Ukraine: Neue Frist für Ukrainische Orthodoxe Kirche zur Änderung von Dokumenten
Der ukrainische Staatsdienst für Ethnopolitik und Gewissensfreiheit (DESS) verlangt von der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK), Konflikte mit dem Gesetz über Gewissensfreiheit und religiöse Organisationen aufzulösen. Es bestünden Anzeichen, dass die Metropolie Kyjiw der UOK mit einer „ausländischen religiösen Organisation“ verbunden sei, die in der Ukraine verboten sei. Diese Verstöße muss die UOK bis zum 18. August 2025 beheben, teilte der DESS am 17. Juli mit.
Die Anpassungen des Religionsgesetzes, die sich in erster Linie gegen die UOK richten, die bis zu ihrem Landeskonzil im Mai 2022 Teil der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) war, wurden Ende August 2024 verabschiedet. Im Mai verabschiedete das Ministerkabinett ein Verfahren zur Feststellung, ob eine ukrainische Religionsgemeinschaft mit einer verbotenen ausländischen Religionsgemeinschaft verbunden ist, wogegen die UOK klagte. Am 9. Juli verkündete der DESS, dass sie eine Verbindung zwischen der UOK und der ROK, deren Aktivitäten in der Ukraine verboten sind, festgestellt habe.
Um die Anforderungen des DESS zu erfüllen, soll Metropolit Onufrij (Berezovskij), das Oberhaupt der UOK, einen Beschluss der Leitungsorgane der UOK über ihren Austritt aus der ROK und die Ungültigkeit aller Normen des Statuts der ROK für die UOK vorlegen. Zudem wird das Zurückrufen aller Geistlichen, Mönche und Nonnen der UOK aus dem Hl. Synod und allen anderen Leitungs- und sonstigen kirchlichen Organen und Abteilungen der ROK verlangt. Außerdem soll die UOK die Beschlüsse der ROK über die Annexion mehrerer ukrainischer Eparchien und die Ernennung von Leitern eparchialer Administrationen der UOK für ungültig erklären. Onufij soll zudem öffentlich mündlich oder schriftlich seine Berufung in Leitungsgremien der ROK ablehnen und eine entsprechende Erklärung über die Beendigung seiner Vollmachten und den Abbruch der Verbindung zur ROK abgeben.
Der Geschäftsführer der UOK, Metropolit Antonij (Pakanitsch) von Boryspil, verurteilte die Forderungen des DESS. In einer Predigt am 20. Juli sprach er von einem „Ultimatum“, auf das jede Antwort falsch sein werde. Offenbar sei das Urteil schon gefällt, alles – darunter das Vorgehen gegen Hierarchen und der Entzug von Onufrijs Staatsbürgerschaft – sei ein „Teil eines orchestrierten Plans und niemand interessiert sich wirklich für die Statuten der Kirche“. Das einzige Ziel sei, die Kirche zu verbieten. An die Gläubigen gerichtet, erklärte er: „Wahrheit, Tradition und die Kanones der Kirche“ seien es wert, dafür zu leiden. Daher sollte alles, „was der Herr uns schickt“, „mutig angenommen“ werden. Die Gläubigen rief er auf, aufmerksam zu sein und in die richtige Kirche zu gehen, wo die „Gnade Gottes“ sei.
Die Journalistin und Orthodoxie-Expertin Ksenia Luchenko sieht hingegen in der Anweisung des DESS nichts Unpassendes. Die Anforderungen entsprächen grundsätzlich den Entscheidungen der UOK an ihrem Landeskonzil 2022. Jetzt gelte es, diese Entscheidungen in offiziellen Dokumenten umzusetzen und öffentlich bekanntzumachen. Im Übrigen gehe es um die gleichen Punkte, die der DESS schon seit Monaten mit der UOK zu klären versuche, aber deren Leitung sei bisher nicht darauf eingegangen. (NÖK)

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