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Ukraine: Zweite Liturgie der OKU im Höhlenkloster, UGKK erhebt Anspruch auf Lavra von Potschajev

25. Januar 2023

Am orthodoxen Theophaniefest am 19. Januar hat die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) zum zweiten Mal in der Mariä-Entschlafens-Kathedrale in der oberen Lavra des Kyjiwer Höhlenklosters einen Gottesdienst gefeiert. Nachdem der Pachtvertrag der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) für die Kathedrale und die nahegelegene Refektoriumskirche Ende 2022 nicht verlängert worden war, durfte die OKU am 7. Januar dort die Weihnachtsliturgie feiern. In seiner Predigt am Theophanie-Gottesdienst rief Metropolit Epifanij (Dumenko) dazu auf, für die Opfer von Dnipro, wo ein Wohnhaus von einer russischen Rakete getroffen worden ist, und des Helikopterabsturzes von Brovary zu beten.

Bei den beiden Gottesdiensten der OKU in der Entschlafens-Kathedrale gab es offenbar Störversuche. Am Weihnachtsgottesdienst verhinderten Epifanijs Wächter, dass ein Mann grünes Desinfektionsmittel in den Kelch für die Kommunion schüttet. An der Theophaniefeier wurde im Altarraum ein Seminarist der UOK festgehalten, der gegenüber OKU-Vertretern offenbar sagte, er habe die Feier auf irgendeine Art stören wollen. Der Seminarist wurde der Polizei übergeben.

Die ukrainischen Behörden wollen nun offenbar auch den Pachtvertrag mit der UOK für die untere Lavra überprüfen. Die Stellvertreterin des Leiters des Parlamentskomitees für Fragen der humanitären und Informationspolitik, Jevgenija Kravtschuk, wies darauf hin, dass im Pachtvertrag von 2013 keine Frist für die Nutzung der Anlage festgesetzt sei. Auch wenn die Pacht unbefristet sei, müsste das im Vertrag angegeben sein, was nicht der Fall sei, erklärte sie. Zur Überprüfung des Dokuments sollen Spezialisten des Justizministeriums beigezogen werden. Im Dezember 2022 wurde zudem eine übergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet, um zu überprüfen, ob sich die UOK an die Nutzungsbedingungen für die Anlagen des Höhlenklosters hält, und um entsprechende Vorschläge und Empfehlungen zu erarbeiten.

Während die OKU bereits ihre Ansprüche auf die gesamte Kyjiwer Lavra, auch die untere, von der UOK genutzte, angekündigt hat, möchte die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche (UGKK) das Recht erhalten, in der Lavra von Potschajev Gottesdienste zu feiern. Auch diese wichtige ukrainische Klosteranlage ist zurzeit an die UOK verpachtet. In einem Interview erklärte Großerzbischof Svjatoslav (Schevtschuk), das Oberhaupt der UGKK, seine Kirche stelle „heute gegenüber niemandem irgendwelche Ansprüche auf Eigentum“. Aber die Lavra von Potschajev sei „historisch ein großes spirituelles Zentrum unserer Kirche“. Sie sei ein „einzigartiges Zentrum der musikalischen, spirituellen, religiösen und internationalen Kultur“ gewesen. Zudem hätten Verbindungen zwischen den Orthodoxen im Kyjiwer Höhlenkloster und den Griechisch-Katholischen in Potschaejev bestanden. Die sowjetischen Behörden hätten die ganze Anlage in den Besitz der Oblast Ternopil überführt, um die unierte Kirche zu zerstören, führte Svjatoslav aus. Wenn es also um die Entscheidung gehen werde, wem der Zugang zum Beten in der Lavra gewährt werden soll, müsse die historische Beziehung der UGKK zur Lavra berücksichtigt werden.

Der ukrainische Kulturminister Oleksandr Tkatschenko kündigte an, dass die Arbeitsgruppe zur Kontrolle der Nutzung von Staatseigentum nach der Inventur des Höhlenklosters auch die Nutzung der Lavra von Potschajev kontrollieren werde. Das dritte Kloster mit dem Ehrentitel Lavra in der Ukraine, die Lavra von Svjatohirsk, ist nicht in Staatsbesitz, sondern wird von den Regionalbehörden verwaltet. Daher liege die Initiative zu einer allfälligen Überprüfung bei diesen.

Zudem wurde ein weiterer Gesetzesentwurf im ukrainischen Parlament eingebracht, der Änderungen am Gesetz zur Religionsfreiheit und am Gesetz über die Registrierung juristischer und physischer Personen vorsieht und auf die UOK zielt. Mit dem Gesetzesprojekt Nr. 8371, das vom Ministerkabinett eingereicht wurde und auf Initiative von Premierminister Denis Schmygal erarbeitet wurde, soll die Tätigkeit von religiösen Organisationen in der Ukraine verboten werden, die aus einem Land geleitet werden, das einen bewaffneten Angriff auf die Ukraine verübt hat. Der Vertreter der Regierung im Parlament, Taras Melnitschuk, erklärte auf Telegram, die Initiative diene der „Sicherstellung der spirituellen Unabhängigkeit, der Verhinderung einer Spaltung der Gesellschaft aufgrund der Religion, der Förderung der Konsolidierung der ukrainischen Gesellschaft und dem Schutz nationaler Interessen“.

In der Rada sind bereits die Gesetzesprojekte Nr. 8262 und Nr. 8221 hängig, die ebenfalls die UOK einschränken sollen. Außerdem hat der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Regierung am 1. Dezember den Auftrag erteilt, ein Gesetz zum Verbot von Religionsgemeinschaften mit Verbindungen nach Russland zu erarbeiten. Dagegen wurde am 13. Januar eine Petition lanciert. Die Initianten – Gläubige der UOK – beteuern, patriotische Ukrainer zu sein, die nie für die Interessen eines anderen Staats gearbeitet haben, sowie den Krieg, jegliche Änderungen der ukrainischen Grenzen und alle tatsächlichen Fälle von Kollaboration verurteilen. Die Verbrechen einzelner Kirchenvertreter dürften nicht der gesamten Kirche angelastet werden, denn die meisten Gläubigen der UOK engagierten sich auf vielfältige Weise in der Landesverteidigung. Sie kollektiv als Kollaborateure zu diffamieren, führe zu ihrer Demoralisierung und diene im Sinn einer gesellschaftlichen Spaltung letztlich Russland. Bis am 24. Januar haben 10‘959 Personen die Petition unterschrieben.

Nachdem gegen den russischen Patriarchen Kirill schon seit Ende Oktober 2022 Sanktionen in Kraft sind, hat der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine Sanktionen gegen 21 weitere Vertreter der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) verhängt. Diese würden unter dem „Deckmantel der Spiritualität den Terror und eine genozidale Politik unterstützen“, sagte der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyj in einer Videoansprache. Unter den sanktionierten ROK-Vertretern sind vor allem leitende Mitarbeiter der Synodalabteilungen zur Zusammenarbeit der ROK mit der russischen Armee sowie des kirchlichen Außenamts, darunter sein aktueller Leiter, Metropolit Antonij (Sevrjuk), und sein früherer Leiter, Metropolit Ilarion (Alfejev). Betroffen ist auch Vladimir Legojda, der vorübergehend den Pressedienst des Moskauer Patriarchats leitet, sowie der Leiter der Vereinigung der russischen Pfingstgemeinden, Sergej Rjachovskij. Zelenskyj kündigte zudem an, weiteren Personen die ukrainische Staatsbürgerschaft abzuerkennen. Doppel- oder Mehrfachbürgern, die über die russische Staatbürgerschaft und „politischen oder geistlichen Einfluss auf unseren Staat“ verfügten, solle die ukrainische Staatsbürgerschaft entzogen werden. Und mit der russischen Staatsbürgerschaft „sollen sie auch im entsprechenden Staat leben“, das scheine ihm „völlig gerecht“. (NÖK)

NÖK Nachgefragt: Thomas Bremer über die aktuelle Lage der Ukrainischen Orthodoxen Kirche

Die Ukrainische Orthodoxe Kirche kommt zunehmend unter staatlichen Druck, zugleich wird sie im russischen Krieg gegen die Ukraine vom Moskauer Patriarchat instrumentalisiert. Thomas Bremer erläutert ihr aktuelles Verhältnis zum Staat sowie ihre Schwierigkeiten, ihren eigenen Status zu definieren und sich klar zu positionieren.


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Kremlin Notes in the Patriarch’s Christmas Appeal

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Am 27. Mai hat ein Konzil der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) „die volle Unabhängigkeit und Autonomie“ der UOK erklärt. Sergii Bortnyk berichtet über den Verlauf des Konzils, und was die Entscheidungen des Konzils gegenüber dem Moskauer Patriarchat bedeuten.


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Die Kirchenlandschaft in der Ukraine ist von Spaltungen geprägt. Sebastian Rimestad analysiert drei Narrative über die rechtmäßige Rolle der christlichen Kirche in der Ukraine: das „römisch-katholische“, das „russische“ und das „griechische“.


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NÖK Nachgefragt: Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf die Ökumene

Die evangelische Theologin Jennifer Wasmuth, der orthodoxe Theologe Ioan Moga und die katholische Theologin Regina Elsner, die alle im ökumenischen Dialog engagiert sind, sprechen über die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die ökumenischen Beziehungen insbesondere zur Russischen Orthodoxen Kirche. Sie zeigen mögliche Strategien im Umgang mit dieser und Potentiale für den künftigen Dialog auf.


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Angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Haltung der Russischen Orthodoxen Kirche dazu argumentiert Archimandrit Serafim Pankratov dafür, dass sich die Ukrainische Orthodoxe Kirche selbstständig macht, bevor sie den Rückhalt bei den Gläubigen verliert.


NÖK Nachgefragt: Sergii Bortnyk zu innerkirchlichen Debatten in der Ukrainischen Orthodoxen Kirche

Nach 70 Tagen Krieg geht Sergii Bortnyk auf die Bemühungen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) um einen humantären Korridor aus Mariupol, die innerkirchlichen Debatten um den zukünftigen kanonischen Status der UOK sowie die Idee des Papstes zu einer Reise nach Moskau ein.


Choice as the New Reality: Obstacles for Consensus between the UOC and the OCU

Georgiy Taraban skizziert die innerkirchlichen Debatten um den zukünftigen kanonischen Status der Ukrainischen Orthodoxen Kirche. Weder ein Verbleib beim Moskauer Patriarchat ist möglich noch eine einfache Vereinigung mit der Orthodoxen Kirche der Ukraine.


ÖRK sollte ukrainische Orthodoxe an der Vollversammlung sichtbar machen

Die Appelle des ÖRK zum Ukraine-Krieg haben in der Russischen Orthodoxen Kirche nichts bewirkt. Katharina Kunter skizziert, wie der ÖRK vor allem angesichts der bevorstehenden Vollversammlung mit russischer Beteiligung vorgehen könnte.


Das Kreuz von Abel und das Kreuz von Kain sind verschiedene Kreuze

Das gemeinsame Tragen des Kreuzes durch eine Ukrainerin und eine Russin beim Kreuzweg im Kolosseum hat bei vielen Ukrainern Empörung ausgelöst. Myroslav Marynovych kritisiert eine Gleichsetzung von Opfern und Tätern.


Some Reflections on the Declaration on the “Russian World” Teaching

Andrey Shishkov, selbst Unterzeichner des Statements gegen die Doktrin der "Russischen Welt", teilt seine kritischen Überlegungen zu drei Aspekten des Dokuments und plädiert für seine Verfeinerung und Weiterentwicklung.


Appeal of the Representatives of Ukrainian Evangelical Theological Educational Institutions Regarding the War of the Russian Federation against Ukraine

Vertreter meherer evangelischer theologischer Bildungseinrichtungen in der Ukraine haben den russischen Krieg gegen die Ukraine verurteilt, aber auch das teilweise Schweigen ihrer Glaubensgeschwister in Russland und internationaler Partner.


A statement of solidarity with the Orthodox declaration on the “Russian World” (russkii mir) teaching, and against Christian Nationalism and New Totalitarianism

Mit dem Statement unterstützen nicht-orthodoxe Theologinnen und Theologen die Ablehnung des Konzepts der "Russischen Welt", die seit Beginn des Kriegs in der Ukraine von orthodoxer Seite wiederholt zu hören war.


Butscha. Wo war Gott?

Angesichts der Gräuel in Butscha sucht Erzpriester Georgiy Kovalenko, Rektor der Offenen Orthodoxen Hl. Sophia-Universität, im Glauben nach Antworten auf die Frage: "Wo war Gott".


Eine Einladung an Papst Franziskus, nach Kiew zu reisen

Ein Besuch von Papst Franziskus in Kiew wäre ein symbolträchtiger Schritt, der zum Frieden beitragen könnte, findet Konstantin Sigov. Zudem sei es unabdingbar, diejenigen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hätten, vor Gericht zu stellen.


The UOC-MP at the Crossroads

Der russische Angriffskrieg hat die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK), die dem Moskauer Patriarchat untersteht, in eine schwierige Lage gebracht. Mit Blick auf die ukrainische Orthodoxie im Zweiten Weltkrieg skizziert Nicholas Denysenko Optionen der UOK und ihre Schwierigkeiten.


Die Kirche muss die Wahrheit bezeugen

Zahlreiche Studierende und Mitarbeitende der Ukrainischen Katholischen Universität in Lviv engagieren sich für vom Krieg Betroffene, erklärt Pavlo Smytsnyuk. Die Kirchen in der Ukraine haben zu einem intensiven ökumenischen Miteinander gefunden.


NÖK Nachgefragt: Sergii Bortnyk zu vier Wochen Krieg in der Ukraine

Einen Monat nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine befindet sich Sergii Bortnyk weiterhin in der Ukraine und berichtet über die aktuelle Lage vor Ort, die Aktivitäten der Kirchen aus dem In- und Ausland sowie die interkofessionelle Zusammenarbeit.


Ukrainian Nationhood, "Russkii Mir,” and the Abuse of History

Mehr als die Konzeption der "Russischen Welt" ist die Ablehnung der Existenz einer ukrainischen Nation und Staatlichkeit ein wichtiger Faktor für die Rechtfertigung des russischen Kriegs gegen die Ukraine, argumentiert Thomas Bremer.


Stellungnahme des "Arbeitskreises Orthodoxer Theologinnen und Theologen im deutschsprachigen Raum

Der Arbeitskreis orthodoxer Theologinnen und Theologen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verurteilt die Instrumentalisierung des Glaubens und solidarisiert sich mit Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine.


Vom "homo sovieticus" zum "homo dignus"

Der ukrainische Philosoph Konstantin Sigov hat sich entschieden, als Zeuge in der Ukraine zu bleiben. Er berichtet vom Abgleiten seines Landes in den Krieg, vom Widerstand seines Volkes, von seinem eigenen Widerstand und dem seines Sohnes.


Krieg in der Ukraine: Ende des „byzantinischen“ Modells?

Entsetzen löst aus, auf welche Weise die Führung der Russischen Orthodoxen Kirche Putin und seinen Angriffskrieg unterstützt. Johannes Oeldemann skizziert, was der Ukraine-Krieg für die Orthodoxe Kirche langfristig bedeuten könnte.


A Declaration on the "Russian World" (Russkii Mir) Teaching

Orthodoxe Theologinnen und Theologen weltweit verurteilen in einer Deklaration die Vorstellung der "Russischen Welt", die in den letzen Jahren vom russischen Staat und Patriarch Kirill propagiert wurde. Die Lehre von der "Russsichen Welt" sei eine "Häresie".


Kirchliche Reaktionen in Belarus auf die russische Invasion in der Ukraine

Putins Krieg gegen die Ukraine wird auch von Belarus aus geführt. Natallia Vasilevich beleuchtet die Reaktionen der katholischen und orthodoxen Kirche in Belarus auf die Invasion im Nachbarland.


Das Licht der Freiheit in ukrainischen Bunkern

Das Entsetzen über den Krieg gegen die Ukraine verbindet sich bei vielen mit einem Schauder über seine vermeintlich religionspolitische Notwendigkeit. Regula M. Zwahlen schärft den Blick für solche Narrative.


The End of the Russian Orthodox Church as we Know it

In seinem Essay analysiert Sebastian Rimestad die neusten Entwicklungen im Moskauer Patriarchat in Bezug auf den Krieg in der Ukraine, insbesondere die Predigt von Patriarch Kirill am 6. März und mögliche Perspektiven für das Patriarchat.


Dorn im Auge Putins: Die Freiheit der Ukraine

In einem emotionalen Text schildert Bohdan Ohultschanskyj, Priester der Orthodoxen Kirche der Ukraine, seine Sicht auf die Entwicklungen, die zum aktuellen Krieg Russlands gegen die Ukraine geführt haben und verurteilt die imperiale Ideologie der Kirchenführung der Russischen Orthodoxen Kirche.


UCU: We demand action!

Die Ukrainische Katholische Universität in Lviv ruft dazu auf, die Zusammenarbeit aufrecht zu erhalten, sie und ihre Studierenden beim Wiederaufbau zu unterstützen und Teil des Network of Solidarity and Strategic Partnership with Ukrainian Catholic University (2022–2026) zu werden.


Stellungnahme der „Gesellschaft zum Studium des Christlichen Ostens“ (GSCO) zum Krieg in der Ukraine

Die Arbeitsgemeinschaft, die mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im deutschen Sprachraum vereinigt, die sich mit dem Christlichen Osten befassen, verurteilt in ihrer Stellungnahme den Angriff Russlands auf die Ukraine und ruft zu Frieden auf.


Die Russische Orthodoxe Kirche und das Militär: Verteidiger heiliger Grenzen

In den vergangenen Jahren haben sich die Beziehungen des Militärs in Russland mit der Russischen Orthodoxen Kirche vertieft. Was das für die Rolle der Kirche und ihre friedensstiftende Mission bedeutet, erläutert Regina Elsner in einem ZOiS Spotlight.


Debatte: Russland, die Ukraine und der Westen

Der Krieg in der Ukraine wirft Fragen über Ursachen und die Rolle der Kirchen auf. Ein Kommentar von der Freiburger Dogmatikerin Barbara Hallensleben und eine Replik von Stefan Kube, Chefredakteur von "Religion & Gesellschaft in Ost und West" auf kath.ch.


Patriarch Kirill and Vladimir Putin’s Two Wars

Sergei Chapnin vergleicht die Reaktionen von Patriarch Kirill und Metropolit Onufrij auf den Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Es sei klar, dass der Patriarch seine Herde - weder das Volk in der Ukraine noch in Russland - gegen Putins aggressives Regime verteidigen könne.


Putins Traum einer Wiederbelebung der Sowjetunion ist zum Scheitern verurteilt

Konstantin Sigov berichtet, wie er den ersten Kriegstag am 24. Februar erlebt hat. Er ist überzeugt, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer wie auf dem Majdan 2013/14 zusammenstehen.


NÖK Nachgefragt: Sergii Bortnyk zum russischen Angriff auf die Ukraine

In den frühen Morgenstunden des 24. Februar hat die russische Armee die Ukraine angegriffen. Sergii Bortnyk berichtet aus Kiew von den Reaktionen der Bevölkerung, der Politik und der Kirchen auf diese beispiellose Aggression.


Kiew hält die Erinnerung wach

Konstantin Sigov berichtet über die Atmosphäre in Kiew. Der Text ist zwei Tage vor dem russischen Angriff auf die Ukraine geschrieben worden und endet mit der Frage: "Wann endlich werden sich das Mädchen aus Mariupol und der Philosoph aus Donezk in Kiew in Sicherheit fühlen?"


NÖK Nachgefragt: Kirchen zum Ukraine-Konflikt

Der russische Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine ließ in den letzten Wochen die Sorge vor einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine wachsen. Regina Elsner vom Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) schildert die Reaktionen der orthodoxen Kirchen in der Ukraine und Russland auf die Kriegsgefahr. Das Interview wurde am 16. Februar 2022 geführt.