Polen: Metropolit Sawa entschuldigt sich für Gratulationsschreiben an Patriarch Kirill
Das Oberhaupt der Polnischen Autokephalen Orthodoxen Kirche (PAOK), Metropolit Sawa (Hrycuniak), hat sich in einem öffentlichen Schreiben entschuldigt, dass er dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill zum 14. Jahrestag seiner Inthronisierung am 1. Februar 2009 mit herzlichen Worten gratuliert hat. Der Brief Sawas, den das Moskauer Patriarchat veröffentlicht hatte, löste in der polnischen Öffentlichkeit großen Wirbel aus. Sawa hatte das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche für seine erfolgreichen Bemühungen um die Wiedergeburt seiner Kirche gelobt, die ein Beispiel für andere darstelle.
Sawas Brief, der nicht auf dem Portal der PAOK publiziert worden war, enthielt weder einen Aufruf zur Beendigung des Krieges noch zur Friedensstiftung, sondern eher eine Rechtfertigung: „Der Feind des Glaubens mag die Stabilität der Kirche nicht, er versucht, sie zu zerstören. Die Ereignisse in der Ukraine sind ein klarer Beweis dafür. Aber die Macht Gottes ist groß, sie ist unbesiegbar. Wir glauben fest daran, dass das Böse, das den göttlichen Kirchenorganismus zerstört, von Christus, dem Sieger über Tod und Hölle, vernichtet wird.“
Der katholische Journalist Tomasz Terlikowski bezeichnete den Brief auf Facebook als schändlich wie auch theologisch absurd und forderte die polnischen Sicherheitsdienste auf, Sawas Beziehungen zu Russland zu prüfen. Zudem eigne er sich nicht mehr für den ökumenischen Dialog. Der Brief sei ein klares Signal dafür, dass Sawa in Polen eine prorussische Kraft sei, dem es „nicht um die Interessen der Ukraine (und, was nicht weniger wichtig ist, Polens) geht“.
Am 4. Februar publizierte Metropolit Sawa eine wortreiche öffentliche Entschuldigung, in der er auf den protokollarischen Charakter des Schreibens an Kirill verwies, das er ohne Berücksichtigung der geopolitischen Situation verfasst habe: „Ich habe die verbrecherische Invasion der unabhängigen Ukraine durch die Russische Föderation verurteilt und angeprangert und tue dies immer noch. Ich habe diesen Standpunkt bereits im März 2022 in einem Appell an die Russische Föderation und persönlich an Seine Heiligkeit Patriarch Kirill zum Ausdruck gebracht. […] Seit Kriegsbeginn haben wir die Notwendigkeit der Unabhängigkeit der Orthodoxen Kirche in der Ukraine unterstützt und werden dies auch weiterhin tun. Wir haben wiederholt an Seine Heiligkeit Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel appelliert, eine Versammlung der Oberhäupter der orthodoxen Ortskirchen einzuberufen, um zu einer gesamtorthodoxen Entscheidung in dieser Angelegenheit zu gelangen und die schwierige kanonische Situation zu lösen, um weitere Spaltungen innerhalb der Heiligen Orthodoxen Kirche zu vermeiden.“ Er bedauere sehr, dass seine Worte zu Fehlinterpretationen und einem großen Medienecho geführt hätten, dass er sich geirrt habe und vorsichtiger sein müsse, um der PAOK solch unverdienten Schmerz zu ersparen. Zum Schluss bat Metropolit Sawa seine Brüder und Schwestern in Christus sowie seine polnischen Landsleute als Sünder um Vergebung.
In einem Interview mit dem polnischen Magazin Polityka im August 2022 unterstützte Metropolit Sawa zwar die Unabhängigkeit der ukrainischen Orthodoxie, lehnte aber die Gründung der Orthodoxen Kirche der Ukraine als unkanonisch ab. Von Kritikern wird Metropolit Sawa, der 1981–1983 das Kriegsrecht der Polnischen Kommunistischen Partei offen unterstützte, Kollaboration mit dem Sicherheitsdienst der Volksrepublik Polen (SB) vorgeworfen. Zu Enthüllungen der Gazeta Wyborcza von 2009, dass er als Mitarbeiter der SB registriert war, sagte er, dass er davon nichts gewusst habe, obwohl er mehrfach von ihnen zu Gesprächen vorgeladen worden war. Er gab auch zu, dass er kein Anhänger der Solidarność gewesen sei.
Regula Zwahlen
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Andrey Shishkov, selbst Unterzeichner des Statements gegen die Doktrin der "Russischen Welt", teilt seine kritischen Überlegungen zu drei Aspekten des Dokuments und plädiert für seine Verfeinerung und Weiterentwicklung.
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Vertreter meherer evangelischer theologischer Bildungseinrichtungen in der Ukraine haben den russischen Krieg gegen die Ukraine verurteilt, aber auch das teilweise Schweigen ihrer Glaubensgeschwister in Russland und internationaler Partner.
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Der russische Angriffskrieg hat die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK), die dem Moskauer Patriarchat untersteht, in eine schwierige Lage gebracht. Mit Blick auf die ukrainische Orthodoxie im Zweiten Weltkrieg skizziert Nicholas Denysenko Optionen der UOK und ihre Schwierigkeiten.
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Einen Monat nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine befindet sich Sergii Bortnyk weiterhin in der Ukraine und berichtet über die aktuelle Lage vor Ort, die Aktivitäten der Kirchen aus dem In- und Ausland sowie die interkofessionelle Zusammenarbeit.
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Mehr als die Konzeption der "Russischen Welt" ist die Ablehnung der Existenz einer ukrainischen Nation und Staatlichkeit ein wichtiger Faktor für die Rechtfertigung des russischen Kriegs gegen die Ukraine, argumentiert Thomas Bremer.
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Der Arbeitskreis orthodoxer Theologinnen und Theologen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verurteilt die Instrumentalisierung des Glaubens und solidarisiert sich mit Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine.
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Der ukrainische Philosoph Konstantin Sigov hat sich entschieden, als Zeuge in der Ukraine zu bleiben. Er berichtet vom Abgleiten seines Landes in den Krieg, vom Widerstand seines Volkes, von seinem eigenen Widerstand und dem seines Sohnes.
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Entsetzen löst aus, auf welche Weise die Führung der Russischen Orthodoxen Kirche Putin und seinen Angriffskrieg unterstützt. Johannes Oeldemann skizziert, was der Ukraine-Krieg für die Orthodoxe Kirche langfristig bedeuten könnte.
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Das Entsetzen über den Krieg gegen die Ukraine verbindet sich bei vielen mit einem Schauder über seine vermeintlich religionspolitische Notwendigkeit. Regula M. Zwahlen schärft den Blick für solche Narrative.
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In seinem Essay analysiert Sebastian Rimestad die neusten Entwicklungen im Moskauer Patriarchat in Bezug auf den Krieg in der Ukraine, insbesondere die Predigt von Patriarch Kirill am 6. März und mögliche Perspektiven für das Patriarchat.
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In einem emotionalen Text schildert Bohdan Ohultschanskyj, Priester der Orthodoxen Kirche der Ukraine, seine Sicht auf die Entwicklungen, die zum aktuellen Krieg Russlands gegen die Ukraine geführt haben und verurteilt die imperiale Ideologie der Kirchenführung der Russischen Orthodoxen Kirche.
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Die Ukrainische Katholische Universität in Lviv ruft dazu auf, die Zusammenarbeit aufrecht zu erhalten, sie und ihre Studierenden beim Wiederaufbau zu unterstützen und Teil des Network of Solidarity and Strategic Partnership with Ukrainian Catholic University (2022–2026) zu werden.
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Die Arbeitsgemeinschaft, die mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im deutschen Sprachraum vereinigt, die sich mit dem Christlichen Osten befassen, verurteilt in ihrer Stellungnahme den Angriff Russlands auf die Ukraine und ruft zu Frieden auf.
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In den vergangenen Jahren haben sich die Beziehungen des Militärs in Russland mit der Russischen Orthodoxen Kirche vertieft. Was das für die Rolle der Kirche und ihre friedensstiftende Mission bedeutet, erläutert Regina Elsner in einem ZOiS Spotlight.
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Der Krieg in der Ukraine wirft Fragen über Ursachen und die Rolle der Kirchen auf. Ein Kommentar von der Freiburger Dogmatikerin Barbara Hallensleben und eine Replik von Stefan Kube, Chefredakteur von "Religion & Gesellschaft in Ost und West" auf kath.ch.
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Sergei Chapnin vergleicht die Reaktionen von Patriarch Kirill und Metropolit Onufrij auf den Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Es sei klar, dass der Patriarch seine Herde - weder das Volk in der Ukraine noch in Russland - gegen Putins aggressives Regime verteidigen könne.
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Konstantin Sigov berichtet, wie er den ersten Kriegstag am 24. Februar erlebt hat. Er ist überzeugt, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer wie auf dem Majdan 2013/14 zusammenstehen.
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In den frühen Morgenstunden des 24. Februar hat die russische Armee die Ukraine angegriffen. Sergii Bortnyk berichtet aus Kiew von den Reaktionen der Bevölkerung, der Politik und der Kirchen auf diese beispiellose Aggression.
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Konstantin Sigov berichtet über die Atmosphäre in Kiew. Der Text ist zwei Tage vor dem russischen Angriff auf die Ukraine geschrieben worden und endet mit der Frage: "Wann endlich werden sich das Mädchen aus Mariupol und der Philosoph aus Donezk in Kiew in Sicherheit fühlen?"
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Der russische Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine ließ in den letzten Wochen die Sorge vor einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine wachsen. Regina Elsner vom Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) schildert die Reaktionen der orthodoxen Kirchen in der Ukraine und Russland auf die Kriegsgefahr. Das Interview wurde am 16. Februar 2022 geführt.
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