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Analysen & Argumente Nr. 421: Ein orthodoxes Sozialethos für das 21. Jahrhundert?

Das neue Sozialethos-Dokument des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel und seine Bedeutung für die Welt von heute
Stefanos Athanasiou

Konrad Adenauer Stiftung
Analysen & Argumente Nr. 421/Dezember 2020

Eine Kommission des Ökumenischen Patriarchats hat am 27. März 2020 ein neues Sozialethos-Dokument mit dem Titel "Für das Leben der Welt. Auf dem Weg zu einem Sozialethos der orthodoxen Kirche" veröffentlicht und somit ein Dokument für das ethische Handeln in der Gesellschaft vorgelegt. Es ist keine Soziallehre, sondern versteht sich als Sozialethos, also als eine Stütze auf dem Weg hin zu einem sozial-ethischen Handeln in der Gesellschaft.

Website: Kirche und politische Krise in Belarus

Die Website "Kirche und politische Krise in Belarus" sammelt Meldungen, Kommentare und Dokumente zu den aktuellen Entwicklungen in Belarus im Zusammenhang mit den politischen Protesten und den Religionsgemeinschaften.


Kirche und politische Krise in Belarus





RGOW 12/2020: Verordneter Stillstand und Proteste – Politik und Religion in Belarus und Russland

Seit mittlerweile vier Monaten protestieren Hunderttausende Menschen in ganz Belarus mit friedlichen Mitteln, kreativen Formen und dezentral organisiert – zunächst gegen die manipulierten Wahlen, dann gegen die Festnahmen und die exzessive Gewalt der Sicherheitskräfte. Diesem einmaligen Akt der Selbstermächtigung versucht das Regime mit Gewalt Herr zu werden.

Die Protestbewegung in Belarus strahlt auch nach Russland aus: Offensichtlich fürchtet die politische Führung ein Überspringen des revolutionären Funkens und versucht, jegliches ähnliches Szenario bereits im Keim zu ersticken. Vor diesem Hintergrund nehmen wir in dieser Ausgabe die politische und gesellschaftliche Situation in Belarus und Russland sowie die Reaktionen der Religionsgemeinschaften auf die Proteste bzw. den verordneten Stillstand in den Blick.

OWEP 4/2020: Zentralasien

Zentralasien liegt den Menschen Mitteleuropas ziemlich fern. Man hat vielleicht eine Vorstellung von grandiosen Hochgebirgsregionen und weiten Steppen, wohl auch davon, dass Orte wie Buchara und Samarkand mit Bauten „aus Tausendundeiner Nacht“ dort liegen – all das stimmt, aber es reicht bei weitem nicht aus, um Geografie, Kultur und Geschichte eines Großraums, der sich über die fünf Staaten Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan erstreckt, auch nur annähernd zu umschreiben. Seit Jahrhunderten gibt es vielfältige Beziehungen zwischen Zentralasien und Europa; erinnert sei nur an die legendäre Seidenstraße oder an etwas so Alltägliches wie die Tulpe, deren Wildformen im Frühjahr die kasachische Steppe erblühen lassen. Das aktuelle OWEP-Heft „Zentralasien“ bietet zahlreiche Anstöße, sich mit diesem wichtigen, jedoch viel zu wenig bekannten Teil Asiens zu befassen.


RGOW 11/2020: Im Dialog mit der modernen Gesellschaft – eine neue orthodoxe Sozialethik

Angesichts der globalen sozialen Auswirkungen der Pandemie ist das im März publizierte sozialethische Dokument „Für das Leben der Welt. Auf dem Weg zu einem Sozialethos der Orthodoxen Kirche“ des Ökumenischen Patriarchats von frappierender Aktualität. Das zu Recht Aufsehen erregende Dokument geht auf aktuelle soziale Probleme ein und will Christinnen und Christen dazu ermutigen, sich aktiv am gesellschaftlichen Leben und an der Lösungssuche für die sozialen und ökologischen Herausforderungen der modernen Welt zu beteiligen. Dabei will "Für das Leben der Welt" keine Gesamtdarstellung der orthodoxen Soziallehre sein, sondern als Vorlage für einen ernsthaften Dialog mit allen anderen Kirchen, Religionen und der modernen Gesellschaft dienen. Angesprochen werden u. a. Fragen der Sexualethik, das Verhältnis der Orthodoxen Kirche zu den Menschenrechten, der ökumenische und interreligiöse Dialog sowie der kirchliche Umgang mit Wissenschaft und Technik.

RGOW 10/2020: Bosnien-Herzegowina 25 Jahre nach Dayton

Das Abkommen von Dayton hat 1995 den Krieg in Bosnien-Herzegowina mit rund 100'000 Toten und zahllosen Vertriebenen beendet. Zugleich lieferte es die Verfassung für den neuen Staat. Nach 25 Jahren kommen die meisten Analysen allerdings zum Schluss, Dayton habe ein dysfunktionales System geschaffen. Kritisiert wird vor allem, dass die neue Verfassung die ethnische Trennung des Kriegs fortgeschrieben und eine extrem komplexe staatliche Struktur geschaffen habe, die Bosnien-Herzegowina den Ruf eingebracht hat, „unregierbar“ zu sein. Es gibt jedoch auch positive Erscheinungen in der bosnischen Gesellschaft, die auf eine Überwindung der Polarisierung hoffen lassen.

Außerdem richtet die Ausgabe den Fokus auf Serbien und Montenegro, wo im Sommer Parlamentswahlen stattgefunden haben, wie auch auf die Folgen der Präsidentschaftswahl in Polen.

RGOW 9/2020: Bleibende Herausforderungen - Holocaust-Gedenken und Antisemitismus

Am 27. Januar jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zum 75. Mal. Die Erinnerung an den Holocaust und das Ende des Zweiten Weltkriegs stand allerdings in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht im Zentrum des Interesses. Stattdessen lässt sich eine Reaktivierung von Verschwörungstheorien und antisemitischen Stereotypen beobachten. Angesichts dieser Entwicklungen widmen wir die aktuelle Ausgabe dem Holocaust-Gedenken und dem nach wie vor latenten Antisemitismus in Europa. Nach dem Blick auf Deutschland richten wir den Fokus auf Ost- und Ostmitteleuropa, das zentraler Schauplatz der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik gewesen war und sowohl besorgniserregende Entwicklungen als auch beeindruckende zivilgesellschaftliche Initiativen aufweist. 

 

 

Berkley Forum: Orthodoxy in the Belarus Protests

This week the Berkley Forum asks: What are the challenges and possibilities of faith engagement in the Belarus protests? How might Orthodox ethics, particularly around human rights and state authority, contribute to the current conflict? Are other examples of religious activism in protest movements from the post-Soviet world instructive for Belarus? If so, how? In what ways does the close relationship between Russia and the Belarusian Orthodox Church shape Orthodox engagement on political issues in the country? How might the ongoing conflict shape the future of Orthodoxy in the country, as well as its broader religious landscape?

 

 

The Ecumenical Review 72, 3: The Holy and Great Council of the Orthodox Church

The latest issue of The Ecumenical Review, the quarterly journal of the World Council of Churches (WCC), focuses on the Holy and Great Council of the Orthodox Church, held in Crete in June 2016, the result of more than a century of efforts to gather the Orthodox churches to reach a common mind on the main challenges they face.

 

 

 

 

OWEP 3/2020: Nationalhelden - Mythos und Missbrauch

Wenn der Begriff „Nationalhelden“ fällt, tun sich bei vielen Menschen Bilder auf: Monumentale Statuen, häufig auch Reiterstandbilder, meist an besonders hervorgehobenen Orten werden sichtbar. Nationalhelden gehören zur Allgemeinbildung, zugleich vermischen sich Fakten und Legenden, und je länger die historischen Ereignisse in der Geschichte zurückliegen, desto mehr bemächtigt sich der Mythos der heroischen Figur. Was macht einen Helden, besonders einen Nationalhelden eigentlich aus? Heroische Taten, wie sie etwa ein Alexander der Große vollbracht hat, sind wohl das Hauptmotiv – aber muss es immer etwas Martialisches sein? Ein heroisches Leben wird auch vielen christlichen Märtyrern zugeschrieben, die eher durch das Schwert umkamen, als dass sie es genutzt hätten. So wurden im Laufe der Jahrhunderte herausragende Persönlichkeiten zu Nationalhelden, oft erst lange nach ihrem gewaltsamen Tod.

RGOW 7-8/2020: Hafenstädte - Maritime Industrie- und Kulturzentren im östlichen Europa

Die Sommer-Doppelnummer ist maritimen Knotenpunkten und Kulturzentren im östlichen Europa gewidmet. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem Hafenstädte an drei Meeren: Ostsee, Adria und Schwarzes Meer. Die Beiträge vereinen Zeitreisen in die Vergangenheit dieser Städte, die in ihrer Funktion als Handelszentren Impulsgeber für gesellschaftliche Innovationen waren und sind. Als Orte des Austausches sind sie auch von einer besonderen Multikulturalität geprägt. Zudem dienen manche Städte am Meer als Tourismuszentren der Erholung und dem Vergnügen, sie können aber auch als religiöse Zentren fungieren sowie zu Brennpunkten gesellschaftlicher Entwicklungen und Tendenzen der Urbanisierung werden.



RGOW 6/2020: Kirche im digitalen Zeitalter

Die globale Coronavirus-Epidemie hat die Religions-gemeinschaften vielerorts zu Digitalisierungsschritten bewegt. Gottesdienste wurden vermehrt live im Internet übertragen und andere Online-Angebote für die Gemeindemitglieder bereitgestellt. Die Nutzung des Internets durch Religionsgemeinschaften ist jedoch nicht neu, zahlreiche Kirchen in Osteuropa waren schon zuvor im Internet und auf Social Media präsent, vor allem die Russische Orthodoxe Kirche und die katholische Kirche in Polen nutzen diverse virtuelle Plattformen aktiv. Auch für Minderheitenkirchen wie die Orthodoxie in den USA spielt das Internet eine wichtige Rolle, stellt aber auch erhöhte Anforderungen an die Deutungs- und Bildkompetenzen der Nutzer.

Des weiteren beleuchtet unsere Ausgabe aktuelle Entwicklungen in Polen, Kosovo und Ungarn. 

Russian Analytical Digest No 252: Russian Orthodoxy

The topic of this issue is Russian Orthodoxy. Firstly, Nikolay Mitrokhin discusses the position of the Ukrainian Orthodox Church (of the Moscow patriarchate) after former President Petro Poroshenko’s attack on the church and the subsequent election of Volodymyr Zelensky. While the Russian Orthodox Church retains strong representation in Ukraine, its power has diminished. It is now seeking a way to present itself as the leader of the international Orthodox movement, rather than just as a Russian church. Secondly, Alexander Ponomariov posits that the recognition of the Orthodox Church of Ukraine by three “Greek” churches represents a viral reaction to their indisputable leader, the Ecumenical Patriarchate. Further, the outbreak of the Covid-19 pandemic could reformat Orthodoxy by bringing about a rapid generational change. The impact on the global economy and political instability will also have an inevitable theopolitical impact upon the current Orthodox standoff.

Russian Analytical Digest No 252 (8 May 2020)

OWEP 2/2020: Friede – Unfriede – Krieg

75 Jahre liegt das Ende des Zweiten Weltkriegs zurück, der mehr als 60 Millionen Menschenleben forderte. „Nie wieder“, so war die Einstellung wohl der meisten Menschen 1945, die Gründung der Vereinten Nationen noch im gleichen Jahr sollte ein Zeichen für den Friedenswillen auf der ganzen Erde sein. Wie die seitherige Geschichte gezeigt hat, kam es ganz anders: Kriege, ob erklärt oder unerklärt, und bewaffnete Konflikte haben inzwischen weit mehr Opfer gefordert als der Zweite Weltkrieg – und selbst Europa, das 1945 in weiten Teilen in Trümmern lag, ist wieder zum Kriegsschauplatz geworden.

Angesichts dieses ernüchternden Befundes stellt sich die Frage nach den tieferen Ursachen für Krieg oder, noch weiter gefasst, für Gewalt zwischen den Menschen, aus der Konflikte innerhalb von Gesellschaften und Kriege entstehen, die letztlich nur zu Elend, Leid und Zerstörung führen. Obwohl das Gegenteil von Krieg, der Frieden, von den Menschen ersehnt und gewünscht wird, scheint die Entwicklung der Zivilisation vom Gegenteil dominiert zu werden.

RGOW 5/2020: Die Pandemie und ihre Folgen in Ost- und Südosteuropa

Die Pandemie stellt alle Länder Europas vor enorme Herausforderungen, wobei die Staaten im Osten und Südosten des Kontinents von ungleich ungünstigeren Voraussetzungen bei deren Bekämpfung ausgehen: ein schwaches bzw. marodes Gesundheitswesen, eine wenig krisenresistente Wirtschaft, schlecht ausgebildete soziale Sicherungssysteme und – last but not least – politische Führungen, die oftmals mehr um den eigenen Machterhalt als um das Wohlergehen der Bevölkerung besorgt sind.

Unübersehbar sind vor allem sozial schwache Gruppen von der Krise betroffen. Gleichzeitig lässt sich aber in vielen Ländern ein verstärktes zivilgesellschaftliches Engagement beobachten, um die Schwäche der staatlichen Institutionen zu kompensieren. Wirtschaftlich wird die Pandemie dennoch alle Länder der Region hart treffen.

RGOW 4/2020: Frauen in den Kirchen

Verändern oder Verdrängen

Frauen bilden vielerorts das Rückgrat der Kirchgemeinden. Von den Entscheidungsprozessen sind sie in der römisch-katholischen und orthodoxen Kirche jedoch weitgehend ausgeschlossen. So kamen beim Panorthodoxen Konzil 2016 auf Kreta Empfehlungen zur Stärkung der Stellung der Frau nicht zur Sprache. Diese Ausgabe ist katholischen und orthodoxen Frauen und Männern gewidmet, die drängende Fragen nicht länger verdrängen, sondern die Kirche konstruktiv verändern wollen – mit einem besonderen Fokus auf Polen, Bosnien-Herzegowina und Kroatien, aber auch auf orthodoxe Frauen in Europa und den USA. 


RGOW 2-3/2020: Jugosphäre

Migrationsgeschichte lokal und transnational

In dieser Ausgabe begeben wir uns auf die Spuren der verknüpften Geschichte der ex-jugoslawischen Staaten mit Westeuropa. Die Migrationsbewegungen aus Jugoslawien haben in der Gegenwart zu einer bunten Migrationsgemeinschaft mit pluralen Identitäten geführt. Beispielhaft für die Arbeitsmigration innerhalb Jugoslawiens wird zudem die Situation der albanischen Arbeitsmigranten in Kroatien beleuchtet. Flucht und Migration sind mit Blick auf die jugoslawischen Nachfolgestaaten nicht nur ein historischesThema: Zurzeit stranden Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern des Nahen und Mittleren Ostens  auf ihrem Weg nach Westeuropa vor allem in Bosnien-Herzegowina.



For the Life of the World

Toward a Social Ethos of the Orthodox Church

A statement on the social doctrine of the Orthodox Christian Church will be published during Great Lent 2020. This document was composed by a special commission of Orthodox scholars appointed by Ecumenical Patriarch Bartholomew (who ranks as first-among-equals among the hierarchs that comprise the Orthodox Church) and blessed for publication by the Holy and Sacred Synod of the Ecumenical Patriarchate.


OWEP 1/2020: Klöster in Mittel- und Osteuropa

Von Klöstern und Ordensgemeinschaften haben viele Menschen eine eher vage Vorstellung. Oft wird darunter Abgeschiedenheit von der Welt, verbunden mit einer besonderen Form des religiösen Lebens, verstanden. Wie bei allen Klischees ist dies nicht falsch, aber unvollständig, denn die heutigen Formen klösterlichen Lebens umfassen wesentlich mehr Facetten – viele Ordensleute sind in der Welt aktiv und prägen das Erscheinungsbild der Kirche mit. Zugleich stehen sie für unterschiedliche religiöse Traditionen, die sich im Laufe der Jahrhunderte im westlich-lateinisch geprägten und östlich-griechisch geformten Europa herausgebildet haben. Sie haben die jeweiligen Gesellschaften geprägt und sind umgekehrt von ihnen geformt worden. Gemeinsam ist ihnen auch, dass sie im 21. Jahrhundert mit neuen Herausforderungen konfrontiert sind, die das Selbstverständnis des klösterlichen Lebens auf den Prüfstand stellen.

RGOW 1/2020: Kirchlicher Konflikt um die Ukraine

Vor einem Jahr, am 6. Januar 2019, hat das Ökumenische Patriarchat in Konstantinopel der neu gegründeten Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) die Autokephalie verliehen. Mit der Ukrainischen Orthodoxen Kirche, die dem Moskauer Patriarchat untersteht, existieren nun zwei orthodoxe Kirchen im Land, die sich beide als kanonisch verstehen. Auf das als Einmischung empfundene Handeln Konstantinopels hat das Moskauer Patriarchat mit dem Abbruch der eucharistischen Gemeinschaft mit dem Ökumenischen Patriarchat reagiert. Ein Ende der Konfliktdynamik ist nicht in Sicht, auch wenn es von verschiedenen orthodoxen Kirchen Vermittlungsversuche gab. Anlässlich des ersten Jahrestags der Autokephalieverleihung kommen in dieser Ausgabe sowohl befürwortende als auch kritische Voten im Rahmen der innerorthodoxen Debatten zu Wort.



Ostkirchliche Studien Band 68

Band 68 (2019)

Der aktuelle Band der Ostkirchlichen Studien versammelt Beiträge des Kolloquiums „Mit zwei Lungenflügeln atmen“ (12. Oktober 2018, Universität Wien), Artikel und Buchbesprechungen.


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OWEP 4/2019: Ukraine – Fünf Jahre nach dem Majdan

Vor gut fünf Jahren gingen Bilder von Straßenkämpfen inmitten der ukrainischen Hauptstadt Kiew um die Welt. In der so genannten „Revolution der Würde“ brach sich der Unmut gegen die russlandfreundliche Politik des damaligen Präsidenten Janukowitsch Bahn. Seither hat sich manches im Land getan, aber wirklich zur Ruhe gekommen ist es bis heute nicht. Auch wenn fünf Jahre nur einen kurzen Zeitraum in der Weltgeschichte umfassen, ist es daher sinnvoll, eine kleine Bilanz zu ziehen: Wo steht die Ukraine, wohin wird sie sich entwickeln? Antworten auf diese Fragen versucht das aktuelle Heft der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP).




RGOW 12/2019: Südkaukasus – Ukraine

In Armenien hat die "Samtene Revolution" von 2018 und in der Ukraine die "Wahlrevolution" im Frühling 2019 neue Hoffnungsträger an die Macht gebracht. Die georgische Regierung jedoch hat ihre Versprechen gegenüber den Demonstranten der Sommerproteste 2019 nicht eingehalten. Die Beiträge dieser Ausgabe berichten von den aktuellen Stimmungslagen im Südkaukasus  und fokussieren auf die Ukraine, wo Präsident Selenskyj nach einem halben Jahr an der Regierung noch immer großes Vertrauen genießt, jedoch vermehrt auf ernsthafte Widerstände stößt. Zudem beleuchten wir die Umstände der Legalisierung der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche vor 30 Jahren und die aktuelle Lage der Krimtataren. Der Fokusbeitrag richtet den Blick auf Russlands Bemühungen um ein "souveränes Internet".



RGOW 11/2019: Autoritarismus und Zivillgesellschaft in den Visegrád-Ländern

30 Jahre nach den friedlichen Revolutionen in Mittel- und Osteuropa sehen viele Menschen die demokratischen Errungenschaften in Gefahr. In der vorliegenden Ausgabe nehmen wir die sog. Visegrád-Gruppe – Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn – genauer unter die Lupe. Lange Zeit galten die Länder als Musterschüler der Transformation nach 1989, doch nun machen vor allem Polen und Ungarn mit dem autoritären Umbau ihres Staatswesens Schlagzeilen. In der Slowakei hat die Ermordung des Journalisten Ján Kuciak im vergangenen Jahr zu einem politischen Erdbeben geführt. Und auch in Tschechien regt sich Widerstand gegen die korrupten Praktiken von Ministerpräsident Andrej Babiš. So präsentiert sich Ostmitteleuropa heute als eine Region zwischen Selbstsicherheit und Verunsicherung.



RGOW 10/2019: Orthodoxie global

Die Orthodoxie ist weltweit im Wachstum begriffen. Durch Vertreibung, Verfolgung, Flucht und Arbeitsmigration sind im 20. Jahrhundert weltweit orthodoxe Gemeinschaften entstanden, die jurisdiktionell teils nebeneinander existieren oder teils neue Strukturen hervorgebracht haben. Aber auch auf die Lokalbevölkerung üben die orthodoxen Gemeinschaften in Westeuropa, den USA, Afrika, Asien und Australien eine Anziehungskraft  aus. Damit stellen sich Herausforderungen kultureller, aber auch politischer Art: Fragen der Inkulturation, des Umgangs mit lokalen Wertesystemen, der ökumenischen Kooperation und der Aufnahme von Konvertiten. Wie die Konflikte um die Exarchate in Westeuropa und Südostasien zeigen, bleibt eine der größten Herausforderungen für die Orthodoxe Kirche die Überwindung jurisdiktioneller Grenzen in der Diaspora.

Einen Sonderfokus richten wir in dieser Ausgabe auf die Moskauer Proteste anlässlich der Regionalwahlen im September 2019.