16 und 64 Jahren zu Religion, Protesten und anderen Institutionen sowie ihre Erwartungen an die Religionsgemeinschaften in Belarus.
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Anders als früher positionieren sich die Kirchen in Belarus angesichts der Proteste öffentlich. Die katholische und die protestantischen Kirchen greifen dabei auf ihre sozialethische Tradition zurück, aber auch Vertreter der Orthodoxie äußern fundierte theologische Meinungen, wie Regina Elsner erklärt.
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In einer Umfrage unter religiösen Unterstützern der Proteste in Belarus zeigt sich ein Konsens zwischen den Konfessionen bezüglich der vertretenen Werte. Unterschiedlich ist die Bewertung des Auftretens der jeweiligen Führungspersönlichkeiten in der Krise.
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Die vom Moskauer Patriarchat unabhängige russische orthodoxe Website pravmir.ru hat am 25. November 2020 einen Offenen Brief in russischer, englischer, belarusischer und italienischer Sprache veröffentlicht. NÖK hat den Brief ins Deutsche übersetzt.
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Die belarusische Präsidentschaftskandidatin hat sich inspiriert von der Enzyklika "Fratelli Tutti" in einem Brief an Papst Franziskus gewandt. NÖK hat das Dokument ins Deutsche übersetzt.
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Nach den Präsidentschaftswahlen in Belarus treten die Kirchen nach anfänglichem Zögern verstärkt in Erscheinung und beziehen vermehrt Position. Natallia Vasilevich schildert die Evolution der kirchlichen Haltungen angesichts der anhaltenden Massenproteste gegen die Wahlfälschungen.
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Innerhalb des Koordinierungsrats in Belarus hat sich eine Untergruppe "Christliche Vision" gebildet. Sie will sich insbesondere mit Verletzungen der Religions- und Glaubensfreiheit befassen.
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Bis zu den Präsidentschaftswahlen am 9. August 2020 nahmen die Kirchen in Belarus nur bedingt an öffentlichen Debatten teil. In ihrer Analyse zeigt Natallia Vasilevich die Position der Kirchen und ihr verstärktes öffentliches Auftreten vor den Wahlen auf.
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Während die orthodoxe Kirchenleitung in Belarus vage Gewalt "auf beiden Seiten" verurteilt, unterstützen einzelne Geistliche die Protestierenden. Regina Elsner erläutert die Eigenheiten der belarussischen Kirche im Unterschied zur russischen Orthodoxie und ihre möglichen Konsequenzen.
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In der Haltung der Russischen Orthodoxen Kirche und den lokalen Kirchen in Belarus erkennt Cyril Hovorun Ähnlichkeiten zur Situation in der Ukraine 2014, obwohl es zwischen den Protesten insgesamt auch viele Unterschiede gebe.
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In Belarus demonstrieren zahlreiche Menschen gegen Präsident Aleksandr Lukaschenko, dem sie Wahlfälschung vorwerfen. Die Staatsmacht geht mit brutalen Mitteln gegen die Demonstranten vor. Im Videogespräch berichtet Alena Alshanskaya aus Minsk zur aktuellen Lage im Land.
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