Ukraine: Metropolit der UOK wird „Schüren von religiösem Hass“ vorgeworfen
Metropolit Ionafan (Jeletskich) von Tultschyn, ein Hierarch der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK), hat vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst eine Verdachtsanzeige erhalten. Im Oktober hatte der Geheimdienst beim Metropoliten Hausdurchsuchungen durchgeführt und danach eine Expertenuntersuchung angeordnet. Diese kam zum Schluss, der Metropolit habe vorsätzlich Handlungen begangen, die auf das Schüren von religiösem Hass und die Verletzung der Gefühle von Bürger:innen aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen zielten.
Die Staatsanwaltschaft der Region Vinnytsja, in der die Metropolie Tultschyn liegt, wirft ihm insbesondere aufgrund eines Artikels eine prorussische Haltung vor. Im Text, der auf seiner Website und in den sozialen Medien verbreitet worden sei, leugne Ionafan die Unabhängigkeit der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU), bezeichne ihre Geistlichen als Schismatiker und nenne die Ukraine „Kleinrussland“. Es laufe eine ganze Reihe von Untersuchungen aufgrund verschiedener Aktivitäten gegen den Metropoliten. Die Materialen, auf deren Grundlage der Inlandsgeheimdienst den Metropoliten beschuldigt, seien vor allem auf der persönlichen Website des Metropoliten publiziert worden, die zurzeit allerdings offline ist.
Metropolit Ionafan habe die Anzeige ruhig aufgenommen, heißt es seitens der UOK, bei einer „vollständigen und unparteiischen Untersuchung“ werde seine Unschuld bewiesen werden. Der Leiter der Informationsabteilung der UOK, Metropolit Kliment (Vetscherja), kommentierte, dass in letzter Zeit mehrfach solche Untersuchungen aufgrund des gleichen Strafgesetzartikels gegen „Beamte, Politiker und sogar Vertreter verschiedener Konfessionen“ eröffnet worden seien. Deren öffentliche Aussagen enthielten „unverhohlene Zeichen der Verletzung und Diskriminierung von Gläubigen der UOK aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen“. Allerdings würden diese Fälle nicht so energisch untersucht und in den Medien nicht so breit diskutiert, betonte Metropolit Kliment.
Auf der Website der Eparchie Tultschyn wird die Unabhängigkeit der Experten des Inlandsgeheimdiensts angezweifelt. Zudem wird in dem Statement darauf hingewiesen, dass die Anschuldigung, Metropolit Ionafan arbeite für Russlands, fallengelassen worden sei, nachdem ihm bei den Durchsuchungen im Oktober genau das vorgeworfen worden war. Übriggeblieben seien „völlig gekünstelte“ Anschuldigungen zur „Verteidigung“ der OKU. Vor dem Hintergrund der „Angriffe der Anhänger der OKU auf Geistliche und Gläubige der UOK“ und „ständiger Beleidigungen und Bedrohungen“ ihrerseits sähen die Anschuldigungen gegen den Metropoliten „völlig absurd“ aus. Direkt nach den Durchsuchungen hatte Metropolit Ionafan unterstellt, das Vorgehen sei willkürlich, richte sich gegen die UOK insgesamt und solle Unruhe unter die Geistlichen und Gläubigen der Eparchie bringen. Letztlich ziele sie auf die Beschlagnahmung der Kathedrale von Tultschyn zugunsten einer „privilegierten“ religiösen Organisation. (NÖK)
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Entsetzen löst aus, auf welche Weise die Führung der Russischen Orthodoxen Kirche Putin und seinen Angriffskrieg unterstützt. Johannes Oeldemann skizziert, was der Ukraine-Krieg für die Orthodoxe Kirche langfristig bedeuten könnte.
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Sergei Chapnin vergleicht die Reaktionen von Patriarch Kirill und Metropolit Onufrij auf den Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Es sei klar, dass der Patriarch seine Herde - weder das Volk in der Ukraine noch in Russland - gegen Putins aggressives Regime verteidigen könne.
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In den frühen Morgenstunden des 24. Februar hat die russische Armee die Ukraine angegriffen. Sergii Bortnyk berichtet aus Kiew von den Reaktionen der Bevölkerung, der Politik und der Kirchen auf diese beispiellose Aggression.
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Der russische Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine ließ in den letzten Wochen die Sorge vor einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine wachsen. Regina Elsner vom Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) schildert die Reaktionen der orthodoxen Kirchen in der Ukraine und Russland auf die Kriegsgefahr. Das Interview wurde am 16. Februar 2022 geführt.
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