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Russland: Hl. Synod spricht Patriarch Bartholomaios orthodoxe Führungsrolle ab

07. Oktober 2021

Der Hl. Synod der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) hat die jüngste Reise von Patriarch Bartholomaios in der Ukraine scharf verurteilt. Diese sei rein politischer Natur gewesen und auf Einladung der ukrainischen Regierung und der Leitung einer „schismatischen religiösen Organisation“ – der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) – erfolgt. Bartholomaios‘ Besuch habe ohne Einladung von Patriarch Kirill und von Metropolit Onufrij (Berezovskij) von Kiew der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK), die dem Moskauer Patriarchat untersteht, stattgefunden. Dies sei ein „grober Verstoß gegen die Kanones“, hielt der Hl. Synod an seiner Sitzung vom 23. bis September fest.

In seinen Beschlüssen verurteilt der Hl. Synod die „fortdauernden antikanonischen Handlungen des Patriarchen von Konstantinopel, die auf eine Zerstörung der Einheit der Orthodoxie zielen“. Mit seiner Unterstützung des „Schismas“ in der Ukraine habe Bartholomaios das Vertrauen von Millionen von Gläubigen verloren. Da er sich mit der „Mehrheit der orthodoxen Gläubigen in der Welt nicht in kirchlicher Gemeinschaft befindet“, habe er nicht mehr „das Recht, im Namen der Weltorthodoxie aufzutreten und sich als ihr Anführer darzustellen“.

Die Verantwortung für die „Zersetzung der Einheit der Orthodoxen Kirche“ sieht der Hl. Synod vollumfänglich beim Ökumenischen Patriarchen, während die ROK zum kanonischen Recht sowie zu den allgemein anerkannten Prinzipien der innerorthodoxen Zusammenarbeit stehe. Bei der Verleihung von kirchlichen Auszeichnungen an den Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Metropolit Ilarion (Alfejev), und dessen Stellvertreter wenige Tage später bekräftigte Patriarch Kirill die Ansicht, Bartholomaios befinde sich im Schisma. Als eine der wichtigsten Aufgaben des Außenamts der ROK bezeichnete er denn auch die „Überwindung von Spaltungen“ in der Orthodoxie, „erzeugt von der illegalen, antikanonischen und, ich würde sagen, irrsinnigen Einmischung des Patriarchen von Konstantinopel in der Ukraine“.

An seiner Sitzung bedauerte der Hl. Synod auch, dass Patriarch Theodoros II. von Alexandria mit Metropolit Epifanij (Dumenko), dem Oberhaupt der OKU, konzelebriert hat, was die Spaltung zwischen der ROK und dem Patriachat von Alexandria noch vertiefe. Die ROK hat die eucharistische Gemeinschaft mit der orthodoxen Kirche von Alexandria bereits im Januar 2020 abgebrochen, weil Theodoros die OKU anerkannt hatte. Inzwischen hat die ROK „zahlreiche Bitten um Aufnahme in die Jurisdiktion des Moskauer Patriarchats von Geistlichen der alexandrinischen Kirche erhalten“, die nicht mit der Anerkennung der OKU durch Theodoros einverstanden seien und deshalb nicht unter seiner Führung bleiben wollten. In der Hoffnung, Theodoros würde seine Entscheidung überdenken und die übrigen Hierarchen die Anerkennung ablehnen, sei die ROK bisher nicht auf diese Bitten eingegangen. Nachdem Theodoros jedoch am 28. Juli 2021 einen offiziellen Vertreter an die OKU-Feier der Taufe der Rus in die Ukraine geschickt und am 13. August in der Türkei mit Metropolit Epifanij konzelebriert hat, ist dies in den Augen des Hl. Synods nicht eingetreten. Zudem habe sich bisher keiner der alexandrinischen Hierarchen von Theodoros Anerkennung der OKU distanziert. Daher beauftragt der Hl. Synod Erzbischof Leonid (Gorbatschov) von Klin, die Bitten der alexandrinischen Geistlichen zu prüfen und dem Hl. Synod Vorschläge zum weiteren Vorgehen zu unterbreiten. (NÖK)

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